Berufliche Auszeiten als Chance für neue Perspektiven

September 8, 2024
08.09.2024
3 Minuten
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Wir kündigten unsere Jobs und reisten monatelang durch die Welt – es war riskant, aber die richtige Entscheidung

Im Jahr 2023 trafen Erin Hynes und ihr Mann Lucas Amormino eine Entscheidung, die für viele Menschen unvorstellbar ist: Sie kündigten ihre sicheren Jobs in Kanada, um für sechs Monate durch sieben verschiedene Länder zu reisen. Diese Entscheidung war nicht einfach, da beide zuvor in stabilen Berufen in der Technologiebranche tätig waren. Hynes arbeitete in einem Werbetechnologieunternehmen, während Amormino in einem Fintech-Unternehmen beschäftigt war. Ihre Entscheidung war das Ergebnis eines langen Prozesses, der von der Suche nach einer besseren Work-Life-Balance und dem Wunsch, dem alltäglichen Stress zu entfliehen, geprägt war.

Der Sprung ins Ungewisse

Die Entscheidung zu kündigen war für Hynes nicht leicht. „Ich dachte, ich würde einen großen Fehler machen“, sagte sie in einem Interview. Trotz ihrer Bedenken war der Wunsch, die Routine zu durchbrechen und neue Erfahrungen zu sammeln, stärker. Das Paar, das sich als DINKS (Double Income, No Kids) bezeichnet, hatte ein gemeinsames Einkommen von etwa 196.000 kanadischen Dollar, was ihnen eine gewisse finanzielle Sicherheit gab. Dennoch spürten sie in den letzten Monaten des Jahres 2023 ein zunehmendes Burnout, das sie dazu brachte, über eine Auszeit nachzudenken.

Nachdem ihre Anträge auf ein Sabbatical abgelehnt wurden, entschieden sie sich, ihre Jobs zu kündigen, ihre Wohnung unterzuvermieten und ihre Katze bei Hynes' Eltern zu lassen. Im Januar 2024 begaben sie sich dann auf ihr Abenteuer, das sie nach Tansania, Nepal, Sri Lanka, Südkorea, Japan, Georgien und Italien führte.

Die Reiseplanung

Die Planung dieser Reise war für das Paar von entscheidender Bedeutung. Sie hatten über fünf Jahre hinweg darüber gesprochen, eine solche Auszeit zu nehmen, und hatten aggressiv gespart. Insgesamt hatten sie 40.000 kanadische Dollar für die Reise und zusätzlich 20.000 kanadische Dollar als finanziellen Puffer angespart. Hynes begann sogar, mit ihrem Reiseblog „Pina Travels“ Geld zu verdienen, um ihre Reise zu finanzieren.

Um die Kosten niedrig zu halten, wählten sie Unterkünfte in Gastfamilien und Gästehäusern und hielten ihre Reiseroute flexibel. Diese Art des Reisens ermöglichte es ihnen, aktuelle Flugangebote zu nutzen und die lokalen Kulturen besser kennenzulernen. „Das Hauptziel war es, der manchmal eintönigen Routine unserer täglichen Arbeit zu entfliehen“, erklärte Hynes.

Erfahrungen und Herausforderungen

Während ihrer Reise erlebten Hynes und Amormino viele unvergessliche Momente. Sie gingen auf Safari in Tansania, nahmen an Kochkursen in Sri Lanka teil und wanderten durch die Berge Nepals. Diese Erlebnisse ermöglichten es ihnen, tief in die Kulturen der Länder einzutauchen und wertvolle Lebenslektionen zu lernen. Doch trotz der positiven Erfahrungen gab es auch Herausforderungen. Nach etwa fünf Monaten auf Reisen begannen sie, sich Sorgen um ihre Finanzen zu machen. „Wir sahen, dass das Geld zur Neige ging, und dachten: ‚OK, jetzt müssen wir wieder erwachsen werden‘“, sagte Hynes.

Die Rückkehr in die Arbeitswelt war eine weitere Herausforderung. Sie hatten sich während ihrer Reise nicht nur auf die Erkundung neuer Orte konzentriert, sondern auch darauf, ein Netzwerk für ihre Rückkehr aufzubauen. Innerhalb eines Monats nach ihrer Rückkehr hatten sie beide neue Stellenangebote und konnten einen Starttermin im Juli aushandeln. Hynes stellte fest, dass es hilfreich war, während des Vorstellungsgesprächs offen über ihre Reise zu sprechen. „Ich habe den Leuten gesagt: ‚Ja, wir wollten diese Auszeit nehmen, um zu reisen und neue Erfahrungen zu sammeln‘“, erklärte sie.

Fazit und Lehren aus der Reise

Die Entscheidung, ihre Jobs zu kündigen und zu reisen, war für Hynes und Amormino riskant, aber letztendlich die richtige Entscheidung. Sie konnten nicht nur ihre Batterien aufladen und neue Perspektiven gewinnen, sondern auch wertvolle Erfahrungen sammeln, die sie in ihrer zukünftigen Karriere nutzen können. Die Reise hat ihnen gezeigt, dass es möglich ist, aus der Komfortzone auszubrechen und neue Wege zu gehen, auch wenn dies mit Unsicherheiten verbunden ist.

In einer Welt, die oft von Routine und Stress geprägt ist, kann eine Auszeit eine wertvolle Gelegenheit sein, um sich neu zu orientieren und die eigene Lebensweise zu überdenken. Hynes und Amormino sind ein Beispiel dafür, dass es sich lohnen kann, Risiken einzugehen und die eigenen Träume zu verfolgen.

Quellen:

  • Business Insider
  • Finanzen.net
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