Aktien Frankfurt Ausblick: Dax vor US-Daten etwas höher
Am Mittwoch, dem 11. September 2024, wird für den Dax eine leicht positive Eröffnung erwartet, nachdem der Index in den letzten Tagen unter Druck geraten war. Der X-Dax, ein außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex, signalisierte eine Erhöhung um 0,2 Prozent auf 18.304 Punkte. Auch der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, wird moderat höher erwartet.
Die Unsicherheiten, die die Märkte derzeit belasten, sind vielfältig. Anleger sind besorgt über mögliche Rezessionsrisiken, die Unsicherheit bezüglich der Zinspolitik und die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen. Besonders die Inflation, die in den letzten Wochen an Dramatik verloren hat, rückt erneut in den Fokus, da am Mittwoch die US-Verbraucherpreise veröffentlicht werden. Laut Marktbeobachtern könnte die Jahresrate auf den niedrigsten Stand seit dem ersten Quartal 2021 fallen. Diese Daten sind entscheidend für die Geldpolitik der US-Notenbank, da sie Hinweise darauf geben, wie stark der Leitzins im September gesenkt werden könnte.
Zusätzlich zu den makroökonomischen Faktoren steht die Commerzbank im Mittelpunkt des Interesses. Die italienische Großbank Unicredit hat sich einen Anteil an der Commerzbank gesichert, nachdem der Bund 4,49 Prozent der Anteile verkauft hat. Dies könnte Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch Unicredit anheizen, da die Italiener bereit waren, einen höheren Preis zu zahlen, als die Papiere am Dienstagabend an der Börse wert waren. Unicredit hält nun insgesamt rund 9 Prozent der Anteile an der Commerzbank.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der bevorstehende Rücktritt von Commerzbank-Chef Manfred Knof, der das Unternehmen Ende 2025 verlassen wird. Trotz eines erfolgreichen Umbaus des Konzerns und eines Rekordgewinns im letzten Jahr scheinen die Anleger besorgt über die zukünftige Führung des Unternehmens zu sein. Die Papiere der Commerzbank notierten auf der Handelsplattform Tradegate gut sieben Prozent über dem Xetra-Schluss vom Dienstag.
In anderen Unternehmensnachrichten hat der Ölkonzern Adnoc laut einem Bericht der "Financial Times" seine Offerte für Covestro verstärkt, was zu einem Anstieg der Aktien des Kunststoffherstellers um mehr als drei Prozent auf Tradegate führte. Im Gegensatz dazu zeigte sich der Biokraftstoff-Hersteller Verbio vorsichtig und präsentierte einen verhaltenen Ausblick für das neue Geschäftsjahr, was zu einem Rückgang der Aktien um fast vier Prozent führte.
Die Papiere von Stratec, einem Spezialisten für In-vitro-Diagnostik, konnten nach einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg um vier Prozent zulegen. Analyst Odysseas Manesiotis erklärte, dass nach der heftigen Kurskorrektur der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen sei, da der Umsatz-Tiefpunkt wohl durchschritten sei.
Insgesamt zeigen die Märkte eine gemischte Stimmung, da Anleger auf die bevorstehenden US-Daten warten, die entscheidende Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank geben könnten. Die Veröffentlichung der Verbraucherpreise wird mit Spannung erwartet, da sie die Richtung der Märkte in den kommenden Wochen beeinflussen könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Dax vor der Veröffentlichung der US-Daten leicht höher erwartet wird, während die Anleger weiterhin vorsichtig bleiben und die Entwicklungen rund um die Commerzbank und andere Unternehmen genau beobachten.