US-Zinssenkung entfaltet nur kurzfristige Wirkung an den Märkten

September 18, 2024
18.09.2024
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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Deutliche US-Zinssenkung gibt nur kurz Schwung

Die New Yorker Börsen haben am Mittwoch, dem 18. September 2024, trotz einer deutlichen Zinssenkung der US-Notenbank Fed nicht nachhaltig von den positiven Nachrichten profitiert. Die Märkte reagierten in den ersten Handelsstunden auf die Zinssenkung mit einem Anstieg, jedoch fiel der Schwung schnell wieder ab. Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, kommentierte, dass die Reaktionen an den Börsen eher moderat ausfielen, obwohl die Zinssenkung von vielen Marktakteuren erwartet worden war.

Der Dow Jones Industrial Average erreichte zunächst einen neuen Rekordstand und stellte damit den dritten Tag in Folge eine Bestmarke auf. Dennoch schloss der Index letztlich 0,25 Prozent niedriger bei 41.503,10 Punkten. Ähnlich verlief es beim S&P 500, der ebenfalls mit einem Rekordhoch auf den Zinsentscheid reagierte, aber am Ende mit einem Rückgang von 0,29 Prozent auf 5.618,26 Punkte schloss. Der Nasdaq 100, der technologieorientierte Index, fiel um 0,45 Prozent auf 19.344,49 Punkte. Trotz dieser Rückgänge haben alle drei Indizes seit Jahresbeginn signifikante Zuwächse verzeichnet, wobei der S&P 500 mit einem Plus von fast 18 Prozent die stärksten Gewinne aufwies.

Die US-Notenbank Fed senkte ihren Leitzins zur Wochenmitte um 0,5 Prozentpunkte auf einen Zielbereich von 4,75 bis 5,00 Prozent. Dies war die erste Zinssenkung seit mehr als vier Jahren, nachdem der Leitzins zuvor 14 Monate lang unverändert blieb. Der Schritt zur Lockerung der Geldpolitik war von vielen Analysten erwartet worden, jedoch war unklar, ob die Fed einen größeren Zinsschritt von 0,50 Prozentpunkten oder einen vorsichtigeren Ansatz mit nur 0,25 Prozentpunkten wählen würde. Letztlich wurde die größere Senkung umgesetzt, was an den Märkten für eine gewisse Erleichterung sorgte.

Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, bezeichnete die Zinssenkung als „kraftvollen Auftakt“ der US-Zinswende und betonte, dass dies für die Wirtschaft eine willkommene Entlastung bei den Zinskosten für kurzfristige Kredite darstelle. Heise rechnet bis zum Jahresende mit zwei weiteren, jedoch kleineren Zinssenkungen der Fed.

Unter den Einzelwerten stachen am Mittwoch die Aktien von Intuitive Machines hervor, die um mehr als 38 Prozent zulegten. Das Unternehmen erhielt einen bedeutenden Auftrag von der NASA für Kommunikations- und Navigationsdienste im Rahmen von Missionen im nahen Weltraum. Auch die Papiere von US Steel konnten um 1,5 Prozent zulegen, nachdem das CFIUS, ein Sicherheitsgremium der US-Regierung, dem Wettbewerber Nippon Steel die Erlaubnis erteilt hatte, seine Übernahmepläne für US Steel erneut einzureichen. Diese Entscheidung könnte nach den US-Wahlen im November zu einer Klärung der politisch umstrittenen Übernahme führen.

Im Gegensatz dazu verzeichneten die Aktien von General Mills nur einen leichten Anstieg von 0,7 Prozent, nachdem das Unternehmen für das erste Geschäftsquartal 2024/25 rückläufige Umsatz- und Ergebniszahlen berichtete. Der bestätigte Ausblick konnte die Aktien nicht stützen.

Bei T-Mobile US folgten viele Anleger der Strategie „sell on good news“. Nachdem die Deutsche Telekom-Tochter angekündigt hatte, in den kommenden Jahren Milliarden in Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe zu investieren, stiegen die Aktien zunächst auf ein Rekordhoch, fielen dann jedoch um 3 Prozent.

Der Euro profitierte nur kurzfristig von der Zinssenkung. Er stieg zunächst auf 1,1187 Dollar, fiel jedoch später auf 1,1115 Dollar zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1124 Dollar festgelegt. US-Staatsanleihen standen unter Druck, und der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere sank um 0,39 Prozent auf 114,92 Punkte, während die Rendite dieser Anleihen auf 3,71 Prozent stieg.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Märkte auf die Zinssenkung der Fed reagierten, jedoch der anfängliche Schwung schnell nachließ. Die Unsicherheiten über die zukünftige Geldpolitik und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben weiterhin im Fokus der Investoren.

Die Entwicklungen an den Märkten werden weiterhin genau beobachtet, insbesondere im Hinblick auf mögliche weitere Zinssenkungen und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Quellen: dpa-AFX, QC Partners, Bloomberg

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