Konjunkturprognosen zeigen im September überraschenden Rückgang

September 17, 2024
17.09.2024
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ZEW-Konjunkturerwartungen sinken im September unerwartet stark

Im September 2024 hat sich die Einschätzung der Konjunkturerwartungen in Deutschland unerwartet stark eingetrübt. Der ZEW-Index, der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelt wird, fiel auf 3,6 Punkte, was einen signifikanten Rückgang im Vergleich zu den 19,2 Punkten im August darstellt. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 15,5 Punkte gerechnet, was die Schwere des Rückgangs unterstreicht.

Zusätzlich zur Verschlechterung der Konjunkturerwartungen ist auch die Beurteilung der aktuellen Lage zurückgegangen. Der entsprechende Indexwert fiel auf minus 84,5 Punkte, während Volkswirte einen Rückgang auf minus 81,0 Punkte prognostiziert hatten. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Zuversicht der Investoren in die wirtschaftliche Erholung Deutschlands erheblich gesunken ist.

ZEW-Präsident Achim Wambach kommentierte die aktuellen Daten und stellte fest, dass die Hoffnung auf eine baldige Besserung der wirtschaftlichen Lage schwindet. Er merkte an, dass die Anzahl der Optimisten und Pessimisten unter den Befragten mittlerweile nahezu gleichauf sei. Diese Einschätzung wird durch die Tatsache gestützt, dass die Konjunkturerwartungen für den Euroraum ebenfalls gesunken sind, jedoch nicht in dem Maße wie für Deutschland. Der Index für den Euroraum fiel auf 9,3 Punkte, ein Rückgang von 17,9 Punkten im August.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die Unsicherheiten auf den globalen Märkten und die Auswirkungen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Wambach stellte fest, dass die meisten Befragten die Zinsentscheidungen der EZB bereits in ihre Erwartungen eingepreist haben. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Marktteilnehmer eine Stabilisierung der Zinsen erwarten, was jedoch nicht ausreicht, um das Vertrauen in die wirtschaftliche Erholung zu stärken.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen gelten als wichtiger Indikator für die Stimmung unter Finanzmarktexperten und spiegeln die Erwartungen über die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden sechs Monaten wider. Ein Rückgang in diesem Index kann auf eine pessimistische Sichtweise hinweisen, die sich negativ auf Investitionen und das Wirtschaftswachstum auswirken könnte.

Die Daten zur Konjunkturerwartung sind besonders relevant, da sie in einem Zeitraum erhoben wurden, in dem die globalen wirtschaftlichen Bedingungen durch Unsicherheiten geprägt sind, einschließlich geopolitischer Spannungen und anhaltender Herausforderungen in den Lieferketten. Diese Faktoren könnten die Exportnachfrage aus Deutschland, die stark von der globalen Wirtschaft abhängt, weiter belasten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die unerwartet starken Rückgänge der ZEW-Konjunkturerwartungen im September 2024 ein besorgniserregendes Signal für die deutsche Wirtschaft darstellen. Die Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung könnte zu einer weiteren Dämpfung der Investitionen führen und die Erholung der Wirtschaft verzögern.

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