dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 26.08.2024
München - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August 2024 weiter verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima fiel um 0,4 Punkte auf 86,6 Zähler, wie das Ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Dies stellt den dritten Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers in Folge dar und ist der tiefste Stand seit Februar 2024. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem stärkeren Rückgang auf 86,0 Punkte gerechnet.
Die Verschlechterung des Geschäftsklimas deutet auf eine zunehmende Unsicherheit in der Wirtschaft hin. Unternehmen berichten von Herausforderungen, die durch steigende Kosten, Lieferengpässe und eine allgemeine Marktsituation verursacht werden. Diese Faktoren haben das Vertrauen der Unternehmen in die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt.
Internationale Entwicklungen
In den USA hingegen zeigen die neuesten Daten eine positive Entwicklung. Die Aufträge für langlebige Güter sind im Juli 2024 unerwartet stark gestiegen. Laut dem US-Handelsministerium legten die Aufträge im Monatsvergleich um 9,9 Prozent zu. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg von 5,0 Prozent gerechnet, nachdem die Aufträge im Juni um nahezu sieben Prozent gefallen waren. Diese unerwartete Steigerung könnte auf eine Stabilisierung der Nachfrage in bestimmten Sektoren hindeuten.
Geopolitische Spannungen
Die geopolitische Lage bleibt angespannt. In Kairo sind die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt ins Stocken geraten. Laut ägyptischen Sicherheitskreisen gibt es eine "schwierige Pattsituation", und keine Bewegung in den Positionen der Verhandlungsteilnehmer ist erkennbar. Diese Situation könnte Auswirkungen auf die Stabilität in der Region haben und somit auch auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
In Israel und Gaza hat sich die Lage nach einem heftigen militärischen Schlagabtausch zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee stabilisiert, bleibt jedoch angespannt. Das US-Verteidigungsministerium hat angeordnet, dass zwei Flugzeugträger und deren Begleitschiffe in der Region verbleiben, um mögliche Konflikte zu entschärfen.
Konflikte in der Ukraine
Ein weiterer Konflikt, der die wirtschaftliche Situation beeinflusst, ist der Krieg in der Ukraine. Russland hat die Ukraine mit einem der schwersten Angriffe seit Beginn des Konflikts bombardiert. 15 der insgesamt 24 ukrainischen Regionen wurden getroffen, wobei das Hauptziel das Energiesystem der Ukraine war. Dies führte zu erheblichen Schäden und Stromausfällen in mehreren Regionen, was die wirtschaftliche Erholung der Ukraine weiter behindern könnte.
Fazit
Die aktuellen Entwicklungen deuten auf eine angespannte wirtschaftliche Lage sowohl in Deutschland als auch international hin. Während die USA positive Signale in Bezug auf die Aufträge für langlebige Güter senden, sieht sich Deutschland mit einem Rückgang des Geschäftsklimas konfrontiert. Die geopolitischen Spannungen und die Konflikte in der Ukraine könnten die wirtschaftliche Stabilität in Europa und darüber hinaus weiter gefährden.
Für Investoren und Unternehmen ist es entscheidend, die Entwicklungen genau zu beobachten und sich auf mögliche Veränderungen in der wirtschaftlichen Landschaft vorzubereiten.
Quelle: dpa-AFX