Axel Springer Konzern plant strategische Geschäftsaufspaltung

September 19, 2024
19.09.2024
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Axel-Springer-Konzern plant Aufspaltung

Der Axel-Springer-Konzern, eines der größten Medienunternehmen in Deutschland, plant eine umfassende Aufspaltung seiner Geschäftsbereiche. Diese Entscheidung wurde am 19. September 2024 bekannt gegeben und zielt darauf ab, die Medienmarken des Unternehmens von den Rubriken-Geschäften, die vor allem Job- und Immobilienportale umfassen, zu trennen. Die Aufspaltung wird als strategischer Schritt angesehen, um die Kontrolle über die verschiedenen Geschäftssegmente neu zu organisieren und die Effizienz zu steigern.

Hintergrund der Aufspaltung

Der Axel-Springer-Verlag wurde 1946 gegründet und hat sich seitdem zu einem bedeutenden Akteur in der Medienlandschaft entwickelt. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens gehören die Tageszeitung „Bild“, das Nachrichtenportal „Welt“ und die amerikanische Plattform „Politico“. In den letzten Jahren hat der Konzern auch in den digitalen Bereich investiert, insbesondere in Jobportale wie StepStone und Immobilienportale wie Aviv.

Die geplante Aufspaltung sieht vor, dass der Medienbereich unter der Kontrolle von Mathias Döpfner, dem CEO des Unternehmens, und der Springer-Familie bleibt. Im Gegensatz dazu werden die Rubriken-Geschäfte, die als weitaus gewinnträchtiger gelten, von dem US-Finanzinvestor KKR und dem kanadischen Pensionsfonds CPP Investments übernommen. Diese Entscheidung wird als Teil einer langfristigen Strategie betrachtet, die darauf abzielt, Axel Springer zu einem schuldenfreien Unternehmen zu machen.

Details zur Transaktion

Die Transaktion wird voraussichtlich in den kommenden Monaten abgeschlossen, wobei die endgültige Genehmigung durch die Kartellbehörden abgewartet werden muss. Der Abschluss der gesamten Transaktion ist für das erste Quartal 2025 geplant. Insider berichten, dass die Bewertung des Axel-Springer-Konzerns in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist. Vor fünf Jahren lag die Bewertung bei etwa 6,8 Milliarden Euro, während sie nun auf etwa 13,5 Milliarden Euro geschätzt wird. Der Löwenanteil dieser Bewertung entfällt auf die Rubriken-Geschäfte, die auf etwa 10 Milliarden Euro geschätzt werden.

KKR war bereits 2019 in den Axel-Springer-Konzern eingestiegen und hatte das Unternehmen 2020 von der Börse genommen. Die Partnerschaft zwischen KKR und Axel Springer wird als erfolgreich angesehen, und die Aufspaltung wird als natürlicher nächster Schritt in dieser Beziehung betrachtet. Henry Kravis, Mitgründer von KKR, äußerte sich positiv über die Entwicklung und betonte, dass dies ein großartiges Ergebnis für alle beteiligten Stakeholder sei.

Reaktionen auf die Aufspaltung

Die Reaktionen auf die Ankündigung der Aufspaltung waren gemischt. Während einige Analysten und Investoren die Entscheidung als strategisch sinnvoll erachten, gibt es auch Bedenken hinsichtlich der künftigen Ausrichtung des Unternehmens. Die Trennung der Medienmarken von den Rubriken-Geschäften könnte langfristige Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie und die Marktposition von Axel Springer haben.

Friede Springer, die Verlegerwitwe und Großaktionärin, äußerte sich erfreut über die Entwicklung und betonte, dass es ein klarer Plan gewesen sei, dass Axel Springer eines Tages wieder ein Familienunternehmen werden würde. Diese Rückkehr zu den Wurzeln wird von vielen als positiver Schritt angesehen, der die Identität und die Werte des Unternehmens stärken könnte.

Ausblick und zukünftige Herausforderungen

Die Aufspaltung des Axel-Springer-Konzerns könnte auch neue Herausforderungen mit sich bringen. Die Medienbranche steht vor zahlreichen Veränderungen, insbesondere durch die Digitalisierung und den wachsenden Wettbewerb im Online-Bereich. Die Trennung der Geschäftsbereiche könnte es dem Unternehmen ermöglichen, sich besser auf die jeweiligen Märkte zu konzentrieren und gezielte Strategien zu entwickeln.

Darüber hinaus wird erwartet, dass die Aufspaltung auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter des Unternehmens haben wird. Die Unsicherheit über die zukünftige Struktur und die möglichen Veränderungen in der Unternehmensführung könnten bei den Angestellten Bedenken hervorrufen. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen diese Herausforderungen meistern wird und welche Strategien es entwickeln wird, um im sich ständig verändernden Medienumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

Insgesamt stellt die geplante Aufspaltung des Axel-Springer-Konzerns einen bedeutenden Schritt in der Unternehmensgeschichte dar, der sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Situation entwickelt und welche Auswirkungen die Trennung auf die verschiedenen Geschäftsbereiche haben wird.

Quellen: dpa, finanzen.net, t-online.de, welt.de

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