KfW Studie deckt digitalen Rückstand Deutschlands auf

September 3, 2024
03.09.2024
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KfW: Deutschland hinkt bei digitalen Technologien hinterher

Deutschland steht im internationalen Vergleich bei der Erforschung und Nutzung digitaler Technologien erheblich hinter anderen Ländern zurück. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der KfW, die in Frankfurt veröffentlicht wurde. Die Studie hebt hervor, dass Deutschland in Bereichen wie wissenschaftlichen Publikationen, Patentanmeldungen und IT-Investitionen von Unternehmen hinterherhinkt. KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib warnt, dass ein Misslingen der digitalen Transformation zu erheblichen Wohlstandsverlusten führen könnte.

Rückstand in der Forschung und Entwicklung

Laut der KfW-Studie veröffentlichen China und die USA nahezu sechsmal bzw. viermal so viele wissenschaftliche Arbeiten über digitale Technologien wie Deutschland. Insbesondere im Bereich der Patentanmeldungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Japan und die USA führen hier mit einem dreimal höheren Anteil an Patenten im Vergleich zu Deutschland. Diese Defizite sind nicht nur auf die Forschung beschränkt, sondern betreffen auch den Außenhandel. Deutschland importiert mehr Waren, die auf digitalen Technologien basieren, als es exportiert.

IT-Investitionen stagnieren

Die Analyse der KfW zeigt zudem, dass die Ausgaben deutscher Unternehmen für die Digitalisierung im internationalen Vergleich relativ gering sind. Im Jahr 2022 gaben die Unternehmen lediglich 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für IT-Investitionen aus, was dem Niveau von 2019 entspricht. Um mit anderen hochentwickelten Ländern Schritt zu halten, müssten die IT-Investitionen in Deutschland auf etwa 140 bis 180 Milliarden Euro pro Jahr verdoppelt oder verdreifacht werden.

Notwendigkeit zur Stärkung der Grundlagenforschung

Die KfW fordert eine Stärkung der Grundlagenforschung in Deutschland, um die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich digitaler Technologien zu erhöhen. Dies könnte durch eine gezielte Förderung der Forschung und Entwicklung in Unternehmen sowie den Ausbau der digitalen Infrastruktur erreicht werden. Eine verbesserte Internetanbindung und der Zugang zu modernen Rechenkapazitäten sind entscheidend, um allen Unternehmen die gleichen Chancen zu bieten.

Positive Aspekte der deutschen Technologie

Trotz der genannten Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Deutschland hat eine qualitativ hochwertige akademische Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz, die international geschätzt wird. Zudem bestehen technologische Stärken in Bereichen wie Robotik und autonomes Fahren. Diese Stärken könnten als Grundlage dienen, um im internationalen Wettbewerb aufzuschließen.

Fazit und Ausblick

Die KfW sieht die Notwendigkeit für ein entschlossenes Gegensteuern von Politik und Unternehmen, um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einer gezielten Strategie und Investitionen in Forschung und Entwicklung könnte Deutschland seine Position im globalen Technologiewettbewerb verbessern. KfW-Chefvolkswirtin Köhler-Geib betont, dass Deutschland einen langen Atem brauchen wird, um zu den führenden Ländern aufzuschließen.

Die vollständige Studie der KfW bietet detaillierte Einblicke in die aktuelle Situation der digitalen Technologien in Deutschland und die notwendigen Schritte zur Verbesserung.

Quellen: finanzen.net, mz.de, sueddeutsche.de, kfw.de.

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