Jahresbericht 2023-2024: Herausforderungen und Empfehlungen im Gesundheits- und Sozialdienstwesen

September 19, 2024
19.09.2024
4 Minuten
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Jahresbericht 2023-2024 des Protecteur du citoyen: Gesundheits- und Sozialdienste im Fokus

Am 19. September 2024 präsentierte Ombudsperson Marc-André Dowd den Jahresbericht 2023-2024 des Protecteur du citoyen in der Nationalversammlung von Québec. Der Bericht beleuchtet die Herausforderungen und Mängel im Gesundheits- und Sozialdienstleistungssektor, insbesondere in Bezug auf die Personalisierung der Dienstleistungen für die Nutzer.

Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialdienstleistungssektor

Im Rahmen seiner Untersuchungen hat der Protecteur du citoyen von zahlreichen Mitarbeitenden im Gesundheits- und Sozialdienst erfahren, dass diese aufgrund von Zeitmangel, Ressourcenknappheit, Mitgefühlserschöpfung und Personalfluktuation gezwungen sind, nur essentielle Dienstleistungen anzubieten. Dies führt dazu, dass die Nutzer oft auf ihr klinisches Profil reduziert werden.

Dowd erklärte: „Beschwerden von Nutzern und ihren Familien zeigen, dass es in vielen Fällen zu einer Entpersonalisierung der Pflege und Dienstleistungen im öffentlichen Netzwerk kommt. Es ist allgemein anerkannt, dass ein auf den Einzelnen zugeschnittenes Vorgehen positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat und einen konsistenten Pflegeverlauf gewährleistet. Es ist entscheidend, dass die Pflegeanbieter und das Pflegesystem auf dieser Vision aufbauen.“

Empfehlungen zur Verbesserung der Dienstleistungen

Im vergangenen Jahr hat der Protecteur du citoyen die Behörden des Gesundheits- und Sozialdienstes daran erinnert, dass die Standards öffentlicher Programme an die individuelle Situation der Nutzer angepasst werden müssen, auch in außergewöhnlichen Fällen. Dies bedeutet, dass die Agilität der Pflege und Dienstleistungen in eine flexible Haltung gegenüber Anfragen umgesetzt werden muss, die als angemessen erachtet werden, selbst wenn diese über festgelegte Kriterien hinausgehen.

Humanisierung der Dienste und Schulung des Personals

Ein zentraler Aspekt der Humanisierung der Dienste ist die Sicherstellung, dass das Personal angemessen geschult und betreut wird, um personalisierte Pflege zu bieten. In den letzten Jahren hat der Personalmangel eine beschleunigte Ausbildung neuer Mitarbeiter erforderlich gemacht. Untersuchungen des Protecteur du citoyen haben gezeigt, dass die Aufsicht und das Management nicht immer die erforderliche Unterstützung für diese neuen Mitarbeiter bereitstellen.

Ein Beispiel aus den Berichten betrifft einen Mann mit Demenzsymptomen, der in eine CHSLD-Einheit (Centre d'hébergement de soins de longue durée) verlegt wurde, in der neue Pflegekräfte nicht über die notwendige Ausbildung verfügten, um im Falle einer Desorganisation des Patienten zu intervenieren. Der Protecteur du citoyen empfahl, die angemessene Schulung neuer Mitarbeiter zur Priorität zu machen.

Empfehlungen zur Schulung und Aufsicht

Die gleiche Logik gilt für den Einsatz von Kontrollmaßnahmen als letztem Mittel. In Wohnheimen, Krankenhäusern und Jugendzentren waren neue Mitarbeiter oft übermäßig eifrig im Einsatz von Kontrollmaßnahmen, insbesondere bei längeren Isolationen. Der Protecteur du citoyen empfahl, ein höheres Ausbildungsniveau für diese Mitarbeiter zu gewährleisten, damit in der Regel alternative Lösungen gewählt werden, die weniger wahrscheinlich die grundlegenden Rechte der Betroffenen verletzen.

Empfehlungen zur Jugendhilfe

Das Gesetz zum Schutz der Jugend betont die Wichtigkeit, Personen mit einer signifikanten Beziehung zum Kind den Vorzug zu geben, wenn es um die Platzierung geht. Diese Bewerber mussten jedoch mit einer deutlich niedrigeren Vergütung rechnen als die Beträge, die einer akkreditierten Pflegefamilie gewährt werden, obwohl sie die gleichen Bedürfnisse erfüllen müssen. Der Protecteur du citoyen hat dem Ministère de la Santé et des Services sociaux (MSSS) empfohlen, dass diese Familien die gleiche Behandlung wie reguläre Pflegefamilien erhalten sollten. Der Protecteur du citoyen bedauert die Weigerung des MSSS, auf diese Empfehlung zu reagieren.

Auswirkungen der angekündigten Reformen

Im Jahresbericht hebt der Protecteur du citoyen die Verabschiedung des Gesetzes zur Effektivitätssteigerung des Gesundheits- und Sozialdienstsystems im Dezember 2023 hervor. Laut den Ankündigungen wird das öffentliche Netzwerk lokale Managementmethoden in einem menschlichen Maßstab haben. Die Frage bleibt, ob die Reformen zu einem besseren Zugang zu qualitativ hochwertigen Pflege- und Dienstleistungsangeboten führen werden. Der Protecteur du citoyen wird die Auswirkungen des Gesetzes genau beobachten.

Nachwirkungen von COVID-19 in den CHSLDs

Im Juni 2024 erhielt der Protecteur du citoyen einen aktualisierten Aktionsplan vom MSSS zur Nachverfolgung seines Berichts über COVID-19 in den CHSLDs während der ersten Welle der Pandemie. Mehrere Empfehlungen sind nun auf dem Weg zur Umsetzung, während andere weiteren Arbeitsaufwand erfordern, insbesondere die Veröffentlichung von Québecs integriertem Plan zur Vorbereitung auf virale Pandemien und den Einsatz von Notfallpersonal. Der Protecteur du citoyen hat sich verpflichtet, in seinen Jahresberichten zu diesen Nachverfolgungen Stellung zu nehmen.

Statistiken und Interventionen im Jahr 2023-2024

Im Jahr 2023-2024 wurden 44,7 % der Beschwerden und Berichte über Institutionen des Gesundheits- und Sozialdienstes als begründet anerkannt. Diese Quote war für Beschwerden und Berichte über CHSLDs (61 %) und Krankenhäuser (50,3 %) deutlich höher. Krankenhäuser machten mehr als ein Drittel der Gründe für Beschwerden, Berichte oder Hilfsgesuche (38,6 %) aus.

Der Protecteur du citoyen intervenierte in:

- 39 von 52 Institutionen im Gesundheits- und Sozialdienstnetz (einschließlich des Nunavik Regional Board of Health and Social Services); - 7 von 87 anderen assoziierten Institutionen; - 40 privaten Seniorenresidenzen; - 27 Gemeinschaftsorganisationen; - 6 vorhospitalären Notfalldiensten.

Der Protecteur du citoyen handelt unparteiisch und unabhängig, um sicherzustellen, dass die Rechte der Menschen im Umgang mit öffentlichen Dienstleistungen respektiert werden. Seine Dienste sind kostenlos und benutzerfreundlich.

Für weitere Informationen über den Jahresbericht 2023-2024 des Protecteur du citoyen besuchen Sie bitte die entsprechende Sektion auf unserer Webseite.

Quellen: finanzen.net, Newswire.

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