Anstieg der Aufträge in der deutschen Industrie im Juni überrascht Experten

September 27, 2024
27.09.2024
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Die deutschen Industrieunternehmen konnten im Juni überraschend deutlich mehr Aufträge verbuchen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, legte der Auftragseingang im Vergleich zum Vormonat um 3,9 Prozent zu. Zuvor war der Auftragseingang fünf Monate in Folge gefallen. Analysten hatten zwar eine Erholung erwartet, waren aber im Schnitt von einem deutlich geringeren Anstieg um 0,5 Prozent ausgegangen. Im Jahresvergleich wurden jedoch deutlich weniger neue Aufträge verzeichnet. Hier meldete das Bundesamt einen Rückgang um 11,8 Prozent. Ohne Großaufträge wären die Gesamtbestellungen im Monatsvergleich um 3,3 Prozent gestiegen, hieß es weiter. Ausschlaggebend für den Zuwachs im Juni war eine deutlich stärkere Nachfrage aus dem Inland. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums sind die Aufträge hier kräftig um 9,1 Prozent gestiegen. Die Nachfrage aus dem Ausland entwickelte sich ebenfalls besser, konnte aber nur leicht zulegen. Von dort kamen 0,4 Prozent mehr Aufträge. Die Bestellungen in den wichtigen Branchen Maschinenbau, Kfz und Kfz-Teile, bei den Metallerzeugnissen sowie im sonstigen Fahrzeugbau sind zum Teil kräftig gestiegen. Dagegen sind die Auftragseingänge unter anderem im Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung und in der Pharmaindustrie gesunken. Die jüngste Entwicklung der Inlandsbestellungen könnte zusammen mit jüngsten Umfrageergebnissen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf "gestiegene Investitionsabsichten und eine Erholung der Anlageinvestitionen im zweiten Halbjahr hindeuten", kommentierten Experten des Ministeriums. "Eine breitere Belebung der Industriekonjunktur ist aber angesichts der weiterhin gedämpften Stimmung in den Unternehmen und der noch schwachen Auslandsnachfrage vorerst nicht wahrscheinlich." "Es gibt sie noch, die guten Nachrichten", sagte Jens-Oliver Niklasch, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Um wirklich Zuversicht für die Industrie zu schöpfen, müsse aber mehr zusammenkommen. "Der Abwärtstrend ist damit nicht gebrochen", so Niklasch gegenüber der dpa. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Wichtigkeit stabiler Preise für das Wirtschaftswachstum betont. "Stabile Preise sind der beste Beitrag, den die Geldpolitik zum Wirtschaftswachstum leisten kann", heißt es auf der Website der EZB. Die Zentralbank arbeitet "für die Menschen im Euroraum und sorgt dafür, dass der Wert des Euro erhalten bleibt". Alle sechs Wochen tritt der EZB-Rat zu einer geldpolitischen Sitzung zusammen und erörtert, was zu tun ist, um die Inflation bei 2 % zu halten. In einer Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung erläutern die Präsidentin und der Vizepräsident die gefassten Beschlüsse.

Quellen:

- https://www.kurier.de/inhalt.konjunktur-deutsche-industrie-verzeichnet-erstmals-2024-mehr-auftraege.29db7e53-6404-4a3c-b110-e5a77c73c440.html

- https://www.ecb.europa.eu/mopo/html/index.de.html

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