Chinas Naturschutzgebiete und ihr Beitrag zur Biodiversität

September 30, 2024
30.09.2024
3 Minuten
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Chinas Naturschutzgebiete: Ein Bollwerk für die Artenvielfalt

Der Qinghai-See, Chinas größter Salzsee, ist in den Sommermonaten ein Ort des Lebens. Vögel ziehen ihre Jungen groß, Yaks grasen auf den umliegenden Weiden und Schwärme von Nacktkarpfen, einer endemischen Fischart, bereiten sich auf ihre jährliche Wanderung vor. Diese führt die Fische, die normalerweise in einer Tiefe von durchschnittlich 18 Metern leben, in die Zuflüsse des Sees, den Buha-Fluss und den Shaliu-Fluss. Dort, im Süßwasser, laichen die Nacktkarpfen, deren Fortpflanzung durch den hohen Salz- und Alkaligehalt des Seewassers gehemmt wird. Dieses Schauspiel der Natur ist nur ein Beispiel für die reiche Biodiversität, die in Chinas Naturschutzgebieten bewahrt wird.

Vom Rande des Aussterbens zum Symbol der Hoffnung: Die Geschichte des Nacktkarpfens

Der Nacktkarpfen, einst eine wichtige Nahrungsquelle für die lokale Bevölkerung, sah sich in den 1950er und 1960er Jahren einer massiven Überfischung ausgesetzt. In Kombination mit dem Verlust von Lebensraum brachte dies die Art an den Rand des Aussterbens. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war die Population auf einen Bruchteil ihres historischen Bestandes geschrumpft. Die Regierung reagierte mit Fischereiverboten, der strengen Verfolgung von illegalem Fischfang und der Etablierung von Zuchtprogrammen. Parallel dazu wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität und der Ökologie des Sees ergriffen. Diese Bemühungen zeigten Wirkung: Bis 2023 hatte sich die Population des Nacktkarpfens auf beeindruckende Weise erholt und erreichte etwa das 44-fache des Bestandes von 2002. Der Schutzstatus der Art konnte daraufhin von "gefährdet" auf "anfällig" herabgestuft werden.

Ein Netzwerk des Schutzes: Chinas Engagement für die Biodiversität

Der Nacktkarpfen ist nur ein Beispiel von vielen. Von den majestätischen Riesenpandas über die seltenen Schopfibisse bis zu den vom Aussterben bedrohten Goldstumpfnasenaffen – Chinas Naturschutzgebiete bieten einer Vielzahl von Arten Zuflucht. Das Land beherbergt eine einzigartige Vielfalt an Ökosystemen und hat sich dem Schutz dieser natürlichen Schätze verschrieben. Seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 wurden verschiedene Arten von Naturschutzgebieten eingerichtet, die kontinuierlich ausgebaut und gestärkt wurden.

Im Jahr 2012 wurde das Konzept der "ökologischen Zivilisation" unter der Führung von Xi Jinping zu einem integralen Bestandteil der nationalen Entwicklungsstrategie. Der Schutz der Umwelt und die Förderung einer harmonischen Koexistenz zwischen Mensch und Natur rückten in den Vordergrund. "Im Buch der Wandlungen (I Ging) heißt es: 'Wir sollten die Veränderungen der Jahreszeiten durch die Beobachtung von Naturphänomenen verstehen lernen und die soziale Entwicklung durch die Beobachtung von menschlichen Phänomenen fördern. Reichtum entsteht, wenn man dem Weg des Himmels und der Erde folgt und die natürliche Ordnung unterstützt'", zitierte Xi Jinping 2018 auf der Nationalen Konferenz zum Umwelt- und Naturschutz.

Erfolgreiche Bilanz: Zahlen und Fakten

Die Ergebnisse der chinesischen Naturschutzbemühungen sind beachtlich. Bis Juni 2024 sollen über 100 Millionen Mu (etwa 6,7 Millionen Hektar) an verschiedenen Ökosystemen, darunter Berge, Flüsse, Wälder, Ackerland, Seen, Grasland und Wüsten, wiederhergestellt worden sein. Die geschützten Gebiete umfassen 18 Prozent der Landfläche und 4,1 Prozent der Meeresfläche Chinas. Sie bieten Lebensraum für 90 Prozent der terrestrischen Ökosystemtypen, 85 Prozent der Wildtierpopulationen, 65 Prozent der höheren Pflanzengemeinschaften und fast 30 Prozent der bedeutenden geologischen Formationen des Landes.

Mit dem "China Biodiversity Conservation Strategy and Action Plan (2023-2030)" hat die chinesische Regierung klare Ziele und Maßnahmen für den Schutz der Biodiversität definiert. Darüber hinaus engagiert sich China aktiv in der internationalen Zusammenarbeit und setzt sich für den Schutz der globalen Umwelt ein. Das Konzept einer "Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit" unterstreicht die Bedeutung von Kooperation und geteilter Verantwortung im Angesicht der globalen Herausforderungen.

Quellen:

  • https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/cgtn-warum-hat-sich-das-chinesische-netz-von-naturschutzgebieten-als-unschaetzbar-wertvoll-erwiesen-13878575
  • https://news.cgtn.com/news/2024-09-27/Why-has-China-s-nature-reserve-network-proved-invaluable--1xezv2eED4c/p.html
  • https://www.prnewswire.com/news-releases/cgtn-warum-hat-sich-das-chinesische-netz-von-naturschutzgebieten-als-unschatzbar-wertvoll-erwiesen-302262048.html
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