Mehr als eine Viertelmillion Haushalte in Tschechien ohne Strom

In Tschechien sind aufgrund eines verheerenden Unwetters über 250.000 Haushalte ohne Strom. Die Agentur CTK berichtete, dass die Situation besonders dramatisch in der östlichen Region Mährisch-Schlesien an der Grenze zu Polen ist, wo mehr als 100.000 Haushalte betroffen sind. Die heftigen Niederschläge und die aufgeweichten Böden führten dazu, dass zahlreiche Bäume auf oberirdische Freileitungen und Hochspannungsleitungen stürzten, was die Stromversorgung erheblich beeinträchtigte.

Die Wettervorhersagen deuten darauf hin, dass die Niederschläge bis einschließlich Montag anhalten werden. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Stromversorgung, sondern auch auf den Bahnverkehr, der durch umgestürzte Bäume und überflutete Gleise stark gestört wurde. Rund 40 Bahnstrecken mussten komplett gesperrt werden, und die Hauptstrecke zwischen Prag und Ostrava war im Bahnhof Studenka überflutet. Zahlreiche Eurocity-Verbindungen in Richtung Polen und Slowakei wurden ebenfalls gestrichen. Die Behörden haben die Bürger aufgefordert, Reisen mit dem Auto und der Bahn nach Möglichkeit zu vermeiden.

Die tschechische Regierung hat auf die ernste Lage reagiert. Ministerpräsident Petr Fiala appellierte an die Bevölkerung, den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten, insbesondere in Bezug auf Evakuierungsmaßnahmen. In mehreren Städten, darunter Opava, mussten Tausende von Menschen aus ihren Wohnungen gerettet werden, da die Flüsse über die Ufer traten. In einigen Fällen warteten Menschen auf Dächern auf Hilfe, während andere in überfluteten Gebieten festsitzen.

Die Situation in Tschechien ist Teil eines größeren Problems, das mehrere Länder in Mitteleuropa betrifft. In Polen und Österreich sind ebenfalls schwere Überschwemmungen gemeldet worden, und die Zahl der Todesopfer in Rumänien steigt aufgrund der extremen Wetterbedingungen. In Rumänien sind mindestens fünf Menschen gestorben, und auch in Polen gab es bereits erste Todesfälle durch Ertrinken. Die Behörden in diesen Ländern sind in Alarmbereitschaft und haben Katastrophenalarme ausgerufen.

In Österreich ist die Lage ebenfalls angespannt. Das gesamte Bundesland Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt, und es drohen massive Überflutungen sowie Hangrutschungen. Feuerwehrleute sind im Einsatz, um Menschen aus überfluteten Gebieten zu retten, und die Lage wird als dramatisch beschrieben. Auch in Wien gibt es Berichte über überflutete Straßen und gefährdete U-Bahn-Linien.

Die Wetterbedingungen in der Region sind außergewöhnlich, und Experten warnen vor weiteren schweren Niederschlägen, die die Situation verschärfen könnten. Die Behörden raten der Bevölkerung, sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten und die Anweisungen der Einsatzkräfte ernst zu nehmen. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um die Auswirkungen des Unwetters zu bewältigen und die Infrastruktur wiederherzustellen.

Die Situation bleibt angespannt, und es wird erwartet, dass die Einsatzkräfte weiterhin im Dauereinsatz sind, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und die Schäden zu beheben. Die Auswirkungen des Unwetters werden voraussichtlich noch einige Zeit spürbar sein, da die Aufräumarbeiten und die Wiederherstellung der Stromversorgung in vielen betroffenen Gebieten eine erhebliche Herausforderung darstellen.

Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, sich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Die Lage in Tschechien und den angrenzenden Ländern ist weiterhin kritisch, und die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, um die Situation zu stabilisieren und Unterstützung zu leisten.