Irre Struktur im Unternehmen: So streicht Onlyfans 9-stellige Gewinne ein, die der CEO zum Großteil selbst kassiert

OnlyFans, eine Plattform, die ursprünglich als Dienst für Künstler und Content-Ersteller gedacht war, hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Akteur im Bereich der Erwachsenenunterhaltung entwickelt. Mit über 1,3 Milliarden US-Dollar an Einnahmen im Jahr 2023 hat das Unternehmen unter der Leitung von CEO Leonid Radvinsky bemerkenswerte finanzielle Erfolge erzielt. Radvinsky, der die Plattform 2018 übernahm, hat seitdem sein Vermögen erheblich gesteigert, was Fragen zur Unternehmensstruktur und den Verteilungsmustern der Gewinne aufwirft.

Die Erfolgsgeschichte von OnlyFans

OnlyFans wurde 2016 gegründet und ermöglicht es Content-Erstellern, ihre Inhalte hinter einer Paywall zu monetarisieren. Die Plattform hat sich besonders in der Erotikbranche etabliert, da sie weniger strenge Inhaltsrichtlinien als viele andere soziale Netzwerke hat. Dies hat dazu geführt, dass viele Erotikdarsteller und -darstellerinnen die Plattform für ihre Inhalte nutzen. Die Corona-Pandemie hat den Anstieg der Nutzerzahlen weiter beschleunigt, mit einem Anstieg von 75 Prozent zwischen März und April 2020.

Monetarisierungsmodelle und Einnahmenverteilung

Das Geschäftsmodell von OnlyFans basiert auf einer klaren Einnahmenverteilung: 20 Prozent der Einnahmen verbleiben bei der Plattform, während 80 Prozent an die Content-Ersteller gehen. Im Jahr 2022 wurden etwa 6,6 Milliarden US-Dollar an die Urheber ausgezahlt, was einem Anstieg von einer Milliarde US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Struktur hat es Radvinsky ermöglicht, erhebliche Dividenden zu kassieren, die 2023 auf etwa 472 Millionen US-Dollar geschätzt werden.

Die Rolle von Leonid Radvinsky

Leonid Radvinsky, ein ukrainischer Unternehmer, hat durch die Übernahme von OnlyFans und die anschließende Expansion des Geschäftsmodells ein beachtliches Vermögen aufgebaut. Forbes schätzt sein Vermögen auf etwa drei Milliarden US-Dollar. Radvinsky hat die Plattform nicht nur finanziell stabilisiert, sondern auch ihre Reichweite vergrößert, indem er Prominente und Influencer anlockte, die ihre Inhalte über die Plattform monetarisieren.

Psychologische Aspekte der Nutzerbindung

Die Plattform bietet eine einzigartige Nutzererfahrung, die auf Exklusivität und individuellen Beziehungen basiert. Nutzer fühlen sich durch die Möglichkeit, direkt mit ihren Lieblings-Creatorn zu interagieren, besonders angesprochen. Medienpsychologen argumentieren, dass diese direkte Verbindung zu den Erstellern die Zahlungsbereitschaft erhöht, da Nutzer das Gefühl haben, Teil einer exklusiven Gemeinschaft zu sein.

Die Schattenseiten der Plattform

Trotz des finanziellen Erfolgs gibt es auch kritische Stimmen zur Struktur von OnlyFans. Berichte über die Ausbeutung von Content-Erstellern und die Rolle von Agenturen, die oft hohe Provisionen verlangen, werfen Fragen zur Fairness des Geschäftsmodells auf. Einige Models berichten von Druck und Kontrolle durch Agenturen, die ihre Einnahmen maximieren wollen, oft auf Kosten der Creator.

Regulatorische Herausforderungen

Die Plattform bewegt sich in einem rechtlichen Graubereich, da es in vielen Ländern an klaren Regelungen zum Schutz der Content-Ersteller mangelt. Dies hat dazu geführt, dass einige Nutzer in ausbeuterische Situationen geraten sind, ohne dass die Plattform oder die Agenturen ausreichende Schutzmaßnahmen bieten.

Fazit

OnlyFans hat sich als eine lukrative Plattform etabliert, die sowohl für Content-Ersteller als auch für Investoren erhebliche Gewinne generiert. Die Struktur des Unternehmens und die Rolle des CEOs werfen jedoch Fragen auf, die in der Öffentlichkeit und unter Fachleuten diskutiert werden. Während die Plattform weiterhin wächst und sich anpasst, bleibt abzuwarten, wie sie mit den Herausforderungen umgehen wird, die mit ihrem Erfolg einhergehen.

Quellen: finanzen.net, businessinsider.de