Fortschritte bei der Bekämpfung der Wüstenbildung entlang des Gelben Flusses
Der Gelbe Fluss, oft als „Mutterfluss“ der chinesischen Nation bezeichnet, spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung der chinesischen Zivilisation. In den letzten Jahren hat sich die ökologische Situation im Einzugsgebiet des Gelben Flusses jedoch erheblich verschlechtert, was auf die Degradierung von Ökosystemen und Bodenerosion zurückzuführen ist. Diese Probleme führten zu häufigen Naturkatastrophen, die die Lebensgrundlagen der Menschen in der Region gefährdeten.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die chinesische Regierung umfassende Maßnahmen zur ökologischen Erhaltung und zur Förderung einer qualitativ hochwertigen Entwicklung im Einzugsgebiet des Gelben Flusses ergriffen. Laut Berichten von People's Daily wurden in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erzielt.
Ökologische Initiativen in den betroffenen Regionen
Ein markantes Merkmal des Gelben Flusses ist die große hakenförmige Biegung, die sich über fünf Provinzen und autonome Regionen erstreckt, darunter Shanxi, Innere Mongolei, Shaanxi, Gansu und Ningxia. Diese Region ist nicht nur eine wichtige Quelle für Sand und Staubstürme, die Ostchina betreffen, sondern auch eine bedeutende Quelle für Sedimente im mittleren und unteren Verlauf des Flusses.
Um die Wasserressourcen zu schonen und die Wüstenbildung zu bekämpfen, haben die fünf Provinzen und autonomen Regionen systematische Pläne entwickelt und die umfassende Umsetzung regionaler Governance-Projekte vorangetrieben. Diese Projekte zielen darauf ab, die Desertifikation zu bekämpfen, Feuchtgebiete zu schützen und die natürlichen Grasländer in der Hetao-Ebene wiederherzustellen. Die Bemühungen haben bereits dazu geführt, dass sandige Flächen in blühende Landschaften verwandelt wurden, was sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile für die Landwirte mit sich bringt.
Lokale Initiativen und ihre Auswirkungen
Ein Beispiel für die positiven Auswirkungen dieser Initiativen ist die Gemeinde Changning im Minqin-Kreis der Provinz Gansu. Hier engagiert sich die lokale Bevölkerung aktiv in Aufforstungsprojekten. Wang Hualian, ein Dorfbewohner, berichtete, dass er regelmäßig an Baumplantaktionen teilnimmt. Diese Aktivitäten werden durch lokale Genossenschaften unterstützt, die Arbeitsentgelte an die Teilnehmer auszahlen. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 wurden 400.000 Yuan (etwa 56.370 US-Dollar) an Arbeitsentgelten verteilt.
Diese Initiativen haben nicht nur zur Verbesserung der ökologischen Bedingungen beigetragen, sondern auch die Einkommenssituation der Landwirte verbessert. Wang erklärte, dass er durch die Teilnahme an diesen Projekten ein zusätzliches Einkommen von etwa 30.000 Yuan pro Jahr erzielen kann. Die Effekte der Sandkontrolle sind zunehmend sichtbar, da die Häufigkeit von Sandstürmen abnimmt und die Ernten besser geschützt werden.
Innovative Ansätze zur Desertifikationsbekämpfung
In vielen Regionen Chinas wurden neue Mechanismen und Modelle zur Bekämpfung der Desertifikation eingeführt. Dazu gehört ein „Internet-plus“-Ansatz, der die Zusammenarbeit zwischen zentralen und lokalen Regierungen fördert. Diese Maßnahmen ermutigen die Gesellschaft, sich aktiv an Aufforstungs- und Desertifikationsprojekten zu beteiligen.
In der Kubuqi-Wüste, die sich in der Stadt Ordos in der Inneren Mongolei befindet, hat sich ein Photovoltaik-Basislager entwickelt, das einst von Sanddünen bedeckt war. Heute sind dort zahlreiche Solarpanels installiert, unter denen landwirtschaftliche Kulturen angebaut werden. Diese Entwicklung trägt nicht nur zur Einkommenssteigerung der Landwirte bei, sondern unterstützt auch die ökologische Wiederherstellung und die Entwicklung erneuerbarer Energien.
Tourismus und wirtschaftliche Entwicklung
Ein weiteres Beispiel für die positiven Effekte der Desertifikationsbekämpfung ist das Shapotou-Viertel in der autonomen Region Ningxia Hui, wo der Tengger-Wüste und der Gelbe Fluss aufeinandertreffen. Hier wurde ein Demonstrationsprojekt ins Leben gerufen, das darauf abzielt, die Sandablagerungen am Rand der Wüste zu stabilisieren. Dieses Projekt hat nicht nur die Wüstenfläche reduziert, sondern auch den lokalen Tourismus angekurbelt.
Die touristischen Angebote in Shapotou, wie Sandrodeln und Kamelreiten, ziehen zahlreiche Besucher an. Lokale Unterkünfte entlang des Gelben Flusses bieten den Touristen die Möglichkeit, die beeindruckende Landschaft zu genießen. Während der diesjährigen Maifeiertage besuchten über 1,22 Millionen Touristen die Region und gaben dabei 732 Millionen Yuan aus.
Fazit und Ausblick
Die Fortschritte bei der Bekämpfung der Desertifikation entlang des Gelben Flusses sind ein Beispiel für die Bemühungen Chinas, ökologische Herausforderungen anzugehen und gleichzeitig wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Die Kombination aus ökologischen Initiativen, lokaler Beteiligung und innovativen Ansätzen zeigt, dass es möglich ist, die Wüstenbildung zu bekämpfen und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die erreichten Fortschritte zu konsolidieren und weitere Maßnahmen zur ökologischen Erhaltung zu implementieren. Die chinesische Regierung hat sich verpflichtet, die ökologischen Bedingungen in der Region weiter zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren zu fördern, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.
Quellen: People's Daily, finanzen.net