Russischer Raketenangriff auf Poltawa: 41 Tote und zahlreiche Verletzte
In der zentralukrainischen Stadt Poltawa hat ein russischer Raketenangriff am Montag, den 3. September 2024, zu einer verheerenden Tragödie geführt. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj wurden mindestens 41 Menschen getötet und mehr als 180 Personen verletzt. Der Angriff ereignete sich, als zwei ballistische Raketen auf das Gelände einer Hochschule sowie ein benachbartes Krankenhaus einschlugen.
Das betroffene Gebäude gehörte zum Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule. Die Zerstörung des Instituts war erheblich, und auf Bildern, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren die Leichen von Opfern vor dem stark beschädigten mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Innenminister Ihor Klymenko berichtete, dass mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet werden konnten, während die Druckwelle des Angriffs in angrenzenden Wohngebieten Fenster zerbrach und Fassaden beschädigte.
Forderung nach besserer Luftabwehr
Präsident Selenskyj erneuerte seine dringenden Appelle an die westlichen Verbündeten, schnellere Lieferungen von Luftabwehrsystemen und zugehörigen Raketen zu ermöglichen. "Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager", betonte er auf Telegram. Diese Forderung ist Teil seiner kontinuierlichen Bemühungen, die Sicherheitslage in der Ukraine zu verbessern, während das Land seit über zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion kämpft.
Der Angriff auf Poltawa ist nicht der einzige Vorfall in den letzten Tagen. Bereits am Morgen des gleichen Tages hatten ukrainische Behörden von weiteren russischen Luft- und Artillerieangriffen auf verschiedene Städte berichtet. In Saporischschja, wo Selenskyj am Vorabend einen Besuch abgehalten hatte, wurden zwei Menschen getötet, darunter ein achtjähriger Junge, wie der Gebietsgouverneur Iwan Fedorow mitteilte.
Weitere Angriffe und deren Folgen
In der Großstadt Dnipro kam es ebenfalls zu einem Raketenbeschuss, bei dem ein Mann getötet und sechs weitere verletzt wurden. Berichten zufolge gab es auch einen Treffer auf ein Umspannwerk in der Region. Im nordöstlichen Gebiet Sumy wurden seit Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse abgeworfen, wobei mindestens drei Verletzte gemeldet wurden.
Die ukrainische Luftwaffe berichtete zudem, dass in der Nacht zuvor 27 von 35 angreifenden russischen Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen wurden. Diese Angriffe und die damit verbundenen Zivilopfer verdeutlichen die anhaltende Gefährdung der Zivilbevölkerung in der Ukraine und die Dringlichkeit internationaler Unterstützung.
Schlussfolgerung
Die jüngsten Ereignisse in Poltawa und anderen Städten der Ukraine zeigen die anhaltende Bedrohung durch russische Angriffe und die Notwendigkeit einer verstärkten militärischen Unterstützung durch westliche Verbündete. Präsident Selenskyj und andere ukrainische Führer setzen sich weiterhin für eine Verbesserung der Luftabwehr und eine umfassendere militärische Hilfe ein, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und die militärischen Kapazitäten der Ukraine zu stärken.
Diese Tragödie in Poltawa ist ein weiterer trauriger Beweis für die verheerenden Auswirkungen des Konflikts auf das Leben der Menschen in der Ukraine und die Herausforderungen, vor denen das Land steht, während es sich gegen die anhaltende Aggression verteidigt.
Quellen: dpa-AFX, finanzen.net