Selenskyj lobt Militär für Vormarsch in Westrussland
KROPYWNYTZKYJ (dpa-AFX) - In einer aktuellen Videobotschaft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sowohl das ukrainische Parlament als auch die Streitkräfte für ihre jüngsten Entscheidungen und militärischen Erfolge gelobt. Selenskyj betonte insbesondere die Verabschiedung eines Gesetzes, das die ukrainisch-orthodoxe Kirche, die dem Moskauer Patriarchat unterstand, verbietet. Er bezeichnete diese Entscheidung als einen Schritt in Richtung geistlicher Unabhängigkeit der Ukraine.
In seiner Ansprache, die aus der zentralukrainischen Industriestadt Kropywnytzkyj kam, würdigte Selenskyj die Arbeit der Werchowna Rada und hob hervor, dass das Verbot der Kirche als Reaktion auf die Unterstützung des Moskauer Patriarchats für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verstehen sei. Die ukrainische Regierung hat der Kirche vorgeworfen, die Verbrechen, die im Rahmen des Krieges begangen werden, zu rechtfertigen und mit dem Feind zu paktieren. Trotz der offiziellen Abgrenzung der Kirche von Moskau bleibt die Situation umstritten, sowohl innerhalb der Ukraine als auch international.
Selenskyj kündigte zudem an, bald mit dem Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., zu sprechen, der als Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen gilt. Bartholomäus hatte der Orthodoxen Kirche der Ukraine vor sechs Jahren die kirchliche Eigenständigkeit gewährt, was Kiew als Unterstützung in seinem Konflikt mit Moskau ansieht.
In Bezug auf den militärischen Verlauf des Krieges erwähnte Selenskyj die schwierige Lage an den Frontlinien in der Ostukraine, insbesondere in den Städten Pokrowsk und Torezk. Trotz dieser Herausforderungen lobte er die Fortschritte der ukrainischen Armee im westrussischen Gebiet Kursk. Dort habe die ukrainische Armee in den letzten Wochen bedeutende Geländegewinne erzielt. Selenskyj erklärte, dass die Ukraine ihre militärischen Ziele erreiche und die Gefangennahme russischer Soldaten eine Priorität darstelle, um diese später gegen ukrainische Kriegsgefangene auszutauschen.
Die ukrainische Gegenoffensive in der Grenzregion Kursk, die seit zwei Wochen läuft, hat laut dem ukrainischen Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj bereits mehr als 1260 Quadratkilometer und 93 Ortschaften in ukrainische Hände gebracht. Militäranalysten warnen jedoch vor einer möglichen Einkesselung der russischen Truppen südlich des Flusses Sejm, nachdem dort mehrere strategisch wichtige Brücken gesprengt wurden.
Selenskyj betonte, dass die militärischen Erfolge in Kursk nicht nur die Position der Ukraine stärken, sondern auch dazu beitragen, Russland in den Verhandlungen zu einem fairen Frieden zu bewegen. Er erklärte, dass die Zerstörung der russischen Logistik und die Schwächung der feindlichen Truppen von entscheidender Bedeutung für die Verteidigung der Ukraine seien. Die ukrainischen Streitkräfte seien entschlossen, maximalen Schaden an den russischen Stellungen anzurichten.
Die Situation an der Front bleibt jedoch angespannt, und Selenskyj räumte ein, dass die Herausforderungen im Osten des Landes weiterhin groß sind. Die ukrainischen Verteidiger setzen alles daran, die Okkupanten zu bekämpfen und die Kontrolle über die umkämpften Gebiete zu behalten. Die Entwicklungen in der Region Kursk werden weiterhin genau beobachtet, da sie möglicherweise entscheidend für den weiteren Verlauf des Konflikts sein könnten.
Die internationale Gemeinschaft verfolgt die Situation ebenfalls mit großem Interesse. Die Reaktionen auf die militärischen Fortschritte der Ukraine sind gemischt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die geopolitischen Spannungen weiter entwickeln werden.
Insgesamt zeigt die aktuelle Lage, dass der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland weiterhin komplex und dynamisch ist. Die ukrainische Regierung bleibt entschlossen, ihre militärischen und politischen Ziele zu verfolgen, während die internationale Gemeinschaft die Entwicklungen aufmerksam beobachtet.
Quellen: dpa-AFX, weitere Nachrichtenagenturen