Devisenmarkt: Euro fällt leicht - US-Arbeitsmarktbericht beflügelt nur kurz
Am Freitag, dem 6. September 2024, erlebte der Euro eine leichte Abwertung gegenüber dem US-Dollar, nachdem der aktuelle US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wurde. Der Euro kostete am Nachmittag 1,1092 Dollar, was einen Rückgang im Vergleich zu den Morgenkursen darstellt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs für den Euro auf 1,1103 Dollar festgelegt, während der Dollar zu einem Kurs von 0,9006 Euro gehandelt wurde.
Die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts in den USA offenbarte, dass die wirtschaftliche Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter schwächelt. Laut dem US-Arbeitsministerium wurden im August weniger Arbeitsplätze geschaffen als ursprünglich erwartet. Zudem wurden die Beschäftigungszahlen der beiden Vormonate nach unten revidiert, was die Sorgen um die Stabilität des Arbeitsmarktes verstärkte.
Christoph Balz, Volkswirt bei der Commerzbank, kommentierte die Situation und stellte fest, dass sich der US-Arbeitsmarkt nach dem enttäuschenden Bericht für Juli im August kaum erholt habe. Die Abwärtsrevision der Stellenzuwächse in den Vormonaten sei signifikant und lasse darauf schließen, dass der Arbeitsmarkt weiterhin ein Sorgenkind bleibt. Die Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bleibt bestehen, insbesondere hinsichtlich einer möglichen Zinssenkung bei der nächsten Sitzung am 18. September. Ökonomen gehen jedoch davon aus, dass eine Senkung des Leitzinses wahrscheinlich ist.
Nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten geriet der Dollar zunächst unter Druck, was zu einem Anstieg des Euro auf ein Tageshoch von 1,1155 Dollar führte. Diese Gewinne konnten jedoch nicht lange gehalten werden, da die Unsicherheit über die künftige Zinspolitik der Fed die Märkte schnell wieder in die Verlustzone drückte. Aussagen von Christopher Waller, einem Direktor der US-Notenbank, der nach den Daten erklärte, dass er bezüglich der Höhe der Zinssenkungen offen sei, stützten den Euro nur kurzfristig.
Zusätzlich zu den Entwicklungen im Dollar-Euro-Paar legte die EZB auch die Referenzkurse für andere wichtige Währungen fest. So wurde der Euro auf 0,84293 britische Pfund, 158,93 japanische Yen und 0,9365 Schweizer Franken gesetzt. Der Goldpreis fiel am Nachmittag in London auf 2502 Dollar pro Feinunze, was etwa 15 Dollar weniger als am Vortag entspricht.
Insgesamt zeigt die aktuelle Marktentwicklung, dass die Unsicherheiten über die wirtschaftliche Lage in den USA und die Reaktionen der Notenbanken auf diese Entwicklungen weiterhin einen starken Einfluss auf den Devisenmarkt haben. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Märkte an die neuen wirtschaftlichen Realitäten anpassen und welche Maßnahmen die Notenbanken ergreifen werden, um auf die anhaltenden Herausforderungen zu reagieren.
Die Märkte sind gespannt auf die nächsten Schritte der US-Notenbank und wie diese die Dynamik des Euro-Dollar-Paares beeinflussen werden. Die wirtschaftlichen Indikatoren und die Reaktionen der Notenbanken werden weiterhin im Fokus der Anleger stehen.
Quellen: dpa-AFX, Commerzbank