Politik Update: Selenskyj setzt auf Unterstützung und strategische Fortschritte

September 9, 2024
09.09.2024
3 Minuten
DAXblog main image

Politik Roundup: Selenskyj hofft auf positive Signale

Kiew - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wartet nach seinen Gesprächen mit Vertretern der US-Regierung während des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein gespannt auf die Ergebnisse. In seiner täglichen Videobotschaft äußerte Selenskyj den Wunsch nach weitreichenden Waffen und der Erlaubnis, diese gegen militärische und logistische Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen. Diese Erlaubnis wurde bisher jedoch nicht erteilt.

Selenskyj betonte die Notwendigkeit, die Partner auf allen Ebenen von der Dringlichkeit des Einsatzes weitreichender Raketen zu überzeugen. Er kritisierte die fehlende Entscheidungsbereitschaft und stellte fest: „Russland kann vor der Suche nach Frieden ebenso zurückschrecken wie die Welt vor starken Entscheidungen, Russland zu besiegen, zurückschreckt.“

Im Rahmen seines Besuchs in Italien berichtete Selenskyj von einem Treffen mit einer Delegation des US-Kongresses. Dabei wurde insbesondere über den sogenannten „Siegesplan“ für die Ukraine gesprochen, dessen Details sowohl US-Präsident Joe Biden als auch die Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Kamala Harris informiert werden sollen.

Bei dem Treffen in Ramstein wurde der Ukraine zusätzliche militärische Unterstützung zugesagt. Selenskyj erklärte, dass es nun darum gehe, die Position der Ukraine und ihrer Bürger zu stärken, ihre Städte und Dörfer vor dem russischen Terror zu schützen und den Soldaten an der Front mehr Möglichkeiten zu geben. Dies bezieht sich insbesondere auf die ostukrainischen Regionen Pokrowsk, Torezk und Kurachowe, die in den letzten Wochen stark umkämpft waren.

Aktuelle militärische Entwicklungen

In den letzten Tagen haben die ukrainischen Streitkräfte einen Drohnenangriff auf ein Treibstofflager in der südrussischen Region Belgorod durchgeführt. Laut der russischen Staatsagentur Tass wurde das Lager im Bezirk Wolkonowsk von einer Kampfdrohne getroffen, was zu einem Brand in den Tanks führte. Diese Angriffe auf logistische und militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet haben in der Ukraine an Bedeutung gewonnen, da die Streitkräfte zunehmend auf Drohnentechnologie setzen. Die ukrainische Rüstungsindustrie hat in den letzten Monaten Tausende von Drohnen produziert, die relativ kostengünstig sind und in verschiedenen Ausführungen und Reichweiten eingesetzt werden können.

Die Kämpfe um Pokrowsk in der Ostukraine dauern an. Der Generalstab in Kiew berichtete, dass im Tagesverlauf insgesamt 23 russische Angriffe abgewehrt wurden. Die Lage in diesem Sektor bleibt angespannt. Ähnliche Berichte über schwere Gefechte kamen auch aus dem nahegelegenen Kurachowe, wo die russische Armee 19 Angriffe unternahm, um die ukrainische Verteidigung zu durchbrechen. Diese Angaben konnten jedoch nicht unabhängig verifiziert werden. Die russischen Streitkräfte versuchen seit Monaten, ihre Positionen im Donbass auszubauen.

Infrastrukturziele im Visier

Zusätzlich haben ukrainische Truppen eine weitere Brücke über den Sejm in der Region Kursk beschädigt. Diese Brücke, die sich in der Nähe des Dorfes Karysch befindet, ist nun nur noch für leichte Fahrzeuge befahrbar. Die Zerstörung mehrerer Brücken in dieser Region hat die dort stationierten russischen Einheiten in eine schwierige Lage gebracht und sie von der Versorgung weitgehend abgeschnitten.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg und hat in dieser Zeit zahlreiche militärische und strategische Maßnahmen ergriffen, um ihre Souveränität zu wahren und die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in der Ukraine mit großem Interesse, und die Reaktionen auf Selenskyjs Forderungen nach Unterstützung werden entscheidend für den weiteren Verlauf des Konflikts sein.

Der ukrainische Präsident hofft, dass die Gespräche mit den Verbündeten zu positiven Signalen führen werden, die nicht nur die militärische Unterstützung, sondern auch diplomatische Fortschritte in Richtung eines Friedensprozesses fördern könnten.

Die Situation bleibt dynamisch und wird weiterhin von den Akteuren auf dem internationalen Parkett beeinflusst, während die Ukraine sich bemüht, ihre militärischen und politischen Ziele zu erreichen.

Quellen: dpa-AFX, European Parliament

author image

Willkommen bei KapitalKompakt! Auf unserem Finanzblog finden Sie die neuesten Nachrichten aus der Finanzwelt, praktische Tipps für Ihre Geldanlage und wertvolle Informationen zu Aktien, Kryptowährungen, DAX und Steuern. Bleiben Sie auf dem Laufenden und verbessern Sie Ihre finanzielle Zukunft mit unseren fundierten Ratschlägen und Analysen.