Bank of England belässt Leitzins stabil während Euro gegenüber Pfund fällt

September 19, 2024
19.09.2024
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Britische Notenbank lässt Leitzins unverändert – Euro fällt gegenüber Britischem Pfund

Die Bank of England (BoE) hat am Donnerstag, den 19. September 2024, in ihrer geldpolitischen Sitzung entschieden, den Leitzins bei 5,0 Prozent zu belassen. Diese Entscheidung erfolgt auf der ersten Sitzung nach einer Zinswende, die im August stattfand, als die Notenbank erstmals seit 2020 die Zinsen senkte. Diese Maßnahme wurde als Reaktion auf das Abebben der Inflationswelle in Großbritannien interpretiert.

Die Inflation in Großbritannien blieb im August stabil bei 2,2 Prozent, was nur geringfügig über dem Inflationsziel von zwei Prozent liegt. Dennoch gab es Anzeichen für eine steigende Kerninflation, die im August auf 3,6 Prozent anstieg. Diese Kennzahl schließt die Preise für Energie und Lebensmittel aus und ist entscheidend für die Beurteilung des längerfristigen Inflationstrends.

Die Entscheidung, den Leitzins unverändert zu lassen, wurde von den meisten Bankvolkswirten erwartet. Von den neun Mitgliedern des geldpolitischen Ausschusses stimmten acht für die Beibehaltung des Zinssatzes, während nur ein Mitglied, Swati Dhingra, für eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte plädierte.

Gouverneur Andrew Bailey äußerte sich optimistisch über die Möglichkeit, die Zinssätze in Zukunft schrittweise zu senken, sofern die Inflation weiter nachlasse. Er betonte jedoch, dass die Zinsen ausreichend lange restriktiv bleiben müssten, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.

Im Vergleich dazu hatte die US-Notenbank am Vorabend ihre Zinsen um 0,50 Punkte gesenkt, was die Divergenz zwischen den geldpolitischen Entscheidungen der beiden Notenbanken verdeutlicht. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hatte in der vorherigen Woche eine Zinssenkung um 0,25 Punkte vorgenommen.

Die Reaktion des Marktes auf die Entscheidung der BoE war sofort spürbar. Das britische Pfund stieg nach der Bekanntgabe der Zinspolitik auf 1,3314 US-Dollar, was den höchsten Stand seit März 2022 darstellt. Gleichzeitig stiegen die Renditen britischer Staatsanleihen, während die Kurse britischer Aktien teilweise Gewinne wieder abgaben.

Die Bank of England plant, ihren Bilanzabbau mit unverändertem Tempo fortzusetzen, was bedeutet, dass die Bilanz um 100 Milliarden Pfund (etwa 118,80 Milliarden Euro) pro Jahr reduziert wird. Diese Maßnahme ist Teil der Strategie der Notenbank, um die wirtschaftliche Stabilität zu fördern und das Vertrauen in die britische Wirtschaft zu stärken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung der Bank of England, den Leitzins unverändert zu lassen, in einem Kontext von stabiler Inflation und vorsichtiger geldpolitischer Haltung getroffen wurde. Die Entwicklungen in den kommenden Monaten werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Inflation und die wirtschaftlichen Bedingungen in Großbritannien entwickeln und welche Auswirkungen dies auf die Geldpolitik der BoE haben wird.

Quellen:

  • HSBC
  • dpa-AFX
  • Finanzen.net
  • BörsenNEWS.de
  • Onvista
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