US-Justizministerium geht rechtlich gegen Brückeneinsturz in Baltimore vor

September 18, 2024
18.09.2024
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US-Justizministerium klagt nach Brückeneinsturz in Baltimore

Rund ein halbes Jahr nach dem tragischen Einsturz der Francis Scott Key Bridge in Baltimore hat das US-Justizministerium rechtliche Schritte gegen die Eigentümer und Betreiber des Containerschiffs "Dali" eingeleitet. Die Klage, die am 18. September 2024 eingereicht wurde, fordert mehr als 100 Millionen US-Dollar an Entschädigung für die Kosten, die durch das Unglück entstanden sind.

Der Vorfall ereignete sich Ende März, als das Containerschiff einen Stützpfeiler der Brücke ramte, was zum Einsturz der mehr als 2,5 Kilometer langen vierspurigen Autobahnbrücke führte. Bei diesem Unglück kamen sechs Bauarbeiter ums Leben, die zu diesem Zeitpunkt Reparaturarbeiten an der Brücke durchführten. Die US-Bundespolizei FBI hat daraufhin ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um die genauen Umstände des Vorfalls zu klären. Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Schiff aufgrund eines Stromausfalls manövrierunfähig wurde.

Die Auswirkungen des Brückeneinsturzes waren erheblich. Der Hafen von Baltimore war nach dem Unglück über Monate hinweg nur eingeschränkt nutzbar, was zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen führte. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich als schwierig, da ein Teil der Brückenkonstruktion auf das Containerschiff gefallen war, was den Abtransport des Schiffs verzögerte. Erst Mitte Mai konnte die "Dali" von der Unfallstelle entfernt werden.

In der Klage des Justizministeriums wird den in Singapur ansässigen Unternehmen, die das Schiff betreiben, vorgeworfen, technische Mängel am Schiff bewusst ignoriert zu haben. Dies geschah angeblich, um Kosten zu sparen, was das Risiko eines Stromausfalls und damit die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls erheblich erhöht hat. Das Justizministerium betont, dass die Kosten des Unglücks nicht den amerikanischen Steuerzahlern aufgebürdet werden sollten und fordert zudem Schadensersatz mit strafrechtlichem Charakter, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Die Stadt Baltimore hat ebenfalls rechtliche Schritte gegen die Betreiber der "Dali" eingeleitet und wirft ihnen vor, trotz Warnungen über die mangelnde Seetüchtigkeit des Schiffs in See gestochen zu sein. Die Stadt fordert Schadensersatz für die Zerstörung der Brücke und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Einbußen. Experten warnen, dass der Brückeneinsturz zu erheblichen Lieferkettenproblemen an der US-Ostküste führen könnte.

Die Ermittlungen des FBI konzentrieren sich darauf, ob die Besatzung des Schiffs bereits beim Auslaufen von Baltimore über ernsthafte Probleme informiert war. Berichten zufolge gab es bereits im Hafen von Baltimore Hinweise auf Ausfälle bei der Stromversorgung des Schiffs. Die Besatzung hatte nach dem Unfall angegeben, dass sich das Schiff nicht mehr steuern ließ, was zu dem katastrophalen Unfall führte.

US-Präsident Joe Biden hat nach dem Unglück schnelle Hilfe versprochen und betont, dass alles unternommen werde, um die Brücke so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau der Francis Scott Key Bridge wird voraussichtlich zwischen 1,7 und 1,9 Milliarden US-Dollar kosten, was die wirtschaftlichen Belastungen für die Stadt und die Region weiter verstärken könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klage des US-Justizministeriums und die laufenden Ermittlungen des FBI wichtige Schritte sind, um die Verantwortlichen für diesen tragischen Vorfall zur Rechenschaft zu ziehen und sicherzustellen, dass ähnliche Unglücke in Zukunft verhindert werden.

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