Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax legt leicht zu vor Rede von US-Notenbankchef
Am Freitag, dem 23. August 2024, eröffnete der Dax mit einem moderaten Plus und setzte damit seinen Aufwärtstrend fort. Der Index legte um 0,30 Prozent zu und erreichte 18.549,36 Punkte. Auch der MDax, der Index für mittelgroße Unternehmen, stieg um 0,35 Prozent auf 25.054,86 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte um 0,20 Prozent auf 4.894,88 Zähler zulegen.
Die positive Entwicklung des Dax wird durch eine freundliche Marktstimmung in den USA unterstützt, wo sich nach einem Rücksetzer am Vortag ein optimistischer Handelstag abzeichnete. Dennoch bleiben die Anleger vorsichtig, da sie auf die bevorstehende Rede von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, in Jackson Hole warten. Von Powell werden Hinweise zu möglichen Zinssenkungen erwartet, wobei die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Lockerungen im Fokus der Spekulationen stehen.
In der laufenden Woche gelang es dem Dax, den Rückgang von etwa 1.500 Punkten, den er zu Beginn des Monats erlitten hatte, vollständig auszugleichen. Anfang August war der Index auf fast 17.000 Punkte gefallen, nachdem der japanische Yen im Vergleich zum US-Dollar an Stärke gewann, was zu Turbulenzen an den Märkten führte. Viele Investoren hatten sich in der langen Phase der Yen-Schwäche Geld im Niedrigzinsland Japan geliehen und in der Hoffnung auf höhere Renditen in anderen Märkten investiert, auch in Aktien. Mit der Erholung des Yen sahen sich diese Spekulanten gezwungen, Aktien zu verkaufen.
Zusätzlich sorgten Konjunkturdaten für Besorgnis über eine mögliche Rezession in den USA. Diese Ängste haben jedoch in den letzten Wochen merklich nachgelassen. Der Fokus der Anleger liegt nun auf der Geldpolitik der US-Notenbank. Viele hoffen, dass Powells Rede Aufschluss darüber geben wird, ob und in welchem Umfang die Fed den Leitzins im September senken wird. Die Rede wird für 16 Uhr erwartet.
In der Unternehmenslandschaft stiegen die Aktien der Deutschen Bank um 1,2 Prozent und setzten damit ihren positiven Trend fort. Auch die Commerzbank konnte um 1,0 Prozent zulegen. Im Gegensatz dazu verzeichneten Technologieaktien, wie SAP und Infineon, Rückgänge von jeweils 0,5 Prozent, was dem allgemeinen Trend in den USA folgte.
Infineon gab bekannt, dass das Unternehmen sich in einem seit 2010 anhängigen Rechtsstreit mit seiner ehemaligen Tochtergesellschaft Qimonda geeinigt hat. Im Rahmen des Vergleichs wird Infineon 753,5 Millionen Euro zahlen, was jedoch deutlich unter der ursprünglich geforderten Summe von 3,4 Milliarden Euro liegt. Diese Einigung wird von Analysten als positiv bewertet, da sie eine langwierige rechtliche Auseinandersetzung beendet.
Im MDax gab es negative Nachrichten für K+S, dessen Aktien um 0,5 Prozent fielen. Die Baader Bank stufte das Papier des Düngerherstellers von "Add" auf "Sell" herab und senkte das Kursziel von 18,00 auf 7,50 Euro. Analysten erwarten, dass K+S vor herausfordernden Zeiten steht, was zu dieser Herabstufung führte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Dax am Freitag moderat zulegte, während die Anleger auf wichtige geldpolitische Signale aus den USA warten. Die anhaltenden Entwicklungen in der globalen Wirtschaft, insbesondere die Geldpolitik der Fed, werden weiterhin einen erheblichen Einfluss auf die Märkte haben.
Die Rede von Jerome Powell wird mit Spannung erwartet, da sie möglicherweise entscheidende Hinweise auf die zukünftige Richtung der US-Zinspolitik geben könnte.
Quelle: dpa-AFX