Tragisches Raketenfeuer in Poltawa fordert zahlreiche Opfer

September 3, 2024
03.09.2024
3 Minuten
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49 Tote bei russischem Raketenangriff auf Poltawa

Bei einem der folgenreichsten Raketenangriffe seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach offiziellen Angaben mindestens 49 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten hat sich auf 219 erhöht, wie Dmytro Lasutkin, Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, im Fernsehen erklärte. Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal von 41 Toten und 180 Verletzten berichtet.

Dieser Angriff gilt als einer der schlimmsten seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als zweieinhalb Jahren. Poltawa, eine Großstadt etwa 280 Kilometer östlich von Kiew und nur etwas über 110 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, wurde am Morgen gegen 9:10 Uhr Ortszeit getroffen, als viele Soldaten versammelt waren. Zwischen dem Ertönen des Luftalarms und dem Einschlag der Raketen verging nur sehr wenig Zeit, was die Situation für viele Rekruten, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der Straße befanden, äußerst gefährlich machte.

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, dass ein Gebäude des Instituts für Kommunikation stark beschädigt wurde. Präsident Selenskyj erneuerte seine Forderung an die westlichen Verbündeten, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. „Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager“, betonte er. Er forderte auch reichweitenstarke Raketen, um militärische Ziele im russischen Hinterland angreifen zu können. „Schläge mit großer Reichweite, die den russischen Terror abwehren können, werden jetzt gebraucht, nicht irgendwann später“, sagte Selenskyj. „Jeder Tag der Verzögerung ist leider ein Verlust an Menschenleben.“

Die Bilder aus Poltawa zeigen Leichen vor einem stark beschädigten mehrstöckigen Gebäude, das dem Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule zugeordnet wird. Innenminister Ihor Klymenko berichtete, dass mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet werden konnten. Im angrenzenden Wohngebiet wurden durch die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt. Viele Bürger meldeten sich spontan, um Blut zu spenden.

Gouverneur Filip Pronin kündigte für das gesamte Gebiet Poltawa eine dreitägige Trauerzeit an. „Eine große Tragödie für die Region Poltawa und das ganze Land. Der heimtückische Schlag des Feindes kostete 41 Menschen das Leben. Mehr als 180 Menschen wurden verwundet. Aufrichtiges Beileid für Verwandte und Freunde“, schrieb Pronin in seinem Telegram-Kanal.

Zusätzlich zu den Opfern in Poltawa gab es auch Berichte über Tote in anderen Teilen der Ukraine durch russische Angriffe. In der Stadt Saporischschja wurden nach einem Besuch von Selenskyj am Montagabend Geschosse abgeworfen, die zwei Menschen, darunter ein achtjähriger Junge, töteten. In der Großstadt Dnipro wurde ein Mann durch Raketenbeschuss getötet und sechs weitere Menschen verletzt. Berichten zufolge gab es auch einen Treffer auf ein Umspannwerk in der Region. Im nordöstlichen Gebiet Sumy wurden seit Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse abgeworfen, was zu drei Verletzten führte.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion, unterstützt durch westliche Militärhilfe. Präsident Selenskyj fordert nahezu täglich eine verbesserte Flugabwehr zum Schutz der Städte sowie reichweitenstarke Raketen, um auch Ziele tief im russischen Hinterland angreifen zu können. Die aktuelle Lage in der Ukraine bleibt angespannt, und die humanitäre Situation verschlechtert sich weiter, während die Kämpfe andauern.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in der Ukraine genau, und die Forderungen nach einer verstärkten Unterstützung für die Ukraine werden lauter. Der Angriff auf Poltawa ist ein weiterer tragischer Beweis für die anhaltenden Konflikte und die menschlichen Kosten, die der Krieg mit sich bringt.

Quellen: dpa-AFX, finanzen.net, tagesschau.de

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