Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax etwas erholt nach tiefroter Vorwoche
Der deutsche Aktienmarkt hat sich zu Beginn der neuen Handelswoche nach einer sehr schwachen Vorwoche stabilisiert. Der DAX legte am Montag im frühen Handel um 0,61 Prozent auf 18.414 Punkte zu, nachdem er in der vorangegangenen Woche stark unter Druck geraten war. Am Freitag war das Börsenbarometer aufgrund eines schwachen US-Technologiesektors auf ein Tief seit Mitte August gefallen.
Marktanalyst Christoph Geyer wies darauf hin, dass trotz der jüngsten Turbulenzen eine "kaum anziehende Umsatztätigkeit" auffällig sei. Dies deute darauf hin, dass es sich bislang noch nicht um eine Ausverkaufssituation gehandelt habe. Geyer sieht den DAX derzeit in einer Korrekturphase, die möglicherweise bis in den Bereich der 18.000-Punkte-Marke führen könnte, jedoch nicht von einer übergeordneten Trendwende nach unten auszugehen sei.
Die Unsicherheit am Markt bleibt jedoch hoch, insbesondere mit Blick auf die bevorstehende Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Eine weitere Zinssenkung gilt als wahrscheinlich und ist bereits in den Kursen eingepreist. Auch die Anleger in den USA beobachten gespannt die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank, die in der kommenden Woche anstehen. Die am Mittwoch veröffentlichten Inflationsdaten sowie die Erzeugerpreise am Donnerstag und die Im- und Exportpreise am Freitag werden dabei besonders im Fokus stehen.
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,59 Prozent auf 25.193 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,77 Prozent.
Unter den wenigen Verlierern im DAX stachen die Aktien von Adidas hervor, die um 3 Prozent nachgaben. Analystin Wendy Liu von Barclays äußerte sich skeptisch zu den Papieren des Sportartikelherstellers und verwies auf eine anhaltende Nachfrageschwäche, insbesondere nach ihrer China-Reise im August. Der Wettbewerb im Markt nehme zu, und das Jahr 2025 werde für Adidas herausfordernd.
Auf der anderen Seite erholten sich die Aktien von Siemens Energy um 3,2 Prozent von den deutlichen Verlusten des Vortages. Die Titel des Energietechnikkonzerns haben sich seit Jahresbeginn gut verdoppelt und sind in dieser Betrachtung führend im DAX.
Im MDAX büßten die Papiere von Kion knapp 2 Prozent ein. Die US-Bank Citigroup strich die Kaufempfehlung für die Aktien des Gabelstapler-Herstellers. Analyst Martin Wilkie verwies darauf, dass die Industrie- und Konjunkturdaten kurzfristig eher für maues Wachstum sprächen. Obwohl die Bewertung der Aktien historisch günstig sei, sei sie nicht im Hinblick auf die aktuellen Aussichten zu rechtfertigen.
Im Nebenwerte-Index SDAX führten Analystenkommentare zu deutlichen Kursbewegungen. So zogen die Anteilsscheine von Süss Microtec um 2,6 Prozent an, nachdem Hauck Aufhäuser Investment Banking eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatte. Die Nachfrage nach sogenannten Temporär-Bondern übersteige weiterhin das Angebot, was die Anleger dazu ermutige, die aktuelle Gelegenheit zum Einstieg in einen Profiteur im Bereich Künstliche Intelligenz zu nutzen.
Auf der anderen Seite fielen die Aktien von PVA Tepla um fast 3 Prozent, nachdem Hauck Aufhäuser Investment Banking zum Verkauf geraten hatte. Der Anlagenbauer für Vakuum-, Hochtemperatur- und Plasmaprozesse könnte im Jahr 2025 mit einem Gewinnabschwung konfrontiert sein.
Insgesamt bleibt die Marktlage angespannt, während die Anleger auf weitere wirtschaftliche Indikatoren und politische Entwicklungen warten. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um die Richtung des DAX und der europäischen Märkte zu bestimmen.
Quellen: dpa-AFX, finanzen.net