Kanzlerkandidaten Scholz und Merz im Gleichstand bei Umfrage

September 17, 2024
17.09.2024
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Umfrage: Scholz und Merz im Kanzlerduell wieder gleichauf

Die politische Landschaft in Deutschland wird zunehmend von der Frage geprägt, wer als Kanzlerkandidat in die nächste Bundestagswahl ziehen wird. Aktuelle Umfragen zeigen, dass sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD als auch der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz in der Kanzlerpräferenz der Wähler gleichauf liegen. Dies geht aus dem neuesten Trendbarometer von RTL und ntv hervor, das am 17. September 2024 veröffentlicht wurde.

Dem Trendbarometer zufolge haben beide Politiker jeweils 26 Prozent der Stimmen erhalten, wenn die Wähler direkt entscheiden könnten, wer Kanzler werden soll. Dies bedeutet eine Veränderung von zwei Prozentpunkten für Scholz, der sich um zwei Punkte verbessern konnte, während Merz zwei Punkte verloren hat. Unverändert bleibt die Tatsache, dass 48 Prozent der Befragten weder Scholz noch Merz als Kanzler wünschen. Besonders in Ostdeutschland lehnen sogar 57 Prozent beide Kandidaten ab.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Unionsparteien, zu denen die CDU und die CSU gehören, im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte auf 31 Prozent gefallen sind. Die SPD kann sich leicht auf 15 Prozent verbessern, während die Grünen bei 11 Prozent und die Linke bei 3 Prozent stagnieren. Die AfD bleibt mit 17 Prozent stabil, während die FDP bei 4 Prozent bleibt. Die Werte für die sonstigen Parteien steigen auf 13 Prozent.

Die Junge Union hat sich hinter Merz als Kanzlerkandidat positioniert. Johannes Winkel, der Bundesvorsitzende der Jungen Union, äußerte sich positiv über Merz und hob dessen Führungsstärke und Wirtschaftskompetenz hervor. Er betonte, dass die Union geschlossen hinter Merz stehe und für einen Neuanfang in Deutschland kämpfe. Dies ist ein bemerkenswerter Wandel, da die Junge Union vor der letzten Bundestagswahl noch Markus Söder unterstützt hatte.

Ein weiteres Thema, das in der politischen Diskussion derzeit eine Rolle spielt, ist die Entscheidung des US-Chipherstellers Intel, den Bau einer geplanten Fabrik in Magdeburg vorerst zu stoppen. Carsten Schneider, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, bedauerte diese Entscheidung und betonte die Wichtigkeit der Ansiedlung für die Region. Er kündigte an, dass die Bundesregierung, die Landesregierung und die Stadt eng zusammenarbeiten würden, um die Unsicherheiten zu klären.

In der Wirtschaftspolitik äußerte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger seine Bedenken hinsichtlich der geplanten Strafzahlungen für deutsche Automobilhersteller aufgrund verfehlter CO2-Grenzwerte. Er appellierte an die EU-Kommission, diese Strafzahlungen zu stoppen, da sie die Unternehmen in einer bereits angespannten Marktlage zusätzlich belasten würden. Aiwanger forderte flexiblere Berechnungsmethoden, die die Umstellung der Produktpalette berücksichtigen.

Michael Kellner, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, forderte, dass die ursprünglich für Intel vorgesehenen Mittel in die Zukunft des Landes investiert werden sollten, anstatt zur Schließung von Haushaltslücken verwendet zu werden. Dies steht im Gegensatz zu den Äußerungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner, der darauf drängt, nicht benötigte Mittel im Bundeshaushalt zu reservieren.

Die Frage der Kanzlerkandidatur innerhalb der Union bleibt weiterhin offen. Klaus Holetschek, der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion, betonte, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde und dass die endgültige Entscheidung in den kommenden Tagen nach der Wahl in Brandenburg fallen werde.

Insgesamt zeigt die politische Situation in Deutschland, dass sowohl Scholz als auch Merz vor großen Herausforderungen stehen. Die Wähler scheinen unentschlossen zu sein, und die Parteien müssen sich mit einer Vielzahl von Themen auseinandersetzen, die für die Wähler von Bedeutung sind. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die politische Landschaft entwickeln wird und wer letztendlich als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl 2025 ziehen wird.

Die Umfrageergebnisse und die politischen Entwicklungen verdeutlichen die Unsicherheiten und Herausforderungen, mit denen die deutschen Parteien konfrontiert sind. Die Wähler scheinen nach einer klaren Richtung und einer Lösung für die drängenden Probleme des Landes zu suchen.

Quellen:

RTL/ntv Trendbarometer, Rheinische Post, dpa

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