Aktien Frankfurt: Dax fällt nach erneutem Rekord etwas zurück

Der deutsche Aktienindex Dax hat am Dienstag, den 3. September 2024, nach einem erneuten Rekordhoch von 18.990 Punkten einen Rückgang verzeichnet. Um die Mittagszeit notierte der Dax bei 18.858,81 Punkten, was einem Minus von 0,38 Prozent entspricht. Diese Entwicklung zeigt, dass die psychologisch wichtige Marke von 19.000 Punkten für die Anleger eine große Hürde darstellt.

Der Dax war am Montag, bedingt durch einen Feiertag in den USA, verhalten in den September gestartet. Analysten der Landesbank Helaba wiesen darauf hin, dass am Dienstagnachmittag der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie veröffentlicht wird. Dieser Index gilt als wichtiger Stimmungs- und Frühindikator. Eine mögliche leichte Verbesserung in den USA könnte für die US-Notenbank Federal Reserve ein Grund sein, die Zinsen nicht zu schnell zu senken.

Die Marktteilnehmer zeigen sich derzeit zurückhaltend, da sie auf weitere wirtschaftliche Daten warten. Besonders entscheidend wird der monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sein, der darüber entscheiden könnte, wie groß der nächste Zinsschritt der Fed ausfallen wird. Experten gehen davon aus, dass eine massive Eintrübung der Arbeitsmarktlage unwahrscheinlich ist, was die Zinsen möglicherweise nicht in Richtung 50 Basispunkte treiben würde.

In Bezug auf deutsche Einzelwerte sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Die Aktie von Puma stieg um 3,2 Prozent und belegte damit den Spitzenplatz im MDax. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat die Titel des Sportwarenherstellers hochgestuft und empfiehlt sie nun mit „Outperform“. Analyst Warwick Okines betont die noch immer günstige Bewertung von Puma und äußert eine positive Einschätzung des Einzelhandelssektors.

Im SDax gehörte der Medizintechnikkonzern Drägerwerk mit einem Plus von 0,4 Prozent zu den besseren Werten. Das Analysehaus Jefferies hat die Aktien hochgestuft und spricht nun eine Halteempfehlung aus. Analyst Martin Comtesse verwies auf eine deutlich verbesserte Profitabilität des Unternehmens.

Auf der anderen Seite verzeichnete Qiagen im Dax einen Rückgang von 1 Prozent. Der Labordienstleister kündigte die Platzierung einer Wandelanleihe im Umfang von 450 Millionen US-Dollar an. Die Aktien von Porsche, BMW und Mercedes-Benz mussten ebenfalls Verluste zwischen 0,5 und 1,5 Prozent hinnehmen. Exane BNP Paribas hat die Beobachtung von Porsche und BMW mit „Neutral“ sowie von Mercedes-Benz mit „Underperform“ aufgenommen. Volkswagen hielt sich mit einem Minus von 0,2 Prozent besser, da die Aktie mit „Outperform“ bewertet wurde.

Bei BASF gab es einen Kursrückgang von 1,3 Prozent. Analyst Matthew Yates von der Bank of America hat seine Kaufempfehlung gestrichen und sieht Mischkonzerne im Chemiebereich als weniger attraktiv an. Stattdessen setzt er auf Papiere des Lackherstellers Akzo Nobel und von Syensqo, einem Unternehmen, das 2023 von Solvay ausgegliedert wurde.

Die Aktien der Deutschen Bank profitierten nicht nachhaltig von einer Hochstufung durch Barclays-Analystin Flora Bocahut. Im Zuge der Branchenschwäche verloren sie zuletzt 0,6 Prozent. Die Titel des SDax-Mitglieds Adesso büßten 2,5 Prozent ein und markierten damit erneut ein Tief seit Herbst 2020. Analyst Comtesse nannte als Gründe für die Streichung seines Kaufvotums eine geringe Auslastung der Beschäftigten sowie ein schwaches Geschäft mit IT-Lösungen.

Insgesamt zeigt sich der Markt am Dienstag in einer Konsolidierungsphase, während die Anleger auf wichtige Konjunkturdaten aus den USA warten. Die Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik und die wirtschaftliche Entwicklung in den USA bleibt ein zentrales Thema für die Marktteilnehmer.

Die Entwicklung der Märkte wird weiterhin von den kommenden Daten und der Reaktion der US-Notenbank beeinflusst. Anleger müssen sich auf mögliche Schwankungen einstellen, sobald die neuen Informationen bekannt werden.

Die aktuellen Kursdaten sind wie folgt: Dax bei 18.846,69 Punkten (-0,53 %), MDax bei 25.550,95 Punkten (-0,36 %), EuroStoxx 50 bei 4.949,24 Punkten (-0,55 %).

Die Marktentwicklung bleibt spannend, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickeln wird.

Quellen: dpa-AFX, Landesbank Helaba, Exane BNP Paribas, Jefferies