Umsatzsteigerung im Handwerk durch Inflation

September 19, 2024
19.09.2024
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Inflation sorgt für kräftiges Umsatzplus im Handwerk

Die Inflation in Deutschland hat im Jahr 2022 zu einem signifikanten Anstieg der Umsätze im Handwerk geführt. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Erlöse der rund 570.000 Handwerksbetriebe im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent auf insgesamt 720 Milliarden Euro. Diese Entwicklung ist vor allem auf die hohe Teuerung zurückzuführen, die im gleichen Zeitraum den Verbraucherpreisindex um 6,9 Prozent erhöhte.

Im Jahr 2022 waren im deutschen Handwerk etwa 5,4 Millionen Menschen beschäftigt, was einem Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Von diesen waren 4,1 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, während die restlichen 630.000 in geringfügigen Beschäftigungen tätig waren. Damit waren rund 13 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland im Handwerk tätig.

Struktur des Handwerks

Das Handwerk ist besonders stark im Baugewerbe vertreten, wo mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Unternehmen dem Handwerk angehören. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft machen Handwerksunternehmen 16,6 Prozent aus, wobei ihr Anteil am Gesamtumsatz der deutschen Wirtschaft bei 7,4 Prozent liegt, was einen Rückgang um 1,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Unterschiedliche Entwicklungen in den Gewerken

Die Beschäftigtenzahlen innerhalb der verschiedenen Handwerkszweige entwickelten sich unterschiedlich. Während das Kraftfahrzeuggewerbe ein leichtes Plus von 0,6 Prozent verzeichnete, wuchsen die Handwerke für den gewerblichen Bedarf um 0,4 Prozent und das Gesundheitsgewerbe um 0,2 Prozent. In anderen Bereichen, wie dem Lebensmittelgewerbe, gab es hingegen einen Rückgang der Beschäftigtenzahlen, der mit minus 1,1 Prozent am stärksten ausfiel.

Umsatzentwicklung nach Gewerken

Die Umsatzentwicklung variierte ebenfalls stark zwischen den einzelnen Handwerksbereichen. Besonders bemerkenswert waren die Zuwächse in den Handwerken für den privaten Bedarf, die um 15,6 Prozent zulegten. Auch die Handwerke für den gewerblichen Bedarf verzeichneten einen Anstieg von 11 Prozent, während das Bauhauptgewerbe um 10,5 Prozent wuchs. Im Gegensatz dazu fiel das Umsatzwachstum im Gesundheitsgewerbe mit plus 2,9 Prozent vergleichsweise gering aus.

Ausblick auf die Zukunft

Die anhaltende Inflation stellt das Handwerk vor Herausforderungen, aber auch vor Chancen. Die Preissteigerungen könnten dazu führen, dass Handwerksbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte anpassen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig könnte die erhöhte Nachfrage nach Handwerksleistungen in bestimmten Bereichen, wie dem Baugewerbe, zu weiteren Umsatzsteigerungen führen.

Insgesamt zeigt die Entwicklung im Handwerk, dass trotz der Herausforderungen durch die Inflation auch positive Impulse gesetzt werden können. Die Anpassungsfähigkeit der Betriebe und die Innovationskraft der Branche könnten entscheidend dafür sein, wie sich das Handwerk in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Die Zahlen und Entwicklungen verdeutlichen die dynamische Lage im Handwerk und die Notwendigkeit für Betriebe, sich auf die veränderten Marktbedingungen einzustellen.

Quellen: finanzen.net, Rheinische Post, Goslarsche Zeitung.

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