Frankfurt (Oder) ruft Hochwasser-Alarmstufe 4 aus
In der Stadt Frankfurt (Oder) und den umliegenden Regionen wurde am Dienstag die höchste Alarmstufe für Hochwasser ausgerufen. Diese Maßnahme erfolgt aufgrund der drastisch steigenden Wasserstände der Oder, die in den letzten Tagen erheblich angestiegen sind. Am Pegel Ratzdorf wurde ein Wasserstand von 5,90 Metern gemessen, was die Schwelle zur Alarmstufe 4 darstellt. Diese Alarmstufe wurde bereits zuvor vom Landkreis Oder-Spree ausgerufen, um auf die drohende Gefahr zu reagieren.
Die Alarmstufe 4 bedeutet, dass die Einsatzkräfte in erhöhter Alarmbereitschaft sind. Es wird erwartet, dass größere Flächen überflutet werden könnten, auch in bebauten Gebieten. In diesem Zusammenhang wurden bereits erste Straßen in der Stadt Fürstenberg, einem Stadtteil von Eisenhüttenstadt, überflutet. Die Stadtverwaltung hat Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen, darunter die Errichtung von Sandsackwällen.
Die Behörden rechnen mit dem höchsten Pegelstand am Mittwoch, wobei Prognosen von über 6 Metern ausgehen. Die Wassermassen werden voraussichtlich einige Tage anhalten, und ein Rückgang der Alarmstufe 4 wird erst für Freitag erwartet. In Frankfurt (Oder) selbst lag der Pegel am Dienstagabend bei 5,38 Metern, was Alarmstufe 3 entspricht. Diese Stufe bedeutet ebenfalls, dass einzelne Grundstücke und Straßen überflutet werden können.
Um die Deiche zu schützen und die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten, hat die Stadt Frankfurt (Oder) das Betreten der Deiche untersagt. In den vergangenen Tagen waren zahlreiche Schaulustige an die Ufer der Oder gekommen, um den Anstieg des Wasserpegels zu beobachten. Die Stadtverwaltung hat daraufhin entschieden, dass die Deiche nur von Einsatzkräften betreten werden dürfen. Verstöße gegen dieses Verbot können mit Geldstrafen geahndet werden.
Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass Teile der Spundwand in Frankfurt gestohlen wurden, was die Sicherheitslage zusätzlich belastet. Die Polizei wurde gebeten, verstärkte Kontrollen durchzuführen, um weitere Diebstähle zu verhindern. Die Einsatzkräfte, darunter auch das Technische Hilfswerk (THW), sind im Dauereinsatz, um die Deiche zu überwachen und Sandsäcke zu befüllen. In Eisenhüttenstadt sind bereits Hunderte Sandsäcke gefüllt worden, um die Anwohner zu schützen.
Die Geschichte der Hochwasserereignisse an der Oder ist lang und reicht bis ins Jahr 1997 zurück, als das Örtchen Ratzdorf von einem verheerenden Hochwasser betroffen war. Damals wurde ein Pegelstand von fast 6,90 Metern gemessen, und das Dorf war nicht durch einen Deich geschützt. Seitdem wurden erhebliche Investitionen in den Hochwasserschutz an der Oder getätigt, um die Anwohner besser zu schützen.
Die aktuelle Hochwasserlage zeigt einmal mehr die Herausforderungen, die mit extremen Wetterereignissen verbunden sind. Die Behörden stehen vor der Aufgabe, die Bevölkerung zu informieren und gleichzeitig die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Schäden zu minimieren. Die Situation bleibt angespannt, und die Einsatzkräfte sind in ständiger Bereitschaft, um auf weitere Entwicklungen zu reagieren.
Die Prognosen der Wetterdienste deuten darauf hin, dass die Niederschläge in den kommenden Tagen anhalten könnten, was die Lage weiter verschärfen könnte. Die Anwohner werden gebeten, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Die Stadt Frankfurt (Oder) und die umliegenden Gemeinden arbeiten eng zusammen, um die Auswirkungen des Hochwassers zu bewältigen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
Die Situation bleibt dynamisch, und die Behörden werden weiterhin über die Entwicklungen informieren. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich regelmäßig über die aktuellen Wasserstände und die entsprechenden Warnungen zu informieren, um bestmöglich auf die Lage reagieren zu können.
Quellen: finanzen.net, rbb24