Besorgnis der Deutschen über den Klimawandel wächst

September 19, 2024
19.09.2024
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Gut die Hälfte der Deutschen sehr besorgt um das Klima

Eine aktuelle Umfrage von YouGov zeigt, dass mehr als die Hälfte der Deutschen große Sorgen bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels hat. Diese Erkenntnis wird besonders im Kontext des bevorstehenden globalen Klimastreiks von Fridays for Future am 20. September 2024 relevant. Die Umfrage, die zwischen dem 6. und 10. September 2024 durchgeführt wurde, befragte über 2.000 wahlberechtigte Bürger in Deutschland.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 51 Prozent der Befragten auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 0 für „überhaupt nicht besorgt“ und 10 für „extrem besorgt“ steht, sich in den oberen Bereichen von 7 bis 10 einordnen. 30 Prozent der Befragten gaben an, eine mittlere Besorgnis (Skalenpunkte 4-6) zu empfinden, während 16 Prozent sich als wenig bis nicht besorgt (Skalenpunkte 0-3) bezeichneten. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Thema Klimawandel in der öffentlichen Wahrnehmung stark verankert ist.

In der Umfrage wurde auch ermittelt, dass Umwelt- und Klimaschutz für 10 Prozent der Deutschen das wichtigste Thema ist, um das sich die Politik kümmern sollte. Dies stellt einen Rückgang im Vergleich zum September 2023 dar, als dieser Wert noch bei 14 Prozent lag. Die Mehrheit der Befragten, 33 Prozent, sieht derzeit die Einwanderungs- und Asylpolitik als das drängendste Thema an.

Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass die Besorgnis über den Klimawandel besonders stark unter den Wählern der Grünen ausgeprägt ist, wo 77 Prozent der Befragten eine hohe Besorgnis äußerten. Bei den Wählern der SPD sind es 62 Prozent, während 56 Prozent der Wähler von CDU/CSU ebenfalls besorgt sind. Im Gegensatz dazu zeigen nur 14 Prozent der AfD-Wähler eine ähnliche Besorgnis.

Zusätzlich wurde in der Umfrage die Meinung zur Ursache des Klimawandels erfragt. 45 Prozent der Befragten glauben, dass der Klimawandel hauptsächlich auf menschliches Handeln zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu positionieren sich nur 17 Prozent der Befragten auf der Skala, die natürliche Ursachen als Hauptursache des Klimawandels anführt.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Umfrage ist die Bewertung der Klimastreiks von Fridays for Future. Hierbei gaben 53 Prozent der Befragten an, diese Streiks eher negativ zu bewerten, wobei die Wähler der AfD mit 88 Prozent die größte Ablehnung zeigten. Auf der anderen Seite befürworteten 34 Prozent der Befragten die Klimastreiks, wobei die Unterstützung unter den Grünen-Wählern am höchsten war.

Die Umfrage verdeutlicht auch, dass trotz der hohen Besorgnis um den Klimawandel und den Wunsch nach mehr Maßnahmen zur Bekämpfung desselben, die öffentliche Meinung über die tatsächlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels gemischt ist. Viele Bürger sind besorgt über die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen, die eine umfassende Klimapolitik mit sich bringen könnte. In diesem Zusammenhang äußern 76 Prozent der Befragten Bedenken, dass die Energiewende teuer sein wird, und 45 Prozent befürchten, dass die Preise für Energie nicht sinken werden.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Menschen in Deutschland zwar besorgt über den Klimawandel sind, jedoch auch große Bedenken hinsichtlich der sozialen Gerechtigkeit und der Verteilung von Kosten und Nutzen der Klimapolitik haben. Diese Bedenken könnten sich negativ auf die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen auswirken und die politische Diskussion über den Klimawandel beeinflussen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Besorgnis über den Klimawandel in Deutschland weit verbreitet ist, jedoch auch mit erheblichen Bedenken hinsichtlich der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen verbunden ist. Die kommenden Klimastreiks von Fridays for Future werden sicherlich eine Plattform bieten, um diese Themen weiter zu diskutieren und möglicherweise auch neue politische Impulse zu setzen.

Die Umfrage wurde von YouGov Deutschland durchgeführt und die Ergebnisse sind repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.

Quellen: YouGov Umfrage, dpa-AFX, ARIVA.DE

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