Aktien Frankfurt: Dax kratzt nach großer Zinssenkung an Rekordhoch
Am Donnerstag, den 19. September 2024, wurde der deutsche Leitindex Dax durch eine überraschende Zinssenkung der US-Notenbank Fed in Bewegung gesetzt. Der Dax stieg um 1,4 Prozent auf 18.976 Punkte und näherte sich damit seiner bisherigen Höchstmarke von 18.990 Punkten, die Anfang des Monats erreicht wurde. Nur 14 Punkte fehlten, um dieses Rekordhoch zu überschreiten.
Die Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte, die die Fed ankündigte, markiert die erste Reduzierung seit mehr als vier Jahren. Jerome Powell, der Vorsitzende der Fed, betonte jedoch, dass diese Maßnahme nicht als neues Standardtempo für zukünftige Zinssenkungen zu verstehen sei. Laut der Commerzbank wurde die Zinssenkung als ein Schritt angesehen, um den Spielraum der Fed zu nutzen, nachdem sie lange abgewartet hatte.
Die Fed plant, bis zum Jahresende insgesamt weitere Zinssenkungen um 0,5 Prozentpunkte durchzuführen. Diese Strategie zielt darauf ab, die Wirtschaft anzukurbeln und die Beschäftigung zu fördern, nachdem zuvor die Bekämpfung der Inflation im Vordergrund stand.
Die Reaktionen an den Börsen waren durchweg positiv. Auch an der Wall Street wurden neue Höchststände erwartet, wobei der S&P 500 vorbörslich bereits als Rekordhoch indiziert wurde. Der Dow Jones Industrial lag ebenfalls nahe an einer weiteren Bestmarke.
Der MDax, der Index für mittelgroße Unternehmen, verzeichnete am Mittag einen Anstieg von 1,8 Prozent und erreichte 26.259 Punkte, bleibt jedoch weit entfernt von seinem Höchststand von 36.428 Punkten, der vor drei Jahren erreicht wurde. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,7 Prozent.
Aktien von Merck KGaA stiegen um 2,4 Prozent, nachdem die Investmentbank Goldman Sachs die Bewertung der Papiere mit "Buy" eingestuft hatte. Auch die Aktie von Sartorius aus der Laborbranche legte um 2,9 Prozent zu.
Auf der anderen Seite verzeichnete die Deutsche Telekom einen Rückgang von 2,2 Prozent, da das französisch-deutsche Investmenthaus Oddo-BHF die Kaufempfehlung für die Aktie strich. Auch die Aktien der DHL Group gaben um 0,6 Prozent nach, nachdem die Investmentbank Exane BNP Paribas ein gekapptes Kaufvotum ausgesprochen hatte.
Ein weiteres Thema, das die Märkte bewegte, war die Ankündigung von Vonovia, Deutschlands größtem Wohnimmobilienkonzern, seine Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen durch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag enger an sich zu binden. Dies führte zu Spekulationen über eine mögliche Abfindung für die Aktionäre, die nicht bereits Vonovia gehören. Die Aktien von Deutsche Wohnen sprangen um 18 Prozent nach oben, während die Vonovia-Aktien um 1,5 Prozent fielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zinssenkung durch die Fed einen erheblichen Einfluss auf die Märkte hatte und der Dax sich in einer starken Position befindet, um möglicherweise neue Rekordhöhen zu erreichen. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen und Monaten werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich diese Veränderungen auf die wirtschaftliche Landschaft in Deutschland und darüber hinaus auswirken.
Quellen: dpa-AFX, boerse.de