Dax verharrt vor 19000 Punkten - Anleger warten auf US-Wirtschaftsdaten

September 3, 2024
03.09.2024
3 Minuten
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Aktien Frankfurt: Dax scheut vor 19.000-Punkte-Marke - Warten auf US-Daten

Der Dax, der deutsche Leitindex, hat am Dienstag nach einem erneuten Rekordhoch schnell wieder in eine Phase der Lethargie verfallen. Vor dem Hintergrund bevorstehender Wirtschaftsdaten aus den USA zeigen sich die Anleger zurückhaltend. Nach einem frühen Anstieg auf 18.990 Punkte notierte der Dax am Nachmittag bei 18.873,16 Punkten, was einem Minus von 0,30 Prozent entspricht. Diese runde Marke von 19.000 Punkten erweist sich als eine zu hohe Hürde für die Marktteilnehmer.

Der MDax, der Index für mittelgroße Unternehmen, verlor zuletzt 0,31 Prozent und fiel auf 25.562,19 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete einen Rückgang um 0,4 Prozent. Diese Entwicklungen stehen im Kontext des ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie in den Vereinigten Staaten, der als wichtiger Frühindikator gilt. Die Landesbank Helaba betont, dass dieser Index entscheidend für die amerikanische Geldpolitik sein könnte, insbesondere im Hinblick auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird.

Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Erholung in Europa bleibt bestehen. Marktexperte Andreas Lipkow äußert Bedenken, ob sich die Konjunktur in Europa tatsächlich wie angenommen zeitnah erholen wird. Zudem gibt es aus China zunehmend warnende Hinweise, und auch in den USA sind vereinzelte Schwäche-Signale zu beobachten.

In Bezug auf die Einzelwerte im Dax sorgten am Dienstag hauptsächlich Analystenkommentare für Bewegung. Die Aktien des Sportartikelherstellers Puma konnten sich über einen Kursgewinn von 3,2 Prozent freuen, was ihnen den Spitzenplatz im MDax sicherte. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat die Titel hochgestuft und empfiehlt sie nun mit „Outperform“. Analyst Warwick Okines hebt hervor, dass Puma weiterhin eine günstige Bewertung aufweist und betont seine positive Einschätzung des Einzelhandelssektors.

Im SDax, dem Index für Nebenwerte, gehörte der Medizintechnikkonzern Drägerwerk zu den besseren Werten mit einem Plus von 0,7 Prozent. Jefferies-Analyst Martin Comtesse hat die Aktien hochgestuft und spricht nun eine Halteempfehlung aus, da er auf eine verbesserte Profitabilität verweist. Im Gegensatz dazu verzeichnete Qiagen im Dax einen Rückgang um 0,9 Prozent, nachdem das Unternehmen die Platzierung einer Wandelanleihe angekündigt hatte.

Die Automobilhersteller Porsche AG, BMW und Mercedes-Benz mussten Verluste zwischen 0,9 und 2,3 Prozent hinnehmen. Exane BNP Paribas nahm die Beobachtung von Porsche und BMW mit „Neutral“ und von Mercedes-Benz mit „Underperform“ auf. Volkswagen konnte sich mit einem Minus von 0,4 Prozent etwas besser halten, was auf das Votum „Outperform“ zurückzuführen ist.

Bei BASF kam es zu einem Kursrückgang von 1,1 Prozent, nachdem Matthew Yates von der Bank of America seine Kaufempfehlung gestrichen hat. Er sieht Mischkonzerne im Chemiebereich als weniger attraktiv an und setzt stattdessen auf Aktien des Lackherstellers Akzo Nobel sowie auf Syensqo, das Spezialitätengeschäft von Solvay. Die Aktien der Deutschen Bank konnten nicht dauerhaft von einer Hochstufung durch Barclays profitieren und verloren zuletzt 1 Prozent.

Die Titel von adesso, einem SDax-Mitglied, büßten 3 Prozent ein und markierten damit ein weiteres Tief seit Herbst 2020. Jefferies-Analyst Comtesse begründete sein gestrichenes Kaufvotum mit einer geringen Auslastung der Beschäftigten sowie einem schwachen Geschäft mit IT-Lösungen.

Der Euro gab leicht nach und kostete zuletzt 1,1036 US-Dollar. Am Montag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,1061 Dollar festgelegt, was bedeutet, dass der Dollar 0,9040 Euro kostete. Die Kurse deutscher Bundesanleihen bewegten sich kaum, die Umlaufrendite verharrte bei 2,32 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 126,00 Punkte, während der Bund-Future um 0,05 Prozent auf 133,25 Punkte sank.

Die aktuelle Marktentwicklung zeigt, dass die Anleger auf die kommenden US-Daten warten und sich in einer abwartenden Haltung befinden. Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Lage, sowohl in den USA als auch in Europa, bleibt ein zentrales Thema, das die Marktbewegungen beeinflusst.

Die kommenden Tage dürften entscheidend sein, da die Marktteilnehmer auf die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts warten, der möglicherweise die Richtung der Geldpolitik der US-Notenbank beeinflussen könnte. Diese Entwicklungen werden mit Spannung verfolgt, da sie erhebliche Auswirkungen auf die Märkte haben könnten.

Insgesamt bleibt der Dax in einer kritischen Phase, in der die 19.000-Punkte-Marke als psychologische Hürde fungiert. Die Marktteilnehmer sind vorsichtig und warten auf klare Signale aus den USA, die möglicherweise die Richtung der Märkte beeinflussen könnten.

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