Ampel-Koalition plant wichtigen Schritt zur Förderung der Geothermie in Deutschland

September 6, 2024
06.09.2024
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VKU lobt Ampel-Pläne zum Ausbau von Geothermieanlagen

Die Diskussion um den Ausbau von Geothermieanlagen in Deutschland hat in den letzten Wochen an Fahrt aufgenommen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat die Pläne der Ampel-Koalition, die Geothermie als wichtigen Bestandteil der Energiewende zu fördern, positiv hervorgehoben. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Sicherstellung einer nachhaltigen Wärmeversorgung.

Am 28. Juni 2024 veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen Referentenentwurf, der darauf abzielt, die Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher zu beschleunigen. Der VKU begrüßt diesen Schritt als entscheidend für die klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland. Insbesondere die Vereinfachung und Digitalisierung der Genehmigungsprozesse sowie der Abbau regulatorischer Hürden wurden als wichtige Maßnahmen hervorgehoben.

Die Bedeutung der Geothermie für die Energiewende ist unbestritten. Geothermie nutzt die natürliche Wärme aus der Erde und bietet eine klimaneutrale, unerschöpfliche Energiequelle, die ganzjährig zur Verfügung steht. Laut dem BMWK könnte ein Viertel der Wärme in Deutschland durch tiefengeothermische Systeme bereitgestellt werden. Dies könnte einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Wärmebereich leisten.

Ein zentrales Element des neuen Gesetzesvorhabens ist die Einstufung der Errichtung und des Betriebs von Geothermieanlagen als „überragendes öffentliches Interesse“. Diese Einstufung soll dazu beitragen, dass die Genehmigungsverfahren schneller und effizienter ablaufen. Das bedeutet, dass die zuständigen Behörden innerhalb eines Jahres über Anträge entscheiden müssen und Einsprüche keine aufschiebende Wirkung mehr haben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die geplante Entlastung für kleinere Geothermieprojekte. Bei Grundwasserwärmepumpen und Erdwärmekollektoren für Privathaushalte wird auf die wasserrechtliche Genehmigung verzichtet, was den Prozess erheblich beschleunigt. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass mehr Geothermieanlagen errichtet werden und somit die Nutzung dieser nachhaltigen Energiequelle vorangetrieben wird.

Der VKU hat jedoch auch darauf hingewiesen, dass bei der Umsetzung dieser Maßnahmen die wasserwirtschaftlichen Belange nicht vernachlässigt werden dürfen. Geothermieprojekte nutzen in der Regel Grundwasser, das eine zentrale Ressource für die öffentliche Trinkwasserversorgung darstellt. Daher ist es wichtig, dass die Maßnahmen zur Beschleunigung des Ausbaus nicht zu einer Beeinträchtigung der Wasserressourcen führen. Insbesondere in Wasserschutzgebieten und Trinkwassereinzugsgebieten ist ein besonderer Schutz erforderlich.

In seiner Stellungnahme fordert der VKU daher, dass die gesetzlichen Regelungen so gestaltet werden, dass sowohl die Förderung der Geothermie als auch der Schutz der Wasserressourcen gewährleistet ist. Dies ist besonders wichtig, um die öffentliche Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten und das Vertrauen der Bevölkerung in die Nutzung von Geothermie zu stärken.

Die neuen Regelungen zur Geothermie sind Teil einer größeren Wachstumsinitiative der Ampel-Koalition, die darauf abzielt, die stagnierende Wirtschaft in Deutschland zu beleben. Neben der Förderung der Geothermie umfasst das Paket auch Maßnahmen zur Beschleunigung von Investitionen in anderen Bereichen der erneuerbaren Energien sowie steuerliche Erleichterungen für Unternehmen.

Die Ampel-Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, die Energiewende voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Die Förderung der Geothermie spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie eine zuverlässige und nachhaltige Energiequelle darstellt, die nicht nur zur Reduzierung von CO2-Emissionen beiträgt, sondern auch zur Sicherstellung einer stabilen Energieversorgung in Deutschland.

Die neuen Regelungen sollen voraussichtlich im Januar 2025 in Kraft treten, müssen jedoch noch vom Bundestag und Bundesrat genehmigt werden. Die Diskussion über die Details der Umsetzung wird in den kommenden Monaten weitergehen, während die Ampel-Koalition bestrebt ist, die Geothermie aus ihrem bisherigen Schattendasein zu befreien und sie als wichtigen Bestandteil der deutschen Energieversorgung zu etablieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pläne der Ampel-Koalition zur Förderung der Geothermie von verschiedenen Seiten positiv aufgenommen werden. Der VKU hat die Maßnahmen als wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Wärmeversorgung gelobt, während gleichzeitig die Notwendigkeit betont wird, die Wasserressourcen zu schützen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Umsetzung dieser Pläne voranzutreiben und die Geothermie als tragende Säule der Energiewende in Deutschland zu etablieren.

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