Britische Luftabwehrhilfe für die Ukraine: 650 neue Raketen im Einsatz

September 6, 2024
06.09.2024
3 Minuten
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London liefert der Ukraine Hunderte Luftabwehr-Raketen

Die britische Regierung hat bekannt gegeben, dass sie der Ukraine 650 leichte Mehrzweck-Raketen zur Verfügung stellen wird. Dieses neue Luftabwehr-Paket, das im Wert von 162 Millionen Pfund (etwa 192 Millionen Euro) steht, soll dazu beitragen, die Ukraine besser vor den anhaltenden Bedrohungen durch russische Drohnen und Luftangriffe zu schützen. Die Ankündigung erfolgte vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, das auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz stattfand.

Verteidigungsminister John Healey wird das Luftabwehr-Paket während des Treffens offiziell vorstellen. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich aus dem jährlichen Unterstützungsprogramm Großbritanniens für die Ukraine, das sich auf drei Milliarden Pfund (rund 3,5 Milliarden Euro) beläuft. Healey betonte, dass diese Zusage der Luftabwehr der Ukraine einen bedeutenden Schub verleihen werde und die Entschlossenheit der britischen Regierung zeige, die Unterstützung für die Ukraine weiter zu erhöhen.

Technische Details der Raketen

Die bereitgestellten Raketen, bekannt als Lightweight Multirole Missiles (LMM), werden vom Rüstungsunternehmen Thales in Belfast produziert. Diese Raketen sind vielseitig einsetzbar und können von verschiedenen Plattformen aus abgefeuert werden, einschließlich Land- und Seefahrzeugen sowie Luftfahrzeugen. Mit einer Reichweite von bis zu sechs Kilometern und einer Überschallgeschwindigkeit von Mach 1,5 sind sie in der Lage, eine Vielzahl von Bedrohungen abzuwehren, darunter Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und kleinere Schiffe.

Die Entscheidung, diese Raketen zu liefern, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Ukraine weiterhin mit intensiven Angriffen konfrontiert ist. So wurden kürzlich bei einem Luftangriff in der Region Poltawa mindestens 50 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Auch ein Militärinstitut und ein Krankenhaus wurden bei diesem Angriff getroffen, was die Dringlichkeit der Unterstützung unterstreicht.

Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe

Das Treffen in Ramstein, zu dem auch der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin eingeladen hatte, wird von der internationalen Gemeinschaft genau beobachtet. Es wird erwartet, dass auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anwesend sein wird. Die Ukraine-Kontaktgruppe umfasst rund 50 Staaten, darunter auch Deutschland, und hat sich zum Ziel gesetzt, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen. Dies ist bereits das 24. Treffen dieser Gruppe, wobei die meisten vorherigen Gespräche als Videokonferenzen stattfanden.

Die westlichen Partner haben seit Beginn des Konflikts im Februar 2022 betont, dass sie bereit sind, der Ukraine Luftverteidigungssysteme zur Verfügung zu stellen. Experten wie Nico Lange haben darauf hingewiesen, dass diese Unterstützung entscheidend für die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine ist.

Hintergrund des Konflikts

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der im Februar 2022 mit dem russischen Überfall auf die Ukraine begann, hat zu einer humanitären Krise und massiven Zerstörungen geführt. Der Westen hat Kiew mit umfangreichen Waffenlieferungen unterstützt, um die ukrainischen Streitkräfte in ihrem Kampf gegen die russische Aggression zu stärken. Diese Unterstützung umfasst nicht nur Luftabwehrsysteme, sondern auch andere militärische Ausrüstungen und finanzielle Hilfen.

Die britische Initiative zur Lieferung von Raketen ist Teil eines umfassenderen Engagements der westlichen Staaten, die Ukraine in dieser kritischen Phase zu unterstützen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen aufmerksam, da die Situation an der Front weiterhin angespannt bleibt und die humanitären Bedürfnisse in der Ukraine steigen.

Fazit

Die Lieferung von 650 Luftabwehr-Raketen durch Großbritannien stellt einen bedeutenden Schritt in der Unterstützung der Ukraine dar. Diese Maßnahme wird nicht nur die militärischen Fähigkeiten der Ukraine stärken, sondern auch ein Zeichen der Solidarität und des Engagements der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen die russische Aggression setzen. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche weiteren Maßnahmen von den westlichen Partnern ergriffen werden.

Quellen: dpa, Reuters, ZDF

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