ROUNDUP: Israelische Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon
BEIRUT (dpa-AFX) - In der Nacht zum Mittwoch kam es zu israelischen Luftangriffen im Libanon, die nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens einen Todesfall und zahlreiche Verletzte zur Folge hatten. Die Angriffe ereigneten sich kurz nach Mitternacht (Ortszeit) und richteten sich gegen Ziele in der Bekaa-Ebene, insbesondere in der Nähe der Stadt Baalbek, die als Hochburg der schiitischen Hisbollah gilt.
Die israelische Armee gab bekannt, dass die Angriffe auf Waffenlager der Hisbollah abzielten. Nach den Luftschlägen wurden Sekundärexplosionen gemeldet, was auf eine erhebliche Menge an Waffen an den angegriffenen Standorten hinweist. Zudem wurden militärische Einrichtungen angegriffen, die von der Luftabwehr der Hisbollah genutzt werden.
Die Hisbollah bestätigte, dass ein Mitglied ihrer Miliz unter den Opfern war. In einer weiteren Eskalation des Konflikts erklärte die Hisbollah, dass sie als Reaktion auf die Angriffe eine Drohne auf Nordisrael abgeschossen habe. Berichten zufolge wurden auch Angriffe auf israelische Militärziele, einschließlich einer Militärbasis auf den von Israel besetzten Golanhöhen, verübt.
Nach Angaben des israelischen Militärs flogen etwa 50 Geschosse aus dem Libanon in Richtung Israel, wobei einige von der Luftabwehr abgefangen wurden. Ein Raketeneinschlag in Katzrin auf den Golanhöhen verletzte einen Mann und verursachte erhebliche Schäden in der Umgebung.
Zusätzlich zu den Luftangriffen im Nordosten des Libanon meldeten libanesische Behörden, dass bei einem weiteren israelischen Angriff im Süden des Landes, im grenznahen Ort Dheira, vier Menschen getötet und zwei weitere verletzt wurden. Die Hisbollah gab an, dass unter den Toten vier ihrer Kämpfer waren, ohne jedoch Details zu Zeitpunkt und Ort des Vorfalls zu nennen.
Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah haben seit dem Beginn des Konflikts im Gazastreifen vor mehr als acht Monaten zugenommen. Täglich kommt es zu Konfrontationen an der Grenze, wobei sowohl israelische als auch libanesische Seiten Verluste zu beklagen haben. Die meisten der Gefallenen sind Mitglieder der Hisbollah.
Die Situation in der Region bleibt angespannt, und internationale Akteure beobachten die Entwicklungen mit Besorgnis. Die USA haben wiederholt zu einer Deeskalation aufgerufen, während die Hisbollah und ihre Verbündeten im Iran Rache für die Tötung ihrer Kommandeure geschworen haben. Die geopolitischen Spannungen in der Region könnten durch die aktuellen Ereignisse weiter angeheizt werden.
Die israelische Regierung hat in der Vergangenheit betont, dass sie bereit ist, militärische Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Dies schließt präventive Angriffe auf militärische Einrichtungen im Libanon ein, die als Bedrohung für Israel angesehen werden. Die wiederholten Angriffe und Gegenangriffe zwischen Israel und der Hisbollah verdeutlichen die fragile Sicherheitslage in der Region und die Komplexität der Konflikte, die durch ethnische und religiöse Spannungen verstärkt werden.
Die humanitäre Lage im Libanon und in den angrenzenden Gebieten ist ebenfalls besorgniserregend, da die anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen das Leben der Zivilbevölkerung erheblich beeinträchtigen. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, einen Dialog zwischen den Konfliktparteien zu fördern, um eine friedliche Lösung zu finden und weitere Eskalationen zu vermeiden.
Die Entwicklungen in der Region werden weiterhin genau verfolgt, während die Möglichkeit eines Waffenstillstands und diplomatischer Gespräche zwischen den Konfliktparteien in den kommenden Wochen diskutiert wird.
Quelle: dpa-AFX