Schwächere Handelsauftakt in Europa Druck auf Automobilsektor wächst

September 30, 2024
30.09.2024
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Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag, den 30.09.2024, einen leicht schwächeren Handelsauftakt verzeichnet. Der Automobilsektor gerät dabei besonders unter Druck. Wie Finanzen.net berichtet, nutzen Anleger den wichtigen Quartalsultimo vor allem für Umschichtungen in ihren Portfolios. Nach der Rally der vergangenen Woche werden Gewinne mitgenommen und neue Favoriten für das Jahresende gesucht.

Der deutsche Leitindex DAX gibt um 0,3 Prozent auf 19.417 Punkte nach, während der Euro-Stoxx-50 um 0,4 Prozent auf 5.046 Zähler sinkt. Die runde Marke von 19.000 Punkten beim DAX wird im Auge behalten, da ein Unterschreiten dieser Marke als negatives Signal gewertet werden könnte.

Für positive Stimmung sorgt die Ankündigung Chinas, umfangreiche Stützungsmaßnahmen für die schwächelnde Wirtschaft zu ergreifen. Die schwachen chinesischen Einkaufsmanager-Indizes vom Morgen unterstreichen die Notwendigkeit solcher Maßnahmen. Sowohl im Industrie- als auch im Service-Sektor deuten die Daten auf eine Abschwächung hin, was den Ruf nach staatlicher Unterstützung verstärkt.

In Europa blicken Investoren gespannt auf die Veröffentlichung der deutschen Inflationsdaten für September. Es wird erwartet, dass die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert bleiben. Im weiteren Wochenverlauf folgen dann die europaweiten Inflationszahlen. Laut Commerzbank dürfte die Inflationsrate im Euroraum im September von 2,2 auf 1,8 Prozent gesunken sein und damit erstmals seit über drei Jahren unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent liegen.

Besonders stark unter Druck gerät der Automobilsektor. Deutsche Autobauer verlieren in China weiter an Boden. Ihr Marktanteil sank dort auf 20,3 Prozent, nach 22,4 Prozent im Vorjahr, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) berichtet. Vor fünf Jahren lag der Marktanteil deutscher Hersteller in China noch bei über 26 Prozent. Die erneute Gewinnwarnung von Volkswagen belastet die Aktie um 2,9 Prozent. Im Handel wird jedoch darauf hingewiesen, dass diese Belastung nur von kurzer Dauer sein sollte. Vielmehr könnte die Gewinnwarnung den Druck auf Gewerkschaften und Politik im Hinblick auf die anstehenden Tarifverhandlungen und die Debatte um Werksschließungen erhöhen.

Neben Volkswagen haben auch andere Automobilhersteller wie Stellantis und Aston Martin Gewinnwarnungen herausgegeben, nachdem bereits BMW und Mercedes mit ähnlichen Nachrichten auf die Bremse getreten waren. Die Aktien von Stellantis brechen um 9,4 Prozent ein, Aston Martin verliert 8 Prozent. Auch Porsche, Mercedes und BMW geben um bis zu 1,9 Prozent nach. In Japan brachen die Kurse von Automobilwerten wie Toyota sogar um über 7 Prozent ein. Im Handel ist die Rede davon, dass sich Profi-Investoren mit Beginn des letzten Quartals des Jahres weltweit aus der Automobilbranche zurückziehen.

Stellantis steht dabei exemplarisch für die Sorgen um die Kostenstruktur der Automobilhersteller. Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr nur noch mit einer operativen Marge zwischen 5,5 und 7,0 Prozent. Analysten von Jefferies waren zuvor von 8,3 Prozent ausgegangen.

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