Grünes Licht für zweiten SuedLink-Teil in Baden-Württemberg

Die Bundesnetzagentur hat den Weg für den zweiten Abschnitt der Stromtrasse SuedLink im Nordosten Baden-Württembergs freigegeben. Dies wurde von TransnetBW, dem zuständigen Übertragungsnetzbetreiber, in Stuttgart bekannt gegeben. Mit dieser Genehmigung verfügt das Unternehmen nun über das Baurecht für beide Abschnitte der Trasse in Baden-Württemberg.

Der genehmigte Abschnitt erstreckt sich über etwa 80 Kilometer und verläuft von der Landesgrenze zu Bayern bei Großrinderfeld im Main-Tauber-Kreis bis nach Bad Friedrichshall im Landkreis Heilbronn. Ein weiterer Teil der Trasse, der bereits im Bau ist, führt von Bad Friedrichshall bis zum Endpunkt nach Leingarten-Großgartach bei Heilbronn. Ein Großteil der Kabel wird unterirdisch verlegt, um die Umweltauswirkungen zu minimieren und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen.

Baubeginn und Zeitplan

Die Bauarbeiten für den nördlichen Abschnitt der Trasse sollen am 27. September beginnen. Bei diesem offiziellen Baustart wird auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet, was die Bedeutung des Projekts unterstreicht. Ursprünglich war die Fertigstellung der gesamten Trasse für 2022 geplant, jedoch wurde dieser Termin auf 2026 verschoben. Aktuell ist die Inbetriebnahme für Ende 2028 vorgesehen.

Hintergrund zu SuedLink

SuedLink ist eines der zentralen Projekte der deutschen Energiewende und soll als sogenannte Stromautobahn fungieren. Die Trasse ist mit einer Gesamtlänge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von etwa 10 Milliarden Euro das größte Infrastrukturvorhaben dieser Art in Deutschland. Ziel ist es, den im windreichen Norden Deutschlands produzierten grünen Strom in die energieintensiven Regionen im Süden, insbesondere nach Bayern und Baden-Württemberg, zu transportieren.

Die Verbindung wird von den beiden Übertragungsnetzbetreibern TransnetBW und Tennet realisiert. Die mögliche Übertragungskapazität beträgt insgesamt 4.000 Megawatt bei einer Spannung von 525 kV. Um die Gleichstromverbindungen in das bestehende Wechselstromnetz zu integrieren, sind Konverterstationen an den Start- und Endpunkten erforderlich. Diese wandeln den Gleichstrom in Wechselstrom um und speisen ihn in das bestehende Transportnetz ein.

Wirtschaftliche und ökologische Bedeutung

Die Realisierung von SuedLink wird als entscheidend für die Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung angesehen. Durch den Transport von erneuerbarer Energie aus Windkraft wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert. Dies ist besonders wichtig im Kontext des Ausstiegs aus Kohle und Kernenergie, der in Deutschland bereits eingeleitet wurde.

Die Genehmigung des zweiten Abschnitts ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energieversorgung und zeigt den Fortschritt in der Umsetzung der Energiewende. Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden, den Netzbetreibern und den Kommunen wird als entscheidend für den Erfolg des Projekts angesehen.

Ausblick

Mit der Genehmigung für den zweiten Abschnitt der SuedLink-Trasse wird ein weiterer Meilenstein in der deutschen Energieinfrastruktur erreicht. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Bauarbeiten fristgerecht voranzutreiben und die Inbetriebnahme bis 2028 zu gewährleisten. Die Entwicklung wird sowohl von der Politik als auch von der Öffentlichkeit genau beobachtet, da sie weitreichende Auswirkungen auf die Energieversorgung und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region haben wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Genehmigung des zweiten SuedLink-Teils in Baden-Württemberg nicht nur ein Fortschritt für die Energiewende darstellt, sondern auch ein Signal für die zukünftige Ausrichtung der deutschen Energiepolitik ist. Die Herausforderungen, die mit dem Bau und der Inbetriebnahme verbunden sind, werden jedoch weiterhin bestehen und erfordern eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten.