Tragische Folgen eines Raketenangriffs in der Ukraine

September 4, 2024
04.09.2024
3 Minuten
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Ukraine trauert nach russischem Raketenangriff

Ukraine trauert nach russischem Raketenangriff

In der Ukraine herrscht tiefe Trauer nach einem verheerenden Raketenangriff auf die Stadt Poltawa, der zu einer der folgenreichsten Attacken seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren wurde. Präsident Wolodymyr Selenskyj gab bekannt, dass die Zahl der Opfer auf 51 Tote und 271 Verletzte gestiegen ist. Unter den Trümmern werden noch weitere Menschen vermutet, während die Rettungskräfte unter Hochdruck arbeiten.

Der Angriff auf Poltawa, das etwa 280 Kilometer östlich von Kiew liegt, wurde mutmaßlich mit Iskander-Raketen durchgeführt. Besonders betroffen war ein Gebäude des Militärinstituts für Telekommunikation und Informatisierung, in dem viele der Opfer Soldaten waren. Diese Tragödie ist ein weiterer Beweis für den bitteren Alltag der Menschen in der Ukraine, die regelmäßig unter dem Beschuss von Städten und zivilen Objekten leiden. In der Nacht zuvor wurde auch die Universität in der nordöstlichen Stadt Sumy durch einen weiteren Luftangriff zerstört.

Forderungen nach mehr Unterstützung aus dem Westen

Angesichts der Tragödie in Poltawa erneuerte Selenskyj seine Forderung an den Westen, schnellstmöglich die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen militärische Ziele auf russischem Gebiet zu gewähren. Er betonte, dass die russischen Angriffe nicht mehr möglich wären, wenn es der Ukraine gelänge, die Abschussrampen der Okkupanten zu vernichten. In seiner täglichen Videoansprache dankte er Rumänien für die Ankündigung, eine Batterie des Flugabwehrsystems Patriot zu liefern, und sprach mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau über die Notwendigkeit weiterer Flugabwehrsysteme.

Regierungsumbildung in Kiew

Zusätzlich kündigte Selenskyj einen Umbau der Regierung an, um die außen- und innenpolitischen Herausforderungen des bevorstehenden Herbstes zu meistern. Eine der größten Herausforderungen ist die Energieversorgung der Bevölkerung in der kalten Jahreszeit, da die ständigen russischen Angriffe das Strom- und Wärmenetz des Landes stark beschädigt haben. Bereits jetzt müssen die Ukrainer häufige Stromabschaltungen hinnehmen.

Mehrere Minister haben bereits ihren Rücktritt eingereicht. Medienberichten zufolge droht auch Außenminister Dmytro Kuleba die Entlassung, während Regierungschef Denys Schmyhal im Amt bleiben soll. Zu den Rücktritten gehören der Minister für die Rüstungsindustrie sowie die Ressortchefs für Justiz und Umwelt. Auch der Chef des Fonds für Staatseigentum, der für Privatisierungen zuständig ist, möchte aus dem Amt scheiden. Später wurden auch die Rücktrittsgesuche der Vizeregierungschefinnen Olha Stefanischyna und Iryna Wereschtschuk bekannt, die für Flüchtlingsfragen und die europäische Integration der Ukraine verantwortlich sind.

Schwierige Lage an der Front

Währenddessen stehen die ukrainischen Streitkräfte an der Front weiterhin unter Druck. Laut dem abendlichen Lagebericht des ukrainischen Generalstabs gab es erneut fast 200 Gefechte. Das Hauptziel der russischen Angriffe bleibt die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, wo allein rund 60 Zusammenstöße gemeldet wurden. In diesem Bereich haben die russischen Truppen aufgrund ihrer personellen und materiellen Überlegenheit sowie der Lufthoheit in den vergangenen Wochen stetig Geländegewinne erzielt.

Vorwürfe gegen Russland

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft beschuldigt russische Soldaten, Kriegsgefangene getötet zu haben. Ermittlungen wurden wegen der Erschießung dreier Ukrainer im Raum Torezk im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgenommen. Den Berichten zufolge seien die Ukrainer mit erhobenen Händen aus einem Bunker gekommen und dann erschossen worden.

Wichtige Ereignisse am Mittwoch

Am Mittwoch wird neben dem bevorstehenden Regierungsumbau auch ein Besuch des irischen Regierungschefs Simon Harris in Kiew erwartet. Er wird sich mit Präsident Selenskyj treffen, um über humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau der Ukraine zu sprechen. Irland hat angekündigt, rund 36 Millionen Euro für diese Zwecke bereitzustellen.

Die Situation in der Ukraine bleibt angespannt, und die Bevölkerung trauert um die Opfer des jüngsten Raketenangriffs, während die Regierung weiterhin um Unterstützung aus dem Westen bittet.

Quellen: dpa-AFX, finanzen.net

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