USA überholen China im deutschen Außenhandel

January 19, 2025
19.01.2025
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USA lösen China als Deutschlands wichtigsten Handelspartner ab

Zum ersten Mal seit 2016 haben die Vereinigten Staaten China als Deutschlands wichtigsten Handelspartner überholt. Dies geht aus einer noch unveröffentlichten Studie der staatlichen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) hervor, über die die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Wie Finanzen.net berichtet, markiert dieser Wandel einen bedeutenden Umbruch in den deutschen Handelsbeziehungen.

Das Handelsvolumen mit den USA erreichte 2024 rund 255 Milliarden Euro und übertraf damit das Volumen mit China um acht Milliarden Euro. Die Niederlande, Frankreich und Polen folgen auf den weiteren Plätzen. Auch t-online berichtet über diese Entwicklung und unterstreicht die Bedeutung der USA für die deutsche Wirtschaft.

Die GTAI sieht die Gefahr, dass Deutschland bei erneuten Handelskonflikten zwischen den USA und China zwischen die Fronten geraten könnte. Es bleibe abzuwarten, inwieweit die USA unter dem designierten Präsidenten Donald Trump die EU und Deutschland in den Fokus ihrer Handelspolitik nehmen werden. Befürchtet werden eine Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China und Druck auf Deutschland, sich auf die Seite der USA zu stellen. Die Frankfurter Rundschau thematisiert ebenfalls die potenziellen Auswirkungen von Trumps Handelspolitik.

Ökonomen warnen vor Handelskonflikten und Gegenmaßnahmen, die im schlimmsten Fall Hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland gefährden könnten. Bundesbankpräsident Joachim Nagel mahnte, Trumps Zollpläne könnten Deutschland ein Prozent seiner Wirtschaftsleistung kosten. Die Esslinger Zeitung zitiert Nagels Warnung und hebt die möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen hervor.

Simone Menne, Präsidentin der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany), rät jedoch zur Besonnenheit. Sie erinnert daran, dass in Trumps erster Amtszeit nicht alle Ankündigungen umgesetzt wurden. Hohe Importzölle würden auch der US-Wirtschaft schaden, da sie Preissteigerungen, Inflation und eine Aufwertung des Dollars zur Folge haben könnten. blue News zitiert Mennes Einschätzung der Lage.

Menne sieht kurzfristig sogar Vorteile für deutsche Unternehmen durch hohe US-Zölle, sollten andere Länder wie China noch höhere Zölle zahlen müssen. Sie erwartet zudem keine massenhafte Abwanderung deutscher Unternehmen in die USA. WNOZ berichtet über Mennes Einschätzung zu den Auswirkungen auf deutsche Unternehmen.

Im Jahr 2022 lag der Handelswert zwischen Deutschland und China noch bei knapp 300 Milliarden Euro. 2024 sanken die Exporte nach China um 6,4 Prozent, während die Importe nur um 0,6 Prozent zurückgingen. Als Grund nennt die GTAI die schwache Konjunktur in China, während die USA von Investitionsprogrammen und einer robusten Wirtschaft profitierten. Der deutsche Außenhandel insgesamt verzeichnete 2024 einen Rückgang von etwa zwei Prozent. Besonders betroffen waren Exporte von Kraftfahrzeugen, Kraftfahrzeugteilen und anderen Fahrzeugen nach China. NAU.ch berichtet über die Entwicklung des Handelsvolumens und die Gründe für den Rückgang der Exporte nach China.

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zu China, zum Beispiel in Vietnam. Der Handel mit Vietnam wuchs 2024 um mehr als elf Prozent. Auch Polen hat sich als wichtiger Markt etabliert, und der Handel mit dem Vereinigten Königreich erholte sich nach dem Brexit leicht.

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