Chinesische Banken und die Rücksendung von Zahlungen an Russland im Schatten von Sanktionen

September 8, 2024
08.09.2024
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Wegen Sanktionen: Chinesische Banken schicken selbst Zahlungen nach Russland zurück, wenn Ware schon geliefert wurde

Die geopolitischen Spannungen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Sanktionen haben die Handelsbeziehungen zwischen Russland und China erheblich beeinflusst. Insbesondere seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs haben westliche Länder, allen voran die USA, umfassende Sanktionen gegen Russland verhängt. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die russische Wirtschaft zu destabilisieren und den Kreml dazu zu bewegen, seine militärischen Aktivitäten zu überdenken. In diesem Kontext haben chinesische Banken begonnen, Zahlungen nach Russland zurückzuschicken, selbst wenn die Waren bereits geliefert wurden. Dies hat weitreichende Konsequenzen für den Handel zwischen den beiden Ländern.

Die Situation hat sich verschärft, seit die USA ihre Sekundärsanktionen ausgeweitet haben, die sich gegen Finanzinstitute richten, die Russland unterstützen. Diese Sanktionen haben dazu geführt, dass viele chinesische Banken vorsichtiger geworden sind und ihre Transaktionen mit russischen Unternehmen stark einschränken. Berichten zufolge werden bis zu 80 Prozent der in Yuan getätigten Zahlungen von russischen Unternehmen zurückgeschickt, nachdem sie wochenlang blockiert waren. Diese Rücksendungen können für russische Unternehmen erhebliche finanzielle Verluste bedeuten, sowohl in Form von Wechselkursverlusten als auch durch zusätzliche Gebühren.

Die chinesischen Banken befürchten, dass sie durch die Abwicklung von Zahlungen für russische Unternehmen ins Fadenkreuz der westlichen Sanktionen geraten könnten. Diese Angst hat dazu geführt, dass viele Banken ihre Compliance-Kontrollen verschärfen und Transaktionen mit Russland zunehmend ablehnen. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind für die russische Wirtschaft gravierend, da China einer der wichtigsten Handelspartner Russlands ist. Im Jahr 2023 entfiel etwa ein Drittel des russischen Außenhandels auf China, was die Bedeutung dieser Handelsbeziehungen unterstreicht.

Die Schwierigkeiten im Zahlungsverkehr zwischen Russland und China haben auch dazu geführt, dass russische Unternehmen gezwungen sind, auf Zwischenhändler zurückzugreifen, um ihre Geschäfte abzuwickeln. Diese Umgehungslösungen bringen jedoch zusätzliche Kosten mit sich und verlängern die Zeit, die für die Abwicklung von Zahlungen benötigt wird, erheblich. Berichten zufolge kann es bis zu sechs Monate dauern, bis Zahlungen zwischen den beiden Ländern abgewickelt werden, was die Geschäftsabläufe weiter verkompliziert.

Die westlichen Sanktionen haben auch dazu geführt, dass einige russische Unternehmen versuchen, alternative Zahlungsmethoden zu finden, um den Druck zu umgehen. Dazu gehören der Einsatz von Kryptowährungen und anderen nicht-traditionellen Zahlungsmethoden. Diese Entwicklungen zeigen, wie sehr die russische Wirtschaft unter dem Druck der Sanktionen leidet und wie wichtig es für Russland ist, neue Wege zu finden, um seine Handelsbeziehungen aufrechtzuerhalten.

Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass China zwar ein wichtiger Handelspartner für Russland ist, jedoch auch auf die Einhaltung internationaler Standards und Vorschriften angewiesen ist, um seine eigenen wirtschaftlichen Interessen zu schützen. Die chinesische Regierung hat sich bisher nicht offen gegen die westlichen Sanktionen ausgesprochen, was darauf hindeutet, dass sie die wirtschaftlichen Risiken, die mit einer engeren Zusammenarbeit mit Russland verbunden sind, ernst nimmt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sanktionen gegen Russland nicht nur die russische Wirtschaft, sondern auch die Handelsbeziehungen zwischen Russland und China erheblich belasten. Die Rücksendung von Zahlungen durch chinesische Banken ist ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die geopolitischen Spannungen die wirtschaftlichen Interaktionen zwischen diesen beiden Ländern beeinflussen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich diese Beziehungen weiterentwickeln und welche Maßnahmen beide Seiten ergreifen werden, um den Herausforderungen der aktuellen Situation zu begegnen.

Quellen: - Business Insider Deutschland - Kommersant - Reuters

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