Der DAX setzte seine dynamische Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen fort und erreichte am Freitag neue Rekordstände. Wie die dts Nachrichtenagentur berichtet, stand der Index um 12:10 Uhr bei 19.394 Punkten und damit so hoch wie nie zuvor. Marktexperte Andreas Lipkow beschrieb die technische Situation im DAX als "klar überkauft", merkte aber an, dass mit jedem neuen Kursrekord neue Kaufaufträge ausgelöst würden, da Fondsmanager und Vermögensverwalter dem Gesamtmarkt folgen müssen.
Die jüngste Rallye des DAX wird von verschiedenen Faktoren gestützt, darunter die Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve und die anhaltende Konjunkturschwäche, die Anleger dazu veranlasst, auf weitere geldpolitische Unterstützung zu setzen. Laut Finanzmarktwelt.de wetten Anleger darauf, dass die sinkenden Zinsen der Wirtschaft Auftrieb verleihen werden. Die Zweifel, ob die Zentralbanken zu spät dran sind, um eine harte Landung abzuwenden, oder ob die Inflation wieder anspringen könnte, sind derzeit in den Hintergrund gerückt.
Die DZ Bank sieht den DAX vor neuen Allzeithochs und hebt die positive Stimmung am Markt hervor. Laut ihrer Analyse vom 30. September 2024 sorgten unter anderem freundliche Konjunkturdaten für Unterstützung, wie der Rückgang der Arbeitslosenquote in Deutschland und der geringere Anstieg der Erzeugerpreise in Frankreich und Spanien. Die DZ Bank schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in den nächsten fünf Handelstagen auf 64 Prozent.
Allerdings mahnt die DZ Bank auch zur Vorsicht und verweist auf die überkaufte Marktlage. Die Tatsache, dass der DAX am Freitag außerhalb des oberen Bollinger-Bands geschlossen hatte, deutet darauf hin, dass der Markt kurzfristig überhitzt sein könnte. Die Bank sieht eine Wahrscheinlichkeit von 38 Prozent für einen Kursrückgang von einem Prozent in den nächsten fünf Handelstagen.
Die Experten von Finanzmarktwelt.de betonen, dass der DAX nicht mit der deutschen Wirtschaft gleichzusetzen ist, da die im Index enthaltenen Konzerne große Teile ihrer Umsätze im Ausland erzielen. Die massiven Stimulus-Maßnahmen in China hätten in der vergangenen Woche dazu beigetragen, dass der DAX einen Rekord nach dem anderen erzielen konnte. Auch die stark zunehmende Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen bereits im Oktober erneut senkt, stützt den Markt.
Christian Henke, Analyst beim Broker IG Markets, sieht den DAX auf dem Weg zur Marke von 20.000 Punkten. Seiner Analyse zufolge könnte die gute Stimmung am Aktienmarkt, die durch die Zinssenkung der Fed und die starke Saisonalität im Schlussquartal angeheizt wird, in den kommenden Wochen anhalten. Henke verweist auf die lineare Regression, die darauf hindeutet, dass der DAX nach der Übertreibung auf der Unterseite nun wieder in Richtung der Regressionsgeraden bei 19.297 Punkten strebt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der DAX zwar neue Allzeithochs im Visier hat, aber auch Anzeichen für eine mögliche kurzfristige Überhitzung des Marktes erkennbar sind. Die weitere Entwicklung des DAX wird maßgeblich von den Konjunkturdaten und den Entscheidungen der Zentralbanken abhängen.
Quellen:
- https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/dax-neue-allzeithochs-im-visier-13878915
- https://www.onvista.de/news/2024/09-30-dax-neue-allzeithochs-im-visier-0-0-26314969
- https://finanzmarktwelt.de/dax-richtung-20-000-punkte-analyst-nimmt-grosse-marke-ins-visier-324291/
- https://regionalheute.de/dax-erreicht-am-mittag-neues-allzeithoch-1727433482/
- https://finanzmarktwelt.de/dax-52-323683/
- https://www.aktiencheck.de/kolumnen/Artikel-DAX_Prognose_heute_morgen_naechste_Woche_September_2024_wie_geht_es_weiter_DAX_Index-17594974
- https://www.onvista.de/news/2024/08-26-dax-allzeithoch-im-visier-0-12-26304449