Öffentliches Vertrauen in die Energiewende wächst leicht

August 24, 2024
24.08.2024
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Skepsis am Erreichen der Energiewende-Ziele nimmt etwas ab

Die öffentliche Wahrnehmung der Energiewende in Deutschland zeigt einen vorsichtigen Aufwärtstrend in der Skepsis gegenüber den gesetzten Zielen. Eine aktuelle Umfrage des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY ergab, dass 31 Prozent der Befragten glauben, Deutschland könne bis zum Jahr 2030 mindestens 80 Prozent seines Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken. Im Vergleich zu den 23 Prozent im November des vergangenen Jahres und 29 Prozent im März dieses Jahres ist dies eine positive Entwicklung. Dennoch bleibt die Skepsis hoch, da 69 Prozent der Befragten weiterhin an der Erreichbarkeit dieses Ziels zweifeln.

Die Umfrage, die im Juli unter etwa 1.000 Personen durchgeführt wurde, zeigt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere aus Wind- und Solarenergie, eine zentrale Rolle in der Strategie der Bundesregierung spielt. Diese Strategie zielt darauf ab, die Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas zu verringern. Im ersten Halbjahr 2024 wurden bereits 58 Prozent des deutschen Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt, was die Fortschritte in diesem Bereich unterstreicht.

Zustimmung zur Energiepolitik steigt leicht

Die allgemeine Zustimmung zur Energiepolitik hat sich ebenfalls leicht erhöht. Laut der Umfrage stieg die Zustimmung von 38 Prozent im März auf 46 Prozent im aktuellen Zeitraum. Dies deutet darauf hin, dass die Bürger zwar weiterhin skeptisch gegenüber den Maßnahmen der Politik sind, jedoch auch eine gewisse Anerkennung für die Fortschritte zeigen. Dennoch ist die Mehrheit der Bevölkerung der Meinung, dass die Politik nicht ausreichend Maßnahmen ergreift, um die zukünftige Energieversorgung sicherzustellen.

Andreas Siebel, Leiter des Sektors Energie- und Rohstoffwirtschaft bei EY, führt die anhaltende Skepsis auf die negativen Erfahrungen der letzten Jahre zurück. Insbesondere die Energiekrise von 2022 und 2023 hat vielen Menschen die Abhängigkeit von Energieimporten vor Augen geführt. Diese Erfahrungen haben das Bewusstsein für die Verwundbarkeit der deutschen Wirtschaft geschärft, während gleichzeitig der Fortschritt der Energiewende als unzureichend wahrgenommen wird.

Prioritäten der Bevölkerung in der Energieversorgung

Die Umfrage ergab, dass die Versorgungssicherheit für die Mehrheit der Befragten oberste Priorität hat. An zweiter Stelle steht der Umwelt- und Klimaschutz, gefolgt von der Preisgünstigkeit. Dies zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einer sicheren Energieversorgung und den Zielen des Klimaschutzes anstreben.

Die Skepsis gegenüber der Erreichung der Energiewende-Ziele könnte auch durch die hohen Strompreise und die damit verbundenen finanziellen Belastungen der Haushalte verstärkt werden. Viele Bürger sind besorgt über die zukünftige Entwicklung der Energiepreise und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität. Die Bundesregierung steht daher vor der Herausforderung, nicht nur die Energiewende voranzutreiben, sondern auch die Akzeptanz in der Bevölkerung zu sichern.

Die Rolle der erneuerbaren Energien

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist entscheidend für die Erreichung der Klimaziele. Die Bundesregierung hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung zunehmend die Notwendigkeit erkennt, in erneuerbare Energien zu investieren. Dennoch bleibt die Umsetzung dieser Ziele eine große Herausforderung.

Die Energiewende erfordert nicht nur den Ausbau von Wind- und Solaranlagen, sondern auch die Schaffung eines stabilen und flexiblen Stromnetzes, das in der Lage ist, die variablen Einspeisungen aus erneuerbaren Quellen zu integrieren. Dies beinhaltet auch den Ausbau von Speicherkapazitäten und die Entwicklung innovativer Technologien, um die Energieversorgung zu optimieren.

Fazit

Insgesamt zeigt die Umfrage einen leichten Anstieg des Vertrauens in die Erreichung der Energiewende-Ziele, auch wenn die Skepsis nach wie vor vorherrscht. Die Bundesregierung steht vor der Herausforderung, die Bürger von den Fortschritten zu überzeugen und gleichzeitig die notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung zu ergreifen. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um die gesetzten Ziele zu erreichen und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern.

Quellen: finanzen.net, ariva.de, boersennews.de, bundesrechnungshof.de.

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