Aktienmarkt Frankfurt: Dax bleibt nach Rekord stabil

August 30, 2024
30.08.2024
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Aktienmarkt Frankfurt: Dax nach Rekord kaum verändert

Am letzten Handelstag des Augusts hat der Dax, der deutsche Leitindex, einen Höchststand erreicht und sich bis auf 30 Punkte der 19.000er Marke genähert. Trotz dieser Annäherung entschieden sich die Anleger, vorsichtiger zu agieren, was zu einem leichten Rückgang des Index führte. Letztendlich schloss der Dax am Freitag mit einem Minus von 0,03 Prozent bei 18.906,92 Punkten. Dies stellt den dritten Handelstag in den letzten 20 Tagen mit einem moderat negativen Vorzeichen dar.

In der vergangenen Woche konnte der Dax jedoch ein Plus von 1,5 Prozent verbuchen. Zudem wurde ein Monatsplus von 1,8 Prozent verzeichnet, was den panikartigen Kurseinbruch zu Beginn des Monats August mehr als ausglich. In dieser Zeit konnte der Index annähernd 2.000 Punkte zulegen. Der MDax, der Index für mittelgroße Unternehmen, schloss hingegen mit einem Plus von 0,76 Prozent bei 25.703,44 Punkten.

Die Veröffentlichung von Preisdaten aus den USA am Freitag trugen zur Aufrechterhaltung der Erwartungen bei, dass sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die US-Notenbank Fed bald Zinssenkungen vornehmen könnten. Ein deutlicher Rückgang der Inflation in der Eurozone stärkt diese Annahme. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, kommentierte, dass die Tür für eine Zinssenkung durch die EZB im September weit offen stehe.

Die Perspektiven für den September sind umstritten, da die ersehnten Zinsentscheidungen erst Mitte des Monats erwartet werden. Robert Halver von der Baader Bank äußerte, dass die Chancen auf einen „goldenen Aktien-Herbst“ gut stünden. Dennoch warnten Charttechniker von Index-Radar, dass der Dax überhitzt sei. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners zeigte sich vorsichtig und wies darauf hin, dass der September in den letzten vier Jahren oft Verluste gebracht habe.

Im Dax waren die Aktien von Vonovia besonders gefragt, die um 1,7 Prozent zulegten. Diese Entwicklung steht im Einklang mit dem europäischen Immobiliensektor, der ebenfalls von der Aussicht auf sinkende Zinsen profitierte. Diese sinkenden Zinsen könnten die Marktpreise im Immobilienbereich stabilisieren und die Geschäfte ankurbeln.

Die Aktie von Siemens Energy, die sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt hat, war ebenfalls stark gefragt. Nach zwei Tagen mit Gewinnmitnahmen zeigte der Kurs des Unternehmens wieder eine positive Tendenz und erreichte das höchste Niveau seit dem ersten Handelstag im August.

Im MDax setzte Delivery Hero seine Rally fort und verzeichnete einen Anstieg von acht Prozent, was das Plus seit dem Tiefpunkt Anfang August auf 58 Prozent erhöhte. Das Unternehmen hatte kürzlich mit positiven Geschäftszahlen und Börsenplänen für die wachsende Marke Talabat in Dubai auf sich aufmerksam gemacht.

Die Aktien von Thyssenkrupp hingegen litten unter internen Konflikten in der Stahlsparte, was zu einem Rückgang von nahezu einem Prozent führte. Der Streit innerhalb der Unternehmensführung führte zu Rücktritten von Vorständen und Aufsichtsräten, darunter auch der Aufsichtsratsvorsitzende Sigmar Gabriel.

Ein positiver Analystenkommentar des Investmenthauses Bryan Garnier sorgte für einen Anstieg der Aktien im Optikerbereich. Die Aktien von Fielmann stiegen um fünf Prozent, während die des Online-Händlers Mister Spex um sieben Prozent zulegten. Analyst Cedric Rossi lobte, dass beide Unternehmen weiterhin Marktanteile im wichtigen deutschen Brillenmarkt gewinnen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete einen moderaten Rückgang auf 4.957,98 Punkte. Im Gegensatz dazu legte der Schweizer SMI leicht zu, während der Londoner FTSE 100 knapp im Minus schloss. In den USA verzeichnete der technologielastige Nasdaq 100 einen Anstieg, während der Dow Jones Industrial leicht nachgab.

Der Euro fiel auf 1,1059 US-Dollar, nachdem die Europäische Zentralbank den Referenzkurs zuvor auf 1,1087 US-Dollar festgelegt hatte. Am Markt für deutsche Bundesanleihen stieg die Umlaufrendite von 2,24 Prozent auf 2,25 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,10 Prozent auf 126,43 Punkte fiel.

Insgesamt zeigt der Aktienmarkt in Frankfurt eine gemischte Stimmung, während die Anleger auf die kommenden Zinsentscheidungen und die Entwicklungen in der Wirtschaft achten.

Quellen: dpa-AFX, VP Bank, Baader Bank, Index-Radar, QC Partners

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