Unterstützung von Kindern von Wanderarbeitern beim Zugang zur öffentlichen Bildung in Thailand

In Thailand hat die Zunahme von Wanderarbeitern aus benachbarten Ländern in den letzten Jahren zu einem signifikanten Anstieg der Herausforderungen im Bildungsbereich geführt. Insbesondere Kinder von Migranten, die oft keinen thailändischen Staatsbürgerstatus besitzen, stehen vor erheblichen Hürden, wenn es darum geht, Zugang zu öffentlichen Schulen zu erhalten. Um diese Situation zu verbessern, haben die Sasakawa Peace Foundation (SPF), das thailändische Bildungsministerium, die Japan International Labour Foundation und die Nogezaka Glocal eine Initiative ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die Bildungschancen für diese Kinder zu erweitern.

Projektstart und Zielsetzung

Am 13. September 2024 wird im Bangkok Marriott Marquis Queen's Park Hotel eine Zeremonie zur Einführung des Projekts „Bildungsunterstützung für Migrantenkinder durch gegenseitiges Lernen zwischen Thailand und Japan“ stattfinden. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird ein Memorandum of Understanding (MOU) unterzeichnet, das die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen formalisiert. Ziel des Projekts ist es, den Zugang von Kindern von Wanderarbeitern zu öffentlichen Grundschulen in ausgewählten Pilotregionen zu erleichtern.

Hintergrund der Bildungsherausforderungen

Thailand sieht sich mit einer alternden Bevölkerung konfrontiert, was den Bedarf an ausländischen Arbeitskräften erhöht hat. Schätzungen zufolge leben in Thailand etwa 4,9 Millionen Nicht-Thailänder, von denen 3,9 Millionen Migranten aus Myanmar, Laos, Vietnam und Kambodscha sind. Trotz gesetzlicher Bestimmungen, die den Zugang zur Bildung für Kinder ohne thailändische Staatsbürgerschaft ermöglichen, gibt es weiterhin zahlreiche Herausforderungen. Diese Kinder sind oft nicht in der Lage, sich in das Bildungssystem zu integrieren, was ihre Chancen auf eine angemessene Ausbildung und soziale Integration erheblich beeinträchtigt.

Geplante Maßnahmen im Rahmen des Projekts

Das Projekt wird verschiedene Maßnahmen umfassen, um die Schulbesuchsrate zu erhöhen und die Bildungsqualität für Kinder von Migranten zu verbessern. Dazu gehören:

- Die Einrichtung eines Freiwilligensystems zur Förderung der Schulbesuchsrate. - Die Überarbeitung und Implementierung von Programmen zum Erlernen der thailändischen Sprache. - Die Schulung von Lehrkräften, um besser auf die Bedürfnisse von Migrantenkindern eingehen zu können. - Die Einführung von nicht-formalen Bildungsangeboten für überalterte Kinder in den Pilotgebieten, darunter der Prawet-Distrikt, Bang Khun Thian und Bangborn im Großraum Bangkok sowie die Gemeinde Tapma in der Provinz Rayong.

Das vierjährige Projekt wird auf den Erfahrungen ähnlicher multikultureller Bildungsprogramme in Japan basieren und darauf abzielen, ein Modell für die Region zu entwickeln. Ein zentrales Ziel ist die Förderung der sozialen Integration von Migrantenkindern nicht nur in Thailand, sondern auch in anderen ASEAN-Ländern.

Die Rolle der internationalen Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen Thailand und Japan ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Projekts. Japan hat in der Vergangenheit ähnliche Herausforderungen im Bildungsbereich bewältigt und kann wertvolle Erfahrungen und Best Practices einbringen. Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen wird angestrebt, die Bildungsbedingungen für Migrantenkinder in Thailand nachhaltig zu verbessern.

Fazit

Die Unterstützung von Kindern von Wanderarbeitern beim Zugang zur öffentlichen Bildung in Thailand ist von entscheidender Bedeutung für die Schaffung einer inklusiven Gesellschaft. Durch gezielte Programme und internationale Zusammenarbeit können die Herausforderungen, vor denen diese Kinder stehen, angegangen werden. Das bevorstehende Projekt stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer besseren Bildungszukunft für Migrantenkinder dar und könnte als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Ländern dienen.

Quellen:

- Sasakawa Peace Foundation - Japan International Labour Foundation - Berichte über die Bildung von Migrantenkindern in Thailand