Zinssenkung der EZB und ihre Auswirkungen auf die Eurozone

September 12, 2024
12.09.2024
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EZB senkt Zinsen im Euroraum

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 12. September 2024 eine Zinssenkung im Euroraum beschlossen, die auf die abflauende Inflation reagiert. Der Einlagenzins, der für Banken gilt, wenn sie überschüssige Gelder bei der EZB parken, wird um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent gesenkt. Dies ist Teil einer umfassenderen geldpolitischen Strategie, die im Juni 2024 eingeleitet wurde, um das Inflationsziel der EZB zu erreichen.

Die Entscheidung zur Zinssenkung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Inflationsrate in der Eurozone auf 2,2 Prozent gesunken ist, was den niedrigsten Stand seit Sommer 2021 darstellt. In Deutschland fiel die Inflation sogar auf 1,9 Prozent. Diese Entwicklungen zeigen, dass die EZB ihrem Ziel, die Inflation mittelfristig bei zwei Prozent zu stabilisieren, näherkommt.

Reaktionen auf die Zinssenkung

Die Währungshüter der EZB erwarten, dass die Zinssenkung positive Impulse für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone geben wird. Unternehmen und Privathaushalte könnten durch günstigere Kredite ermutigt werden, mehr zu investieren und zu konsumieren. Auf der anderen Seite müssen Sparer mit sinkenden Zinsen bei ihren Bankeinlagen und geringeren Renditen bei Lebensversicherungen rechnen.

Zusätzlich hat die EZB beschlossen, den Abstand zwischen dem Einlagenzins und dem Hauptrefinanzierungssatz zu verringern. Der Hauptrefinanzierungssatz, der für Banken den Zinssatz darstellt, zu dem sie sich Geld bei der EZB leihen können, wird um 0,6 Prozentpunkte auf 3,65 Prozent gesenkt. Diese Maßnahme soll den Banken mehr Planbarkeit bieten und die Schwankungen bei den kurzfristigen Zinsen reduzieren.

Hintergrund der Zinssenkung

Die EZB hatte in der Vergangenheit die Zinsen mehrfach erhöht, um die Inflation zu bekämpfen, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stark angestiegen war. Im Oktober 2022 erreichte die Inflation in der Eurozone ihren Höchststand von über zehn Prozent. Die jüngsten Daten deuten jedoch darauf hin, dass die Teuerungswelle nun vorbei ist, was die EZB in ihrer Entscheidung bestärkt hat.

Volkswirte hatten bereits mit einer Zinssenkung gerechnet, da die Inflation in der Eurozone sich dem Zielwert der EZB angenähert hat. Dennoch bleibt die Kerninflation, die volatile Preise für Energie und Nahrungsmittel ausschließt, relativ stabil und sank im August nur um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent. Dies hat einige Ökonomen dazu veranlasst, vor einer zu schnellen Lockerung der Geldpolitik zu warnen.

Ausblick auf die zukünftige Geldpolitik

Die EZB hat betont, dass sie weiterhin flexibel auf die wirtschaftlichen Entwicklungen reagieren wird. Der EZB-Rat plant, die geldpolitischen Entscheidungen auf der Grundlage der aktuellen Datenlage zu treffen. Dies bedeutet, dass zukünftige Zinssenkungen oder -erhöhungen von den kommenden wirtschaftlichen Indikatoren abhängen werden.

Die EZB sieht sich weiterhin der Herausforderung gegenüber, die Preisstabilität zu gewährleisten, während sie gleichzeitig das Risiko einer Deflation vermeiden möchte. Eine Deflation könnte dazu führen, dass Verbraucher und Unternehmen Käufe und Investitionen aufschieben, in der Erwartung, dass die Preise weiter fallen werden.

Fazit

Die Entscheidung der EZB, die Zinsen im Euroraum zu senken, ist ein bedeutender Schritt in der aktuellen geldpolitischen Landschaft. Sie reflektiert die Bemühungen der Zentralbank, die Inflation zu kontrollieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Während die Zinssenkung kurzfristig positive Auswirkungen auf die Kreditvergabe und den Konsum haben könnte, bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten entwickeln werden.

Quellen: Finanzen.net, Manager Magazin, Süddeutsche Zeitung, ZDF, Tagesspiegel.

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