Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat sich positiv über die bevorstehenden internationalen Gespräche über eine globale CO2-Bepreisung in der Schifffahrt geäußert. Wie der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Martin Kröger, erklärte, sei die Weltflotte in über 150 Nationen beheimatet. "Um den Klimaschutz effektiv zu gestalten, sind daher weltweite Emissionsvorgaben unerlässlich." Einheitliche Regeln seien zudem entscheidend, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur dpa-AFX.
VDR erwartet komplexe Verhandlungen
Der Umweltausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) wird vom 30. September bis zum 4. Oktober in London tagen. Die IMO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit über 170 Mitgliedsstaaten. Bereits im Juli 2023 hatten sich die IMO-Mitglieder darauf geeinigt, bis spätestens 2050 Klimaneutralität in der internationalen Schifffahrt zu erreichen. Laut IMO lag der Anteil der Branche an den globalen Treibhausgasemissionen im Jahr 2018 bei knapp 2,9 Prozent.
Auf Anfrage teilte die IMO mit, dass die Mitglieder unter anderem über die CO2-Bepreisung und Vorgaben zur Reduzierung der Treibhausgasintensität von Treibstoffen beraten werden. Die Regeln sollen in die Umweltschutzkonvention Marpol aufgenommen werden. Geplant ist, dass die Maßnahmen im Frühjahr 2025 angenommen und im Herbst verabschiedet werden, um dann 2027 in Kraft zu treten. Eine Sprecherin der IMO betonte jedoch, dass dies vom Verlauf der Gespräche in den kommenden Wochen und Monaten abhänge.
Der VDR erklärte: "Die Verhandlungen über die CO2-Bepreisung der IMO dürften komplex und herausfordernd werden." Der Verband zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werde.
In der EU gibt es bereits Vorgaben
Die EU hat bereits Regeln für die Schifffahrt erlassen, um die Klimaziele der Branche zu erreichen. Seit Anfang dieses Jahres ist der Schiffsverkehr in der EU Teil des Emissionshandels. Reedereien müssen für Fahrten Zertifikate erwerben und diese künftig abgeben, um Emissionen zu kompensieren. Darüber hinaus setzt die Verordnung FuelEU Maritime Anreize für Reedereien, die Treibhausgasintensität von Treibstoffen zu senken.
Nach Informationen des VDR arbeiten sowohl die Türkei als auch das Vereinigte Königreich an der Einführung eigener CO2-Preissysteme für die Schifffahrt.
Quellen:
- https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/reederverband-befuerwortet-beratungen-zu-globaler-co2-abgabe-13874910
- dpa-AFX