Verhaftungen und politische Spannungen in Venezuela

September 15, 2024
15.09.2024
2 Minuten
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Verhaftungen in Venezuela: Angeblicher Anschlagsplan gegen Maduro

In Venezuela wurden sechs ausländische Staatsbürger aufgrund eines angeblichen Anschlagsplans auf Präsident Nicolás Maduro verhaftet. Die Festnahmen, die am 15. September 2024 bekannt gegeben wurden, betreffen zwei spanische, drei US-amerikanische und einen tschechischen Staatsbürger. Laut Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello sollten die Pläne „Gewalt erzeugen“ und das Land „destabilisieren“. Dies wurde auf einer Pressekonferenz erläutert, bei der auch mehr als 400 beschlagnahmte Waffen, darunter Gewehre und Pistolen, präsentiert wurden, die angeblich aus den USA stammen.

Cabello behauptete, hinter diesen Plänen stünden die Geheimdienste Spaniens und der USA sowie die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado. Diese Vorwürfe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die diplomatischen Beziehungen zwischen Venezuela und den USA sowie Spanien angespannt sind. Die US-Regierung wies die Vorwürfe als „absolut falsch“ zurück und betonte, dass jegliche Behauptungen über eine Beteiligung an einem Plan zur Destabilisierung Venezuelas unbegründet seien.

Die Verhaftungen sind Teil eines umfassenderen Vorgehens gegen die Opposition in Venezuela, das sich nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl im Juli 2024 weiter verschärft hat. Die Wahlbehörde hatte Maduro zum Sieger erklärt, während die Opposition von Wahlbetrug sprach und den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González reklamierte. González ist kürzlich nach Spanien geflohen und hat dort politisches Asyl beantragt, nachdem gegen ihn in Venezuela ein Haftbefehl wegen Sabotage und Verschwörung erlassen worden war.

Die diplomatischen Spannungen zwischen Caracas und den Regierungen Spaniens und der USA haben sich in den letzten Wochen verschärft. In einer Reaktion auf eine kritische Äußerung der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles, die venezolanische Exilanten als Opfer einer Diktatur bezeichnete, rief Venezuela seine Botschafterin in Madrid zu Konsultationen zurück und bestellte den spanischen Botschafter in Caracas ein. Venezuelas Außenminister Yván Gil bezeichnete die Äußerungen als „unverschämt und störend“.

Die US-Regierung hatte kurz vor den Verhaftungen Sanktionen gegen mehrere Vertraute Maduros verhängt, denen sie vorwirft, einen transparenten Wahlprozess behindert zu haben. Diese Entwicklungen zeigen, wie angespannt die politische Lage in Venezuela ist, wo die Opposition weiterhin gegen die Regierung mobilisiert. María Corina Machado rief die Venezolaner zu weltweiten Protesten auf, um auf die Situation im Land aufmerksam zu machen und die Anerkennung von González als gewählten Präsidenten zu fordern.

Die Situation in Venezuela bleibt angespannt, und die internationalen Reaktionen auf die Verhaftungen und die politischen Entwicklungen werden weiterhin aufmerksam verfolgt. Die Verhaftungen könnten auch Auswirkungen auf die diplomatischen Beziehungen zwischen Venezuela und den westlichen Ländern haben, die bereits durch die umstrittene Wahl und die anschließenden Proteste belastet sind.

Die kommenden Wochen könnten entscheidend für die politische Zukunft Venezuelas sein, da sowohl die Regierung als auch die Opposition versuchen, ihre Positionen zu festigen und die internationale Gemeinschaft für ihre jeweiligen Anliegen zu gewinnen.

Quellen: dpa, AFP, Reuters, Handelsblatt, ZDF, Deutschlandfunk, ZEIT ONLINE

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