Gesunkener Frachter 'Verity' vom Meeresgrund geborgen
Rund zehn Monate nach dem tragischen Schiffsunglück in der Deutschen Bucht, bei dem fünf Seeleute ihr Leben verloren, wurde das letzte große Wrackteil des gesunkenen Frachters 'Verity' erfolgreich geborgen. Ein Schwimmkran hob das etwa 50 Meter lange Vorderteil des Schiffes aus einer Wassertiefe von rund 37 Metern und legte es auf einer Plattform ab. Diese Bergungsaktion wurde von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt organisiert und durchgeführt.
Die Bergung des Wracks begann nach dem tödlichen Zusammenstoß zwischen dem Küstenmotorschiff 'Verity' und dem Frachter 'Polesie' am 24. Oktober 2023. Bei diesem Unglück, das sich südwestlich der Hochseeinsel Helgoland ereignete, sank die 'Verity' mit sieben Seeleuten an Bord und einer Ladung von 187 Stahlbandrollen. Trotz intensiver Suchaktionen, die durch widrige Wetterbedingungen erschwert wurden, konnten nur zwei Besatzungsmitglieder gerettet werden. Der Kapitän wurde tot geborgen, während vier Seeleute weiterhin vermisst werden.
Die Bergungsarbeiten waren komplex und erforderten eine sorgfältige Planung. Um die beiden Teile des gesunkenen Schiffes zu heben, wurde das Wrack zunächst unter Wasser in zwei Teile geschnitten. Dies ermöglichte eine einfachere Handhabung und Verringerung des Gewichts, was für den Einsatz des Schwimmkrans entscheidend war. Der Schwimmkran 'Hebo Lift 10', einer der stärksten in Europa, kam dabei zum Einsatz, um das Heck und nun auch den Bug des Frachters aus dem Wasser zu heben.
Eric Oehlmann, der Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, äußerte sich positiv über den Verlauf der Bergungsaktion und dankte allen Beteiligten für ihre professionelle Arbeit unter den schwierigen Bedingungen. Die Bergungskosten belaufen sich auf etwa 12,5 Millionen Euro, was die Komplexität und die Herausforderungen der Operation widerspiegelt.
Nach der Bergung wird das Wrack zur fachgerechten Entsorgung in die Niederlande transportiert. Die Behörden haben bereits Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass das Wrack keine weitere Gefahr für die Schifffahrt darstellt. Es wurde ein Sperrgebiet um den Bergungsort eingerichtet, um die Sicherheit der Bergungsarbeiten zu gewährleisten.
Die Suche nach den vermissten Seeleuten wird fortgesetzt, während die Bergungsarbeiten abgeschlossen sind. Die Behörden gehen davon aus, dass die vermissten Seeleute bei dem Unglück ums Leben kamen. Ein Diakon der Seemannsmission hielt in der Nähe des Unfallorts eine Andacht, um der Verstorbenen und Vermissten zu gedenken.
Die Bergung des gesunkenen Frachters 'Verity' ist ein weiterer Beweis für die Herausforderungen, die die Schifffahrt in der Nordsee mit sich bringt. Schiffsunfälle sind in dieser Region nicht ungewöhnlich, und die Behörden arbeiten kontinuierlich daran, die Sicherheit auf den Wasserwegen zu verbessern.
Die Bergung des Wracks wird als wichtiger Schritt angesehen, um die maritime Sicherheit in der Deutschen Bucht zu gewährleisten und die Hintergründe des Unglücks weiter zu untersuchen. Die Ermittlungen zu den genauen Ursachen des Zusammenstoßes zwischen der 'Verity' und der 'Polesie' dauern an, und die Behörden hoffen, aus diesem Vorfall Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Insgesamt stellt die Bergung des Frachters 'Verity' einen bedeutenden Fortschritt in den Bemühungen dar, die maritime Sicherheit zu erhöhen und die Hintergründe des Unglücks aufzuklären. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Fachleuten war entscheidend für den Erfolg dieser anspruchsvollen Bergungsaktion.
Die Behörden werden weiterhin alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Sicherheit auf den Wasserstraßen zu gewährleisten und die Familien der vermissten Seeleute zu unterstützen.