Aktien Frankfurt: Dax bleibt auf Erholungskurs
Am deutschen Aktienmarkt zeigen sich die Anleger am Freitag optimistisch. Der Dax setzt seinen Aufwärtstrend fort und verzeichnete einen Anstieg von 0,63 Prozent auf 18.635,41 Punkte. Dies deutet auf ein Wochenergebnis von etwa 1,8 Prozent hin, was auf eine positive Entwicklung hindeutet.
Zu Beginn des Monats sorgten Rezessionsängste für eine gedämpfte Stimmung unter den Investoren. In der Zwischenzeit steigen jedoch die Aktienkurse breit gefächert, da Anleger im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche die Tiefstkurse der Technologiewerte nutzen. Dies wurde von der Commerzbank hervorgehoben, die auf die zuletzt starken Kursgewinne im Technologiebereich verweist.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Vortag bereits eine Zinssenkung angekündigt, was zur Stabilität der Märkte beiträgt. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets erklärte, dass Leitzinssenkungen in einer stabilen Wirtschaftslage vorteilhaft seien, da sie das Gewinnwachstum der Unternehmen fördern, ohne die wirtschaftliche Aktivität zu bremsen. Allerdings könnte eine Rückkehr zu Rezessionssignalen die Unsicherheit erneut anheizen.
Der MDax, der die mittelgroßen Unternehmen abbildet, stieg am Freitag um 0,87 Prozent auf 25.453,23 Punkte. Der EuroStoxx 50, der Leitindex für die Eurozone, legte um 0,33 Prozent zu. Besonders bemerkenswert ist die Erholung der Automobilwerte, die sich von ihren jüngsten Verlusten deutlich erholen konnten. So verzeichneten Unternehmen wie Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen (VW) Kursgewinne zwischen 1,7 und 2,7 Prozent.
Ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass der Herstellerverband ACEA auf eine Lockerung der Emissionsziele drängt, die ursprünglich für 2025 in Kraft treten sollten. Diese Forderung könnte als Reaktion auf die Herausforderungen der Branche in der Übergangsphase zur Elektromobilität interpretiert werden. Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan äußerte, dass der Branche zusätzliche Zeit zugutekommen könnte, um die Kostenbasis zu senken und die Margen auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen.
Die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius stiegen um fast drei Prozent, nachdem Analyst David Adlington von JPMorgan die positiven Entwicklungen des Unternehmens lobte. Fresenius hat in den letzten Quartalen die Erwartungen übertroffen und konnte den Gewinnrückgang stoppen. Dies wird als Zeichen für eine Stabilisierung des Unternehmens angesehen.
Im Nebenwerte-Index SDax verzeichnete der Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr einen Anstieg von 5,7 Prozent. Dies wurde durch Kaufempfehlungen der britischen Bank HSBC und des Analysehauses Kepler Cheuvreux unterstützt. Die Kepler-Studie betonte, dass eine Bodenbildung auf den Märkten sowie Maßnahmen zur Selbstoptimierung eine Neubewertung der Aktien rechtfertigen.
Am Devisenmarkt wurde der Euro am Nachmittag zu 1,1085 US-Dollar gehandelt, während die EZB den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1016 Dollar festlegte. Die Umlaufrendite am Rentenmarkt blieb bei 2,12 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,03 Prozent auf 127,43 Punkte stieg.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Dax und andere Indizes am Freitag eine positive Entwicklung aufweisen, die durch eine Kombination aus Zinssenkungen, positiven Unternehmensnachrichten und einer allgemeinen Erholung der Märkte unterstützt wird. Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein, insbesondere im Hinblick auf die Reaktionen der Märkte auf die bevorstehenden geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank.
Quellen: dpa-AFX, Commerzbank, CMC Markets, Bloomberg