ROUNDUP: Sturmfluten in Louisiana durch Tropensturm 'Francine'

NEW ORLEANS - Der Tropensturm "Francine" hat die Stadt New Orleans mit intensiven Regenfällen und starken Sturmböen überzogen. Der US-Wetterdienst hat vor gefährlichen Sturzfluten im Großraum der Südstaatenmetropole sowie in den umliegenden Gebieten gewarnt. Nach dem Landfall in der Nacht schwächte sich der zuvor als Hurrikan klassifizierte Sturm laut dem National Hurricane Center (NHC) ab und wird jetzt nur noch als Tropensturm eingestuft.

Bereits vor der Ankunft von "Francine" an der Südküste Louisianas gab es Warnungen vor schweren Sturmfluten. Der Gouverneur des Bundesstaates hatte am Montag den Notstand ausgerufen, um die notwendigen Ressourcen für die Bevölkerung bereitzustellen. In vielen Schulen wurden die Türen geschlossen, und in mehreren Bezirken wurden Evakuierungsanweisungen erteilt.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Experten warnen, dass die zunehmende Erderwärmung die Wahrscheinlichkeit starker Stürme erhöht. Dies könnte die Intensität und Häufigkeit solcher Stürme in Zukunft weiter steigern.

Vorbereitungen und Evakuierungen

Die Vorbereitungen in Louisiana und den angrenzenden Bundesstaaten sind in vollem Gange. Die Behörden haben Sandsäcke verteilt und Abflüsse freigeräumt, um die Auswirkungen der erwarteten Überschwemmungen zu minimieren. Die Bürgermeisterin von Baton Rouge, Sharon Weston Broome, appellierte an die Bevölkerung, Notfallkits mit Nahrungsmitteln und wichtigen Utensilien für mindestens 72 Stunden anzulegen. "Es ist entscheidend, dass wir diesen Sturm ernst nehmen", sagte sie.

In New Orleans rief Bürgermeisterin LaToya Cantrell die Bürger dazu auf, ausreichend Vorräte für die kommenden Tage zu sichern. Auch die US-Küstenwache hat gewarnt, dass die Rettungskapazitäten während des Höhepunkts des Sturms stark eingeschränkt sein könnten.

Sturmfluten und Niederschläge

Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Sturmfluten in einigen Küstengebieten bis zu drei Meter hoch werden könnten. Michael Brennan, Direktor des NHC, betonte, dass sich die Bevölkerung auf die Auswirkungen bis ins Landesinnere vorbereiten muss, da besonders tiefer gelegene Gebiete von katastrophalen Überflutungen bedroht sind. In Städten wie Baton Rouge, Lafayette und New Orleans werden Niederschlagsmengen von bis zu 30 Zentimetern erwartet, was die Gefahr von Sturzfluten weiter erhöht.

Die Gouverneure von Louisiana und Mississippi haben den Notstand ausgerufen, um Ressourcen für die Bevölkerung bereitzustellen. In vielen Küstengebieten wurden Evakuierungsbefehle erlassen, insbesondere in den tiefer gelegenen Regionen, die besonders anfällig für Sturmfluten sind.

Infrastruktur und Wirtschaft

Die Bedrohung durch Sturmfluten und starke Winde hat auch Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft. Öl- und Gasunternehmen haben begonnen, ihre Offshore-Plattformen zu evakuieren und den Betrieb einzustellen. ExxonMobil und Shell haben angekündigt, ihre Förderanlagen im Golf von Mexiko vorsichtshalber zu schließen. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten und mögliche Umweltschäden zu vermeiden.

Die diesjährige Hurrikansaison war bisher ungewöhnlich ruhig, mit "Francine" als dem sechsten benannten Sturm. Meteorologen hatten jedoch eine besonders aktive Saison prognostiziert, die offiziell bis Ende November andauert. Die Bevölkerung wird weiterhin aufgefordert, wachsam zu bleiben und sich auf mögliche weitere Stürme vorzubereiten.

Fazit

Die nächsten Stunden und Tage werden entscheidend sein, um die Auswirkungen von Tropensturm "Francine" zu bewältigen. Die Vorbereitungen der Behörden und die Evakuierungsaufrufe sollen dazu beitragen, die Bevölkerung zu schützen und die Schäden zu minimieren. Die Situation bleibt angespannt, und die Menschen in Louisiana und den angrenzenden Bundesstaaten sind aufgerufen, sich an die Anweisungen der Behörden zu halten.

Quellen: dpa-AFX, National Hurricane Center, lokale Behördenberichte.