Tom Homan plant sofortige Maßnahmen gegen illegale Einwanderung

Der designierte Leiter der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE), Tom Homan, kündigt an, unmittelbar nach dem Amtsantritt von Präsident Trump gegen illegal in den USA lebende Personen vorzugehen. Laut der Washington Post sollen Festnahmen "vom ersten Tag an" erfolgen und sich vorrangig gegen Personen richten, die eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und die nationale Sicherheit darstellen. Homan betonte, dass die Behörde dabei nicht durch Vorgaben früherer Regierungen eingeschränkt sein werde. Diese Ankündigung untermauert Trumps Wahlkampfversprechen einer massiven Abschiebungskampagne, über die auch Medien wie das Wall Street Journal und die New York Times berichtet hatten.

Homan dementierte jedoch Gerüchte über unmittelbar bevorstehende Razzien, insbesondere in Chicago. Gegenüber der Washington Post erklärte er, dass noch keine konkreten Maßnahmen beschlossen seien und die undichte Stelle, die diese Informationen veröffentlicht hat, untersucht werde. Er kritisierte die Indiskretion, da sie die Sicherheitskräfte einem erhöhten Risiko aussetze. Trotz des Dementis bekräftigte Homan die Absicht, schnell und zielgerichtet gegen illegale Einwanderung vorzugehen. Warum Chicago in den Medienberichten erwähnt wurde, sei ihm unklar. Es seien keine Razzien in einzelnen Städten geplant, sondern ein landesweiter, zielgerichteter Ansatz.

Trump selbst bestätigte in einem Telefoninterview mit NBC News die hohe Priorität von Massenabschiebungen. Er nannte jedoch weder einen konkreten Zeitpunkt noch einen spezifischen Ort für den Beginn der Maßnahmen. "Es beginnt sehr rasch, sehr schnell", so Trump, und unterstrich die Notwendigkeit, Kriminelle aus dem Land zu schaffen. Die New York Times berichtet, dass das genaue Ausmaß der geplanten Aktionen noch unklar sei, aber bereits Freiwillige innerhalb der Sicherheitsbehörden gesucht würden. Das Wall Street Journal berichtet von einem möglichen Einsatz von bis zu 200 ICE-Mitarbeitern in Chicago.

Die Situation der Migranten in den USA ist komplex. Während in einigen Gegenden mit hohem Migrantenanteil ein Anstieg der Kriminalität beobachtet wird, führen Experten dies auf vielschichtige sozioökonomische Faktoren zurück. Laut einer dpa-Meldung vom 19.01.2025 gibt es keine Belege für eine durch Migranten verursachte Kriminalitätswelle oder dafür, dass Migranten deutlich häufiger Straftaten begehen als Einheimische. Im Jahr 2023 lebten 47,8 Millionen Migranten in den USA, die meisten davon legal. Das entspricht 14,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Rund 23 Prozent der Migranten, schätzungsweise elf Millionen Menschen, halten sich illegal im Land auf oder haben ihre Visa überzogen. Von diesen wiederum genießen etwa drei Millionen vorübergehenden Schutz, beispielsweise aufgrund laufender Asylverfahren, Gewalt in ihren Heimatländern oder weil sie vor 2007 als Kinder in die USA kamen.

Quellen:

• https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/trumps-chef-fuer-grenzsicherheit-fangen-am-tag-eins-an-14162682
• https://www.radiobielefeld.de/nachrichten/nrw-und-die-welt/nrw-und-die-welt/washington-trumps-chef-fuer-grenzsicherheit-fangen-am-tag-eins-an.html
• https://www.swissinfo.ch/ger/trumps-chef-f%C3%BCr-grenzsicherheit%3A-fangen-am-tag-eins-an/88745948
• https://ga.de/news/politik/ausland/trumps-chef-fuer-grenzsicherheit-fangen-am-tag-eins-an_bid-1232112991
• https://www.radiowmw.de/artikel/trumps-amtseinfuehrung-so-laeuft-der-tag-ab-2216443.html
• https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Trumps-Chef-fuer-Grenzsicherheit-Fangen-am-Tag-eins-an-632428.html
• https://www.esslinger-zeitung.de/gallery.konfliktthema-migration-trumps-chef-fuer-grenzsicherheit-fangen-am-tag-eins-an.fecc7f81-42c3-42db-8dc1-321b3818c354.html
• dpa Meldung vom 19.01.2025