Aktienmarkt in Frankfurt: Dax beendet zehntägige Gewinnserie

Am Dienstag, den 20. August 2024, endete im Dax die beeindruckende Serie von zehn aufeinanderfolgenden Gewinntagen. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Minus von 0,35 Prozent und erreichte damit 18.357,52 Punkte. Auch der MDax, der die mittelgroßen Werte abbildet, verzeichnete einen Rückgang von 0,74 Prozent auf 24.769,21 Zähler.

Der Dax hatte am Vormittag zwischenzeitlich sogar die Marke von 18.500 Punkten überschritten und konnte damit einen Rückgang von rund 1.500 Punkten, der Anfang August verzeichnet wurde, teilweise ausgleichen. Analyst Christian Henke vom Broker IG erklärte, dass sich die anfänglichen Rezessionsängste dank positiver Konjunkturdaten mittlerweile verflüchtigt hätten. Am Nachmittag jedoch brachen die Kurse wieder ein, was auch auf die schwache Performance des New Yorker Aktienmarktes zurückzuführen war. Sowohl der Dow Jones Industrial als auch der technologielastige Nasdaq 100 gaben zum europäischen Börsenschluss nach.

Die Experten von Oxford Economics äußerten die Vermutung, dass es kurzfristig zu einer Zunahme der Schwankungen an den Börsen kommen könnte. Dennoch erwarten sie, dass eine robuste Handelsaktivität und eine sich ausweitende Gewinnerholung bei US-Unternehmen den Markt stützen werden. Zudem wird eine Zinssenkung in den USA im September als nahezu sicher angesehen. Die Anleger warten gespannt auf das bevorstehende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, das am Ende der Woche stattfinden wird, in der Hoffnung, Hinweise zur zukünftigen geldpolitischen Richtung der USA zu erhalten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel am Dienstag um 0,28 Prozent auf 4.857,58 Punkte. Auch außerhalb der Eurozone schloss der SMI in Zürich knapp im Minus, während der FTSE 100 in London um 1 Prozent nachgab.

Im Unternehmenssektor war es nach der Berichtssaison und dem Ende der Sommerurlaubszeit relativ ruhig. Halbleiterwerte waren zu Beginn des Handelstags zunächst gefragt, profitierten von positiven Vorgaben aus den USA. Allerdings büßten sie am Nachmittag deutlich an Wert ein, da der Schwung aus dem Tech-Sektor in New York ausblieb. So schloss die Aktie von Infineon mit einem minimalen Plus von 0,2 Prozent.

Die größten Verlierer im Dax waren die Titel des Energietechnik-Unternehmens Siemens Energy, die um 3,5 Prozent fielen. Dies könnte den vorsichtigen Erholungstrend der letzten zwei Wochen gefährden. Im Gegensatz dazu profitierten die Vorzüge von Henkel mit einem Plus von 1,8 Prozent von einer Hochstufung durch das Bankhaus Metzler, das die jüngsten Kursverluste als attraktive Kaufgelegenheit ansieht und eine Verbesserung der Profitabilität bei dem Konsumgüterhersteller prognostiziert.

Im MDax litten die Aktien von Redcare Pharmacy unter den Halbjahreszahlen der Konkurrenz DocMorris und verloren 2,5 Prozent. Die in der Schweiz notierte Online-Apotheke hatte im ersten Halbjahr wie erwartet tiefrote Zahlen geschrieben und ihre Jahresziele gesenkt. Aus der Branche der alternativen Energien zogen die Aktien von SFC Energy nach der Bestätigung ihrer Jahresziele im Nebenwerteindex SDax zeitweise um mehr als sieben Prozent an, schlossen jedoch letztendlich ein halbes Prozent tiefer.

Am Devisenmarkt stieg der Euro erstmals seit Dezember über die Marke von 1,11 US-Dollar und wurde auch nach dem Xetra-Schluss knapp darüber gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1084 US-Dollar festgesetzt, was bedeutet, dass der Dollar 0,9022 Euro kostete.

Auf dem Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,23 Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 126,26 Punkte, während der Bund-Future um 0,34 Prozent auf 134,63 Punkte zulegte.

Insgesamt zeigt der Aktienmarkt in Frankfurt, dass trotz der positiven Tendenzen der letzten Tage und Wochen, die Unsicherheiten und Schwankungen weiterhin präsent sind. Die kommenden Tage und insbesondere das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole könnten entscheidende Hinweise zur zukünftigen Entwicklung der Märkte liefern.

Quellen: dpa-AFX, finanzen.net, Oxford Economics