EZB-Direktorin Schnabel mahnt zur Vorsicht im Hinblick auf Handelskonflikte und deren Auswirkungen
Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), hat ihre Besorgnis über einen möglichen Handelskonflikt zwischen den USA und der Eurozone und dessen potenzielle Folgen zum Ausdruck gebracht. Wie die „Schwäbische Post“ berichtet, sieht Schnabel die Gefahr einer zu schnellen Zinssenkung. In einem von finanzen.net und BörsenNEWS.de zitierten Interview mit „Finanztipp“ unterstrich Schnabel die Bedeutung von Zöllen für den damaligen zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump und schätzte die Wahrscheinlichkeit eines Handelskonflikts daher als hoch ein.
Schnabel zufolge könnten höhere US-Zölle auf Waren aus der Eurozone die Preisentwicklung im Euroraum beeinflussen, insbesondere wenn Europa mit Gegenzöllen reagiert. Die Unsicherheit über die künftige Handelspolitik der USA sei groß und stelle laut Schnabel ein „Gift für die Konjunktur“ dar (BörsenNEWS.de). Trotz dieser Bedenken zeigte sich die EZB laut finanzen.net optimistisch, ihr mittelfristiges Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. Im Dezember war die Inflation in der Eurozone auf 2,4 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit Juli. Zuletzt hatte die EZB die Leitzinsen im Dezember um 0,25 Prozentpunkte gesenkt.
Der Merkur berichtet, dass Schnabel in einem Bloomberg-Interview vor zu starken Zinssenkungen gewarnt hat. Sie betonte das Risiko, dass die Zinsen unter das von ihr auf zwei bis drei Prozent geschätzte neutrale Niveau fallen könnten. Eine Senkung in den akkommodierenden Bereich halte sie für unangemessen. Diese Ansicht teilt auch Bundesbankpräsident Joachim Nagel, der ebenfalls vor einer zu raschen Zinssenkung warnte und auf die möglichen Auswirkungen von Trumps Zollplänen auf die Inflation hinwies (Merkur). PLATOW Börse berichtet, Schnabel habe sich in einem ARD-Interview gegen schnelle Zinssenkungen ausgesprochen und auf die Gefahr von Rückschlägen im Kampf gegen die Inflation hingewiesen. Sie betonte die Persistenz der Inflation, insbesondere im Dienstleistungssektor. Auch Nagel betonte, dass aus einer Zinssenkung kein „Autopilot“ abgeleitet werden dürfe.
Auch FOCUS online berichtet über Schnabels Warnung vor zu starken Zinssenkungen. Der Artikel zitiert Schnabels Aussage gegenüber Bloomberg, dass ein übermäßiger Rückgang der Zinsen dazu führen könnte, dass diese unter das neutrale Niveau fallen. Während sich Lane für weitere Zinssenkungen aussprach, mahnte Nagel zur Vorsicht. AD HOC NEWS berichtet über verschiedene Themen, darunter die Position der Türkei zum israelischen Arbeitsverbot für die UNRWA und die Ambiente 2025. Die Cannstatter Zeitung thematisiert die sinkenden Sparzinsen aufgrund der EZB-Linie.
Quellen:
- finanzen.net: EZB-Direktorin Schnabel rechnet mit Handelskonflikt und warnt vor Folgen
- BörsenNEWS.de: EZB-Direktorin Schnabel rechnet mit Handelskonflikt und warnt vor Folgen
- Merkur: EZB-Direktorin Schnabel warnt vor zu starken Zinssenkungen
- PLATOW Börse: Schnabel warnt vor schnellen Zinssenkungen
- FOCUS online: EZB-Direktorin Schnabel warnt eindringlich vor zu starken Zinssenkungen
- AD HOC NEWS: Sonstige
- Cannstatter Zeitung: EZB
- Schwäbische Post: EZB
- onvista: EZB-Direktorin Schnabel rechnet mit Handelskonflikt und warnt vor Folgen